Biologische Vielfalt oder was Sie tun können

Wo gibt es biologische Vielfalt?

Biologische Vielfalt findet sich überall auf der Erde: Schwerpunkte mit besonders hohen Dichten an Arten, Ökosytemen und genetischer Vielfalt sind etwa Bereiche der Tropen, Meere, Wälder, Inseln oder auch alte Kulturlandschaften. Das bedeutet, dass es in jeder Region den jeweiligen Standorten und Klimaten angepasste Arten und Artengemeinschaften gibt, die wertvoll sind und die es zu schützen gilt. Zu einem großen Teil sind diese der Wissenschaft bislang sogar unbekannt.

Auf dem Gebiet der Stadt Brandenburg sind es insbesondere die staubeeinflussten Auenbiotope der mittleren Havel, die eine alte Kulturlandschaft repräsentieren. Trotz der jahrhundertelangen Staubeeinflussung wurden hier umfangreiche Überschwemmungsflächen mit ihren typischen Arten und Biotopen erhalten, wie sie im Bundesdurchschnitt inzwischen selten geworden sind (Auenzustandsbericht 2009).

Warum brauchen wir biologische Vielfalt? *

Es gibt zahlreiche ökologische, ökonomische, soziale und auch ethische Gründe, biologische Vielfalt zu erhalten und zu bewahren:

  • Wir sind ethisch dazu verpflichtet, die biologische Vielfalt zu schützen – für die Natur an sich und für den dazu gehörenden Menschen. Aus Gründen der sozialen und der Generationengerechtigkeit gilt es die Vielfalt der Arten zu bewahren. Laut Grundgesetz schützt der Staat „auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen“ (GG Art. 20 a).
  • Pflanzen und Tiere spielen bei der Ernährung des Menschen die entscheidende Rolle. Ungefähr 7.000 Pflanzenarten wurden bislang für die menschliche Ernährung weltweit kultiviert – ein Prozess, der bereits vor 12.000 Jahren begann. Ferner erhalten wir zahlreiche Rohstoffe (z.B. Holz als Baumaterial oder Energielieferant) aus der Natur.
  • Pflanzen und Tiere haben bereits zahlreiche „Vorlagen“ für technische Erfindungen geliefert (Bionik). Die Übernahme von erfolgreichen Anpassungen in der Natur kann zu leichteren und trotzdem stabileren Bauten führen und so auch dabei helfen, Rohstoffe und Energie einzusparen.
  • Zusätzlich können die Erbinformationen, die genetischen Ressourcen in der Ernährung aber auch im medizinischen Bereich helfend eingesetzt werden. Diese Vielfalt gilt es nutzbar zu machen (z.B. durch die Zucht besserer Nutztierrassen und Pflanzensorten). Damit das gelingen kann, muss die biologische Vielfalt in ihrer ganzen Breite erhalten werden.
  • Wie selbstverständlich nutzen wir täglich zahlreiche „Dienstleistungen“ der Natur (und somit der biologischen Vielfalt): frische und saubere Luft, sauberes Wasser, bestäubende Insekten (z.B. Bienen), CO2-Speicherung (in Wäldern, Mooren, Böden, Weltmeeren). Dieses sind alles unentgeltliche Ökosystemfunktionen – wir können es uns nicht leisten, auf diese zu verzichten.
  • Dieses gilt beispielsweise auch für die Erholungsnutzung: Sei es der abendliche Spaziergang durch den nahen Wald oder die Urlaubsreise ans Meer: Immer spielen die „schöne“ Landschaft und die Natur eine entscheidende Rolle, zu unserem Wohlbefinden beizutragen.
  • Nicht zuletzt beim Klimawandel wird es wichtig sein, dass möglichst viele Arten und intakte Ökosysteme erhalten bleiben, um deren Potenzial, sich an die verändernden Verhältnisse anzupassen, auch nutzen zu können.

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Warum / wodurch ist die biologische Vielfalt bedroht? *

Die biologische Vielfalt ist auf vielfältige Art und Weise durch den Menschen bedroht. Zu den wichtigsten Gefahren gehören:

  • Direkte Zerstörung von Lebensräumen (z.B. Bau von Siedlungen und Infrastrukturen, Aufschüttung und Abfallablagerung in Uferbereichen, Abholzung, Brandrodung, Tagebau, Entwässerung, bestimmte Fischereipraktiken, industrielle Landwirtschaft)
  • Übernutzung und Degradation (z.B. Überweidung, Bodenerosion, Zerschneidung von Lebensräumen, nicht-nachhaltige Brennholznutzung, Pestizideinsatz, Schadstoffeinträge, Gewässerverschmutzung, nicht-nachhaltiger Tourismus/Fremdenverkehr, nicht-nachhaltige Landwirtschaft, nicht-nachhaltige Fischerei und Jagd)
  • Nutzungswandel: Die Aufgabe von extensiv genutzten Flächen (z.B. Beweidung, Heunutzung) einerseits oder die veränderte Nutzung (Intensivierung zum Beispiel durch Umwandlung von Grünlandnutzung in Ackerbau) andererseits wirken sich oft negativ auf die biologische Vielfalt aus.
  • Gebietsfremde Arten: Das bewusste oder unbewusste Freisetzen von Arten außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung kann in den neuen Lebensräumen erhebliche Folgen haben (z.B. Ambrosia, Riesen-Bärenklau oder Wollhandkrabbe in Brandenburg)
  • Klimawandel: Für die Ökosysteme zu schnelle Veränderungen des Klimas, so dass diese sich nicht anpassen können. Es kann zum Aussterben von isolierten Populationen oder Arten kommen, die sich an veränderte Bedingungen nicht schnell genug anpassen können

* – Quelle: Bundesamt für Naturschutz, ergänzt

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Was können wir tun?

Praktische Maßnahmen für die biologische Vielfalt in Brandenburg an der Havel

Umweltbildung:

Ehrenamtliche Mitarbeit in Naturschutzvereinen:

  • Umwelt-Schülergruppe gründen mit dem NAJU
  • Umwelt-Schülergruppe gründen mit der BUND-Jugend
  • Umwelt-Schülergruppe gründen mit Greenpeace

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