Vernissage der Ausstellung „Codex Zyklus“ in der Kunsthalle Brennabor

Pressearchiv - Meldung vom 15.07.2016

Pressemitteilung vom 15.07.2016

Am Freitag, 22. Juli 2016, eröffnet um 18:00 Uhr die Ausstellung „Codex Zyklus“ in der Kunsthalle Brennabor. Der Künstler Helge Leiberg hat einen Zyklus von Gemälden mit religiösen Sujets geschaffen, deren Kern seine Versionen der Sieben Todsünden bilden.

Leibergs Codex-Zyklus, 15 Bilder umfassend, alle je 3 x 2 Meter groß, wird vom 23. Juli bis zum 2. September 2016 in der Kunsthalle Brennabor gezeigt, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und unterstützt vom Freundeskreis der Kunsthalle.

„Es geht um Bilder, die in einer Zeit der tagtäglichen Werteverschiebung, ja manche beklagen sogar einen Werteverfall, nach Wertorientierungen fragen, etwa auch nach einem christlichen Kanon.“ (Christoph Tannert, Geschäftsführer Künstlerhaus Bethanien Berlin)

Dem Künstler ist es wichtig, „dass eine Gesellschaft Werte habe, an denen sie sich festhalten könne ... Er will keineswegs mit Mahnbildern längst vollzogene Umbewertungen in Frage stellen, denn ein Moralisieren im Sinne der ursprünglichen Intention des Bildprogramms liegt ihm ohnehin fern.“ (Dr. Jürgen Schilling, Auszug aus dem Vorwort des zur Ausstellung erscheinenden Katalogs)

Im Zentrum seiner Auseinandersetzung mit der christlichen Ikonographie stehen die von Thomas von Aquin festgelegten sieben Todsünden Stolz, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit. Geiz ist ein Zeichen einer Totalvereinnahmung, Gier ein aufgerissenes Schlangenmaul vor einer Hintergrundfigur, die die Selbstverspeisung probt, Zorn ein Paar zuckender Beine in einer sturmzerzausten Wolke und Stolz eine einsame Figur, die mit ausgebreiteten Armen die Mondsichel zu umfassen sucht.

„Leiberg hat die Kraft, malend Klarheit zu verschaffen!“ (Christoph Tannert)

Der Künstler

Helge Leiberg, 1954 in Dresden geboren, studierte von 1973 bis 1978 bei Gerhard Kettner an der HfBK Dresden. Seitdem ist er freiberuflich als Maler und Bildhauer tätig und beschäftigt sich mit Kombinationen verschiedener Medien (Musik, Film, Tanz, Bildende Kunst). Mit A.R.Penck gründete er 1979 eine Malerband und begann die bis heute währende Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Lothar Fiedler. Leiberg bemalte auch Filme, die später bei Performances auf Tanzende projiziert wurden. 1984 zog er in die Bundesrepublik Deutschland, wo er auch durch seine Kunstbücher und durch Buchillustrationen bekannt wurde. 1990 gründete er die Performance-Gruppe GOKAN u.a. mit Fine Kwiatkowski, bei der er zunehmend zum von ihm entwickelten Noise-Painting überging. Er führte weiterhin Performances mit Christa Wolf durch.

Leiberg hatte zahlreiche Einzelausstellungen, u.a. in Venedig (Biennale), Peking, Hongkong, New York, Seoul, Istanbul, Marseille, Porto, Budapest, Brüssel, Madrid, Wien, Berlin, Hamburg, München, Salzburg, Dresden, Wuppertal, Leipzig, Augsburg, Frankfurt/M., Brandenburg an der Havel, Regensburg, Wiesbaden.

Arbeiten von Leiberg befinden sich beispielsweise in der Berlinischen Galerie, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett Dresden, Herzog August Bibliothek, Kulturfond Freistaat Sachsen, Klingspor-Museum, Berliner Volksbank, Sammlung Würth. Helge Leiberg erhielt 2013 den Brandenburgischen Kunstpreis (Malerei).

Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und im Oderbruch.

Bilder in Hochauflösung

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