Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel würdigt den Verstorbenen als großen Freund der Stadt und engagierten Förderer des Brandenburger Doms.
Tief bewegt hat auch Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann die Nachricht vom Tod des FDP-Ehrenvorsitzenden und früheren Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff aufgenommen. „Wir haben mit ihm nicht nur einen geachteten und über Parteigrenzen hinweg anerkannten Politiker verloren, der über viele Jahrzehnte hinweg die politische und wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land aktiv mitgestaltet hat. Mit dem Namen Otto Graf Lambsdorff wird für immer auch die Erinnerung an das Wirken einer außergewöhnlichen Persönlichkeit verbunden sein, die sich vor allem durch die erfolgreichen Verhandlungen über die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter auch auf internationaler Ebene großen Respekt erworben hat.
Besonders schmerzlich sei der Verlust für Brandenburg an der Havel und insbesondere den Dom St. Peter und Paul. „Wir Brandenburgerinnen und Brandenburger haben dem ehemaligen Zögling der Ritterakademie und späteren Ehrendomherren Otto Graf Lambsdorff unendlich viel zu verdanken. Ohne sein beispielhaftes Engagement für die Rettung des bekanntesten Bauwerkes unserer Stadt, wäre es kaum möglich gewesen, der ‚Wiege der Mark Brandenburg’ wieder Standsicherheit zu geben und die umfassende Sanierung in Angriff zu nehmen. Wenn man ihm dort begegnete und sah, wie er mit Verantwortung und Begeisterung zugleich seine Aufgaben im Domkapitel versah, dann spürte man ganz deutlich, dass bei ihm der Brandenburger Dom immer im Vordergrund stand. Das hat ihn als Persönlichkeit ausgezeichnet. Und auch als seine Kräfte nachließen, spürte man in seinen Worten die tiefe Verbundenheit, die er im Herzen für unsere Stadt und den Brandenburger Dom trug.“
Otto Graf Lambsdorff war in jungen Jahren Zögling der Ritterakademie und Schüler der Saldria in Brandenburg an der Havel. Nach der Wende stellte er sich an die Spitze der Aktion „Rettet den Dom zu Brandenburg“ und gehörte 1995 zu den Gründern des Dom-Fördervereins. Gemeinsam mit anderen bekannten Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Vicco von Bülow, sammelte er Millionen Spendengelder für die notwendigen Sicherungsarbeiten des einsturzgefährdeten Bauwerkes und die Sanierung des einzigartigen Gebäudekomplexes.