Die Brandenburger Regattastrecke ist Bestandteil der Berliner Interessenbekundung für Olympische Spiele.
Mit großer Spannung wurde am Montag, 01.09.2014, im Altstädtischen Rathaus von Brandenburg an der Havel die Berichterstattung von der Pressekonferenz verfolgt, zu der der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, eingeladen hatte und die live vom Rundfunk Berlin-Brandenburg übertragen wurde. Wowereit und Sportsenator Frank Henkel stellten im Roten Rathaus eine Broschüre mit den vom Senat beschlossenen Antworten auf die 13 Fragen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für eine Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 oder 2028 vor.
Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann begrüßte die Entscheidung Berlins, mit der Brandenburger Regattastrecke in das Rennen um Olympische und Paralympische Spiele zu starten. „Wir haben frühzeitig unsere Unterstützung für die Berliner Olympia-Pläne bekundet und gemeinsam mit den Verantwortlichen im Potsdamer Sportministerium den Vorschlag unterbreitet, unsere wunderschöne und hochmoderne Naturregattastrecke für die Ruder- und Kanu-Wettbewerbe zu nutzen. In den zurückliegenden Jahren ist viel Geld in den Ausbau der inzwischen überall in der Welt bekannten Sportanlage investiert und die Wettkampftechnik an die Vorgaben der internationalen Verbände angepasst worden. Es ist aus unserer Sicht viel besser und im Interesse von Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz, eine funktionierende und wettkampferprobte Sportstätte zu nutzen, als für viel Geld nicht weit entfernt davon eine neue zu errichten. Dass Brandenburg an der Havel in der Lage ist, große Sportereignisse zu organisieren, haben wir in jüngster Vergangenheit wiederholt bewiesen. Mit den Brandenburgerinnen und Brandenburgern steht außerdem ein sportbegeistertes Publikum bereit, das sich über olympische Wettbewerbe in seiner weltoffenen und gastfreundlichen Heimatstadt sehr freuen würde.“
Auf 36 Seiten wird in der Interessenbekundung unter dem Titel „Die ganze Welt in unserer Stadt“ ein erstes Bild entwickelt, wie Olympische und Paralympische Spiele in Berlin aussehen könnten. Großer Wert wird dabei auf solche Begriffe gelegt, wie engagiert und vielfältig, bürgernah und nachhaltig, weltoffen und emotional, energiegeladen und zukunftsorientiert.
Der DOSB hatte Berlin und Hamburg, wo es ebenfalls Interesse an Olympia gibt, unter anderem nach Sportarten gefragt, deren Wettbewerbe nicht in der potenziellen Olympiastadt durchgeführt werden können, und um Nennung von Optionen für die Austragung dieser Wettbewerbe gebeten. Bezogen auf mögliche olympische Ruder- und Kanu-Entscheidungen hat sich Berlin jetzt offiziell festgelegt. In der Interessenbekundung heißt es dazu: „Mit der komplett sanierten Regattastrecke auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel steht den Ruderern und Kanuten eine für Weltmeisterschaften klassifizierte Wettkampfstätte zur Verfügung. Die 2010 auf acht Bahnen erweiterte Anlage ist vom Olympischen und Paralympischen Dorf innerhalb einer Stunde zu erreichen. Hier fanden und finden bereits diverse Welt- und Europameisterschaften statt, z. B. die Kanu-EM 2014 und die Ruder-EM 2016. Die vorhandenen Sitzplatzkapazitäten (1.803 Plätze) werden für die Wassersportwettkämpfe sowohl land- als auch wasserseitig auf die geforderten 12.000 Sitzplätze aufgestockt. Dafür kann auf bereits vorhandene Planungen zurückgegriffen werden.“
Der DOSB wird in den kommenden Wochen darüber entscheiden, ob und wenn ja, mit welcher Stadt der deutsche Sport eine Olympiabewerbung in Angriff nimmt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass diese Entscheidung am 06.12.2014 fällt.
Das komplette Papier mit der Berliner Interessenbekundung sowie weiter Informationen zum Thema finden Sie im Internet unter http://www.berlin.de/spiele-in-berlin.