In einem Schreiben an die Ehefrau des deutschen Staatsbürgers äthiopischer Herkunft Ermyas M., der am Ostersonntag in Potsdam bei einem brutalen ausländerfeindlichen Überfall lebensgefährlich verletzt wurde, hat Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann das Mitgefühl und die Solidarität der Brandenburgerinnen und Brandenburger zum Ausdruck gebracht.
„Mit tiefer Bestürzung haben die Bürgerinnen und Bürger von Brandenburg an der Havel die Nachricht vom rechtsextremistischen Überfall auf Ihren Ehemann aufgenommen. Auch ich bin geschockt von dieser fremdenfeindlichen Gewalttat. Wie alle demokratisch denkenden Menschen in unserem Lande bin ich erschüttert, mit welcher Brutalität die Täter das Leben und die Gesundheit Ihres Mannes und des Vaters Ihrer beiden Kinder gefährdet haben. In dieser für Sie so schweren Zeit möchte ich Ihnen und Ihren Kindern mein persönliches Mitgefühl aussprechen und Ihnen versichern, dass wir Brandenburgerinnen und Brandenburger solidarisch an Ihrer Seite stehen. Vor dem Hintergrund solcher brutalen und menschenverachtenden Attacken gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft oder Weltanschauung sind alle demokratischen Kräfte in unserer Stadt und in unserem Land aufgefordert, sich noch stärker gegen Fremdenhass, Intoleranz und Rassismus einzusetzen.“
Außerdem hat sich Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann auch an ihren Potsdamer Amtskollegen Oberbürgermeister Jann Jakobs gewandt und ihm vorgeschlagen: „Lassen Sie uns über gemeinsame Aktionen und Initiativen nachdenken, mit denen wir Deutschland und der Welt zeigen können, dass die Menschen in den Städten und Gemeinden des Bundes-land Brandenburg tolerant und weltoffen sind und sich gegen jegliche Form von Gewalt wen-den. Wir sollten deutliche Zeichen dafür setzen, dass ausländische Gäste und Investoren in allen Regionen unseres Landes jederzeit willkommen sind.“
Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann hat den auf den Internet-Seiten www.wir-sind-brandenburg.de veröffentlichten Aufruf unterzeichnet und bittet alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brandenburg an der Havel, sich an dieser und den zahlreichen anderen Protest- und Solidaritätsaktionen zu beteiligen und die Ehefrau des Opfers und ihre beiden Kinder durch Spenden auf das vom Verein Brandenburg gegen Rechts! e.V. eingerichtet Konto zu unterstützen (siehe unten).
Außerdem wird sie für die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 26.04.2006 eine gemeinsame Erklärung mit den Fraktionen vorbereiten.
Spendenkonto:
Kto-Inhaber: Brandenburg gegen Rechts! e. V.
Kto: 350 201 79 55
BLZ: 160 500 00
Mittelbrandenburgische Sparkasse
Stichwort: Löwenherz