Bereits seit über 100 Jahren wird am 8. März weltweit auf Frauenrechte, die Gleichstellung der Geschlechter und bestehende Diskriminierungen aufmerksam gemacht. Am heutigen Mittwoch eröffnete Oberbürgermeister Steffen Scheller im Gotischen Haus die 33. Brandenburgische Frauenwoche.
„Gleichstellung bedeutet für mich mehr als Quantitäten bei der Vergabe von Führungspositionen oder equivalente Zahlen auf dem Gehaltsnachweis. Wir müssen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Verwaltungen und Unternehmen vorankommen – und zwar im Interesse aller Beschäftigten, denn dabei geht es nicht nur um Frauen. Und wir brauchen eine Unternehmenskultur in Verwaltung und Wirtschaft gleichermaßen, in der es ganz selbstverständlich ist, dass gute Arbeit und ein erfülltes Privatleben keine Gegensätze sind, sondern dass sie einander bedingen.“
sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller in seinem Grußwort. Und weiter:
„Wir brauchen in allen Bereichen unserer Gesellschaft die Perspektiven und Erfahrungen von Männern und Frauen. Wir wollen gleiche Chancen für alle. Denn gleichberechtigte Teilhabe macht unsere Gesellschaft gerechter, sie macht unsere politischen Antworten besser und unsere Demokratie zukunftsfest. Lassen Sie uns gemeinsam dafür streiten – nicht nur an einem solchen Tag wie heute, sondern jederzeit.“
Jeannette Horn, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel, hob die ursprüngliche Bedeutung des Frauentages hervor und zog eine Bilanz zur heutigen Situation:
„Der 8. März ist ein Aktionstag, an dem wir Frauen offen sagen, was uns stolz macht, was uns aufregt, was wir erreichen wollen. Ja, wir haben schon viel erreicht. Mädchen und Frauen sind heutzutage so gut ausgebildet wie nie zuvor. Wir sind inzwischen auch so selbstbewusst, unsere Meinung und Ansichten gegen Widerstände zu vertreten. Aber: Nach wie vor ist die politische und soziale Lage der Frauen bei uns und anderswo nicht so, dass wir damit zufrieden sein können. Deshalb haben wir noch einen unbestimmten Weg vor uns bis zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern.“
Hintergrund
Die Geschichte des Frauentags begann 1908 in den USA, er verbreitete sich in den Folgejahren in Europa und wurde 1975 weltweit von der UNO als Internationaler Frauentag festgeschrieben. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen.
33. Brandenburgische Frauenwoche
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der 33. Brandenburgischen Frauenwoche statt. Unter dem Motto „Bei uns doch nicht! – oder doch?“ wird die strukturelle und gesellschaftliche Vielfalt in Brandenburg an der Havel in den Blick genommen.
„Ich freue mich sehr, dass in diesem Jahr die Brandenburgische Frauenwoche wieder stattfinden kann. Trotz und gerade wegen globaler wie regionaler Herausforderungen möchten wir uns dem diesjährigen Thema „Bei uns doch nicht!“ stellen. Denn: Doch auch bei uns gibt es Sexismus und Gewalt. Auch bei uns erfahren Menschen Diskriminierung, weil sie anders sind und anders leben wollen als es von uns als „normal“ empfunden wird.“
sagt Jeannette Horn, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel.
Die Akteurinnen und Akteure der Frauenwoche haben sich mit einer Vielzahl an Veranstaltungen zum Ziel gesetzt, dabei zu unterstützen, ein differenzierteres und realistischeres Bild unserer Gesellschaft aufzuzeigen.
Sie wollen vor der eigenen Haustür kehren, aufklären, Lösungen und Möglichkeiten für Hilfe schaffen. Aber auch Verantwortung übernehmen und sich stark machen für mehr Offenheit und Teilhabe aller Menschen in der Havelstadt, damit die Gesellschaft etwas näher zusammenrückt, aufeinander achtet und sich respektvoll zu begegnet.
Das vollständige Programm zur zur 33. Brandenburgischen Frauenwoche finden Sie im Programmflyer und auf der Internetseite der Frauenwoche unter www.stadt-brandenburg.de/frauenwoche