Lokalmatadoren Tempelhahn und Koschinsky sind am Start
Die Planungen liefen seit September 2005. Jetzt kam die Bestätigung durch die Union Internationale Motonautique (UIM) aus Monaco. Die Formel-500 kommt auf den Beetzsee zurück. Das WM-Finale findet vom 22. – 24. September 2006 auf der Regattastrecke der Stadt Brandenburg an der Havel statt.
Als Veranstalter agiert die Dessauer Sportmarketing-Agentur PROINTENSIO mit den Partnern MBC „Elbe“ Dessau, MTC Brandenburg und dem DMYV. Die PROINTENSIO hat sich beim Rennen in Bitterfeld bereits international einen Namen gemacht. „2005 hatten wir an der Goitzsche bei Bitterfeld 80.000 Besucher beim GRAND PRIX OF EUROPE“ so Tino Weinhardt, verantwortlich für die Koordination der Veranstaltungen. Gekoppelt mit dem Goitzsche-Fest ist der Event, den es so erst seit 2004 gibt, zu einem der größten Sportveranstaltungen in Mitteldeutschland avanciert.
“In Brandenburg an der Havel haben wir die wohl schönste Anlage in Europa“, so Weinhardt. „Es ist schon beeindruckend, was die Stadt hier geschaffen hat.“ Die Rennstrecke befindet sich auf dem Beetzsee. Die Regattastrecke war bis 1995 Austragungsort für viele hochkarätige Rennsportveranstaltungen. Nach zehnjähriger Pause kehrt der Motorbootrennsport nun zurück.
Mit dem WM-Finale in der Formel-500 können die Veranstalter eine der attraktivsten Rennklassen überhaupt bieten. Die Formel-500 wird auch als Königsklasse im Motorbootrennsport bezeichnet. Die Boote erreichen Spitzengeschwindigkeiten um 200 km/h. Neben vielen europäischen Fahrern, starten auch Teams aus den USA und Südafrika in dieser Klasse.
Als Boote werden ausschließlich Katamarane mit einem Mindestgewicht (mit Motor, Einbauten, Kraftstoff) von 250 kg verwendet. Der Fahrer sitzt hinter dem Lenkrad und muss mit einem elektrohydraulisch betriebenen „Powertrimm“ den Gegenwind, der sich im Tunnel unter dem Boot sammelt, richtig ausbalancieren. Mit im Feld wird auch ein ehemaliger Brandenburger sein. Candy Koschinsky, geboren und aufgewachsen in Brandenburg an der Havel, startet zwar seit geraumer Zeit für die Alpenrepublik Österreich, freut sich jedoch riesig auf das Rennen in seiner eigentlichen Heimatstadt. Chancen auf das Treppchen zu fahren hat Koschinsky im Jahr 2006 sehr gute. Im Winter kaufte sein Team Candyman-Racing das komplette Gespann von Weltmeister 2005 Tiziano Trombetta. Auf sein Abschneiden darf man also gespannt sein.
Neben dem WM-Finale planen die Organisatoren ein Novum beim Brandenburger Rennen. Erstmals sollen auf einem Rennplatz drei interkontinentale Titel ausgefahren werden. „Das ist weltweit einmalig“, so Weinhardt.
Der Team Worldcup in der O-250 ist ein völlig neuer internationaler Titel, der in dieser Form noch nie im Motorbootrennsport ausgetragen wurde. Hierbei werden für das Klassement immer zwei Fahrer als Team gemeinsam gewertet. Der Start erfolgt in Nationenteams. Der Titel wird als Tagesentscheidung ausgetragen, so dass die Weltcupsieger in Brandenburg ermittelt werden.
Gefahren wird mit so genannten Propridern. Der Fahrer liegt im Boot auf dem Bauch mit dem Kopf nach vorn und ist nicht angeschnallt. Der Proprider hat eine flache, flunderähnliche Unterseite. Dieses Boot „rutscht“ um die Wendemarken, kann mit einer hohen Grundgeschwindigkeit runden, muss aber dafür mit einem größeren Bogen fahren als ein Katamaran. Bei voller Fahrt liegt das Boot nur auf dem Propeller auf und wird von einem Luftpolster getragen. In diesem Rennen dürfen sich die Brandenburger auf den Lokalmatadoren Steffen Tempelhahn freuen.
Einen weiteren Worldcup wird es in der Formel R-1000 geben. In der Formel R-1000 sind nur Auto-, Boots- oder Motorradmotoren erlaubt. Die Motoren sind im Rumpf der Boote eingebaut. Die Klasse wird mit Dreipunktern gefahren, die aber im Sitzen gesteuert werden. Sie war früher in der DDR sehr beliebt und wird heute außer in Deutschland zum Beispiel noch in Großbritannien, den baltischen Ländern und Tschechien gefahren. Die Boote erreichen Höchstgeschwindigkeiten um 150 km/h.
Weitere Information: Tino Weinhardt, Telefon: 03 40 / 758 82 -80