Kinderstube Natur

Pressemitteilung vom 07.03.2024

Junger Fuchs
Foto: Untere Jagdbehörde, Stadt Brandenburg an der Havel

Die Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit der Wildtiere in Wald, Wiesen oder Feldern und auch in der Stadt beginnt allmählich. Einzelne Bäume oder auch Parkanlagen in der Stadt bilden keine Ausnahme, sie sind Lebensraum. Im Frühling erblickt vielerorts der Wildtiernachwuchs das Licht der Welt. Die Natur verwandelt sich für unsere Wildtiere wie zum Beispiel Feldhasen, Füchse, Waschbären, Rehe, Wildschweine oder auch verschiedenste Vögel (Boden- oder Nestbrüter) in eine große Kinderstube.

Die Stadt Brandenburg an der Havel bittet ihre Einwohner und Einwohnerinnen, auf Wildtiere daher besonders Rücksicht zu nehmen. Die Eltern- und Jungtiere brauchen Schutz und Ruhe. Sie reagieren während der Aufzuchtzeit sehr empfindlich auf Störungen. Der Nachwuchs kann sogar verlassen oder die Fütterungsaktivitäten eingestellt werden, wenn der Mensch stört oder Einfluss nimmt. Beispielsweise sind Rebhuhnküken alleingelassen, nur wenige Minuten überlebensfähig. Bei Wildschwein-Müttern ist Vorsicht geboten, denn wenn diese glauben ihr Nachwuchs ist in Gefahr, blasen sie mitunter zum Angriff.

Daher der Appell:

• verhalten Sie sich rücksichtsvoll

• bleiben Sie im Wald und auf den Feldern auf den Wegen

• führen Sie ihren Hund im Wald an der Leine (ganzjährige Pflicht nach dem Landeswaldgesetz) und im Übrigen im direkten Einflussbereich

Auch die Jagd ruht derzeit größtenteils, um Störungen des Wildes weitestgehend zu vermeiden.

Jungtier gesichtet – Was nun?

Beim Umgang mit aufgefundenem Jungwild ist Umsicht angebracht. Panik oder gar Angst sind kein guter Ratgeber. Gleiches gilt für übertriebene Tierliebe aufgrund des Gedanken „Ich muss dem armen Tier helfen“. Nein. Finder sollten sich zügig und geräuschlos entfernen und das „Findelkind“ keinesfalls anfassen, sondern einfach an der jeweiligen Fundstelle belassen. Gesunde Jungtiere werden meist erst durch den Kontakt zum Menschen, zu hilflosen Waisen. In aller Regel halten sich die Elterntiere in der Nähe auf und kehren dorthin zurück, sobald sich der Mensch entfernt hat. Der Junghase beispielsweise ist durch seine Farbe gut getarnt und gibt in den ersten Lebenstagen keine Witterung ab. Sie werden zum Schutz vor Fressfeinden von den Eltern abgelegt. Dort harren sie in typischer Hasenmanier mit angelegten Löffeln reglos aus. Die Häsin sucht ihren Nachwuchs nur zwei- bis dreimal täglich zum Säugen auf. Gleiches gilt auch für Rehe! Der Nachwuchs also „Bambi“ ist zu dessen Schutz die meiste Zeit des Tages allein. Wird das „Bambi“ angefasst, ist es meist dem Tod durch Verhungern oder Schwächung ausgeliefert.

Daher: „BITTE NICHT ANFASSEN/ EINFANGEN“.

„Finder“ können und sollten sich an die Jagdbehörde, per Telefon unter (03381) 58 32 07 oder an die Feuerwehr, wenden bzw. einen ortsansässigen Jäger kontaktieren. Diese können die Situation und den Zustand des Wildtieres besser einschätzen. Natur- und Artenschutz beginnt im Kleinen. Die Achtung der heimischen Natur und deren Bewohner und ihrer Lebensräume ist ein Teil davon.

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