Der Nicolaiplatz ist neben dem Hauptbahnhof der bedeutendste ÖPNV- Verknüpfungspunkt der Stadt und befindet sich derzeit in einem bzgl. aller Verkehrswege (Straßen, Straßenbahn, Fuß- und Radwege) desolatem Zustand. Außerdem sind die gegenwärtigen Umsteigebeziehungen unbefriedigend, es fehlt die behindertengerechte „Barrierefreiheit“ und es mangelt dem Platz bisher völlig an Aufenthalts- und Erholungsqualität.
Mit dem Planungs- und Bauvorhaben erfolgt eine grundlegende Umgestaltung der Verkehrswege (Straßen nebst Rad- und Gehwegen + Straßenbahnen/ Bus nebst zugehörigen Haltestellen) sowie der Aufenthaltsfreiflächen des Nicolaiplatzes .
Das Hauptziel der Umplanung ist es, die zurzeit bestehenden drei Teilknoten auf einen einzigen Knotenpunkt im südlichen Platzbereich zu reduzieren. Dazu wird insbesondere der Verlauf der Magdeburger Straße geändert: Die Straße wird künftig (etwa) ab der Einmündung Vereinsstraße geradlinig verlaufen und sich damit von der nördlichen Häuserzeile zunehmend entfernen. Knapp südlich der dort verbleibenden großen Platane bzw. der bisherigen Straßenbahnhaltestelle bindet sie dann an die im Verlauf (fast) unveränderten Neuendorfer und Plauer Straße an.
Im Rahmen des durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens fand im Januar 2011 der Anhörungstermin zum Verfahren Nicolaiplatz statt. Als Fazit kann nun Folgendes berichtet werden.
- 30 Träger Öffentlicher Belange (TÖB) wurden beteiligt, 25 haben eine Stellungnahme abgegeben
- von Bürgern gab es keine Hinweise, Einwendungen o. ä. zum Verfahren
- sowohl mit dem Behindertenbeirat, als auch den Verkehrsbetrieben Brandenburg an der Havel und der Verkehrsgesellschaft Belzig gibt es keinerlei Dissens zur Planung
Die Planfeststellung durch das Brandenburgische Landesamt für Bauen und Verkehr wird voraussichtlich im Juni 2011 zu erwarten sein. Da aber nach dem Anhörungstermin keine wesentlichen Änderungen der Planung zu befürchten sind, wird bereits jetzt mit vorbereitenden Arbeiten begonnen.
Die Stadtwerke Brandenburg an der Havel GmbH hat die Neuerrichtung der großen Schaltstation als Ersatz für das bestehende Gebäude beauftragt. Der Platz wird für die Verlagerung der kombinierten Haltestellenanlagen der Straßenbahnen/ Busse benötigt, weshalb die Station in Richtung Nicolaischule verrückt werden muss. Gleiches wird mit dem benachbarten Klinkergebäude passieren, indem zurzeit noch Imbiss, Frisör und Zeitschriftenladen untergebracht sind.
Die neue Platzgestaltung nimmt Rücksicht auf die vorhandenen Naturdenkmäler, die große Platane und die Säuleneiche. Verkehrsführung und -anordnung sind so gelegt, dass diese Bäume erhalten bleiben können. Die Ulme auf dem kleinen Parkplatz kann nicht erhalten bleiben. Ersatzpflanzungen sind sowohl auf dem großen neuen Platz als auch auf der kleinen Platzfläche vor der Nicolaischule vorgesehen.
Am 17.02.2011 erfolgt die Fällung der Ulme. Es folgen Tiefbauarbeiten zur Vorbereitung des Stationsstandortes und das Setzen der fertigen Hülle mit anschließenden Kabelverlegungen und – anbindungen, auch im Umfeld der einbindenden Straßen. Soweit möglich werden Teile des Parkplatzes nach Baufortschritt wieder frei gegeben. Auf die Verkehrsbeschilderungen ist demnach zu achten!
Das ehrgeizige Ziel besteht darin, bis Ende 2013 die Gesamtmaßnahme abgeschlossen zu haben, da die Laufzeit der Fördermittelprogramme Ende 2013 endet.
Gegenwärtig laufen die Detailplanung der Verkehrsanlagen und die Erarbeitung der Ausschreibungsunterlagen. Eine Arbeitsgemeinschaft hiesiger Planungsbüros und eines Braunschweiger Unternehmens erstellt die Unterlagen bis zum Juni 2011, unmittelbar im Anschluss an die Planfeststellung können dann die Fördermittel ausgereicht und das umfangreiche Ausschreibungsverfahren zur Vergabe der Bauleistungen gestartet werden.
Über das endgültige Ergebnis der Planfeststellung und den Fortgang der Arbeiten wird rechtzeitig berichtet.
Lageplan zum Nicolaiplatz
Die Umgestaltung des Nicolaiplatzes beginnt
Pressearchiv - Meldung vom 16.02.2011