Durch den konzentrierten Einsatz umfangreicher personeller und technischer Kapazitäten konnte der am Morgen des 06.05.2008 ausgebrochene Brand auf dem Betriebsgelände der TSR Recycling GmbH & Co. KG in der Woltersdorfer Straße noch am selben Tag durch die Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt gelöscht werden. Wie Feuerwehrchef Detlef Wolf am Tag danach mitteilte, konnten die Löscharbeiten gegen 21:30 Uhr eingestellt werden und die Rückführung der Einsatzkräfte und -technik beginnen. Der Bereich des Schrotteingangslagers, in dem der Brand aus bisher noch ungeklärter Ursache ausgebrochen war, wurde darauf hin dem Betriebspersonal zur weiteren Beobachtung übergeben. Gegen 22:00 Uhr wurde in der Feuerwache begonnen, die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder herzustellen und am heutigen Tag (07.05.2008) wurde die notwendige Neubeschaffung der verbrauchten Reserven organisiert.
Nach Einschätzung der Feuerwehr waren während des Brandverlaufes am 06.05.2008 insgesamt ca. 5.000 m³ so genanntes Schrott-Vormaterial vom Brand betroffen. Nach der Alarmierung um 08:22 Uhr waren die ersten Einsatzkräfte um 08:30 am Ort des Geschehens eingetroffen und nahmen die Brandbekämpfung auf, die zuvor von TSR-Mitarbeitern bereits in Angriff genommen wurde. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte der Schrottberg in der Mitte der östlich liegenden Hälfte bereits mit hoher Intensität. Die Feuerwehrleute stellten sieben Meter hohe Flammen und ein schnelles Ausbreiten des Feuers fest. Um 08:37 Uhr erfolgte die erste Nachforderung von Kräften aus dem Bereich der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt und der Freischichten der Berufsfeuerwehr. Im Laufe des Tages erhöhte sich die Zahl dann kontinuierlich auf 50 Feuerwehrleute, die mit Einsatzfahrzeugen und Technik zunächst versuchten, eine weitere Ausdehnung des Brandes auf das gesamte Gelände zu verhindern. Ab ca. 14:00 Uhr konnte schließlich mit der Löschung der im Schrottstapel mühsam frei gelegten Brandnester begonnen werden. Am Einsatz beteiligt waren neben den Berufsfeuerwehrleuten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt und der Ortsteile Göttin und Schmerzke. In der Feuer- und Rettungswache sicherten während der Brandbekämpfung insgesamt 20 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kirchmöser und Teile der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt gemeinsam mit Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr die Bereitschaft ab und organisierten den technischen Nachschub für den Einsatz.
Sieben Löschfahrzeuge, zwei Nachschub- und Versorgungsfahrzeuge und zusätzliche Tragkraftspritzen wurden zur Brandbekämpfung benötigt. Über die gesamte Einsatzdauer von 13 Stunden waren ständig 8 bis 10 Strahlrohre zum Löschen erforderlich. Die Brandbekämpfung wurde durch den Einsatz von mehreren Kranen des Unternehmens TSR unterstützt.
Um das Ausbreiten der Flammen zu verhindern und den Brand zu löschen wurden ca. 180.000 bis 200.000 Liter Wasser pro Stunde eingesetzt, dass aus dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Quenzsee entnommen wurde. Nach Abschluss des Einsatzes konnte festgestellt werden, dass es gelungen ist, ein direktes Zurücklaufen des Löschwassers in den See zu verhindern. Zunächst wurde das Löschwasser über das auf dem Betriebsgelände befindliche Kanalisationssystem zu zwei großen Regenwasserklärbecken geleitet und dort gesammelt. Zuvor war die Verbindung zwischen den Becken und dem Quenzsee unterbrochen worden. Als die Aufnahmekapazität der Beckens im späteren Verlauf des Tages erreicht war, wurde das Löschwasser von dort aus auf zwei kleine ausgewiesene und abgegrenzte Flächen abgepumpt. Bei der Brandbekämpfung wurde biologisch abbaubarer Schaumbinder eingesetzt. Es wurde angeordnet, dass der Ablauf der beiden Regenwasserklärbecken so lange verschlossen bleibt, bis das mit Schaumresten versehene Wasser entsorgt ist und die Becken gereinigt worden sind.
Bei den von der Feuerwehr im Ortsteil Kirchmöser und im Bereich Neuendorf mit eigener Messtechnik durchgeführten Untersuchungen zur Konzentration von Schadstoffen in der Luft wurden keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Außerdem wurde am Ort des Geschehens durch das Landesumweltamt eine Untersuchung der Luft und durch die Umweltbehörde der Stadt eine Untersuchung des Löschwassers angeordnet und durch zwei Institute durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Messungen liegen noch nicht vor.
Bürgermeister Steffen Scheller und der zuständige Beigeordnete Michael Brandt bedankten sich am Tag nach dem Brand noch einmal bei den Einsatzkräften der Feuerwehren und allen vor Ort Aktiven für die große Einsatzbereitschaft und das professionelle Handeln, dem es zu verdanken sei, dass der Brand noch am selben Tag unter Kontrolle gebracht werden konnte. Scheller: „Ich bin froh, dass bei diesem schwierigen Einsatz kein Feuerwehrmann und kein Mitarbeiter des Unternehmens zu Schaden gekommen ist und sich die moderne Technik und das Zusammenwirken unserer Feuerwehren unter extremen Bedingungen hervorragend bewährt hat.“