Auf dem Weg in die Restaurierung!

Pressearchiv – Meldung vom 18.11.2014

Pressemitteilung vom 18.11.2014

Auf dem Weg in die Restaurierung!

Die Madonna aus dem 16. Jahrhundert, unser Patenkind Nummer 1, ist auf dem Weg in die Restaurierung!

Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere an die Präsentation einiger Sorgenkinder des Museums in der Ausstellung “Unerforscht – Unrestauriert – Museumsobjekte suchen Paten“?

Mit einer Kabinettausstellung im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel wurden mittelalterliche Stücke aus dem Museumsfundus präsentiert. Ein die Ausstellung begleitendes Colloquium klärte Fragen und trug der Öffentlichkeit neue Erkenntnisse vor. Das Ziel in der aktuellen Museumsarbeit ist es, die Öffentlichkeit stärker einzubinden und das Verständnis für die Objekte zu vertiefen.

So manches Museumsobjekt ist mittlerweile in die Jahre gekommen und bedarf einer Restaurierung. Die Objekte zusammen entfalten als Ensemble eine starke Wirkung, was kaum wundert, denn ihre Bedeutsamkeit beruht auf den historischen Umständen ihrer Entstehung und eine lange Geschichte. Eine Lebensdauer von 500 und mehr Jahren ist nicht selten. Um diese kostbaren Objekte zukünftig in der Dauerausstellung präsentieren zu können müssen sie einen ausstellungswürdigen Zustand erst erreichen. Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel bittet auf verschiedenen Wegen seit einigen Monaten um Unterstützung und vergibt sogenannte Patenschaften. Die Paten werden später in der Objektbeschriftung als solche benannt und sind fortan Bestandteil der Geschichte des Objekts.

Die erste Patenschaft hat der Historische Verein Brandenburg an der Havel e.V. übernommen. Er gilt als der Vater des Museums, denn er begann den Sammlungsaufbau mit seiner Gründung vor nunmehr 146 Jahren im Jahre 1868.

Am Freitag, dem 14. November 2014, trat die Madonna aus dem 16. Jahrhundert ihren Weg in die Restaurierung an. Ihr Pate hat sie dabei begleitet. Auch die Kosten für Dokumentation, und Konservierung und Teilrestaurierung übernimmt er. Die Restaurierungsarbeiten führt der Brandenburger Diplomrestaurator Ron-Ericson Lühnsdorf durch.

Nun erhoffen sich die Beteiligten – Museum und Pate und Restaurator – einen Einblick in die rauschende Farbenwelt, die einst die Kleidung Marias geziert hat, als sie vor Jahrhunderten im Paulikloster stand.

Helfen auch Sie als Pate oder Patin eines selbstgewählten Objektes dabei mit, das kulturelle Erbe in Brandenburg an der Havel zu erhalten, zu erforschen und besser zu verstehen. Sie wählen Ihr Patenkind unter unseren Schutzbedürftigen selbst aus. Sie stellen die nötigen Mittel bereit, der Restaurator sorgt für die konservatorisch notwendigen Arbeiten. Das Museum wirkt als Auftraggeber und Gelenk in der Kommunikation – nach Vollendung wird das Objekt ausgestellt.

Hölzerne Objekte leiden oft unter losen Fassungsschichten, die konsolidiert werden müssen. Die geschädigte Holzsubstanz bedarf einer Festigung, abbruchgefährdete Kanten müssen hinterfüllt und lose Holzverbindungen verleimt werden. Insgesamt lässt sich mit vielen kleinen Arbeiten der ästhetische Gesamteindruck verbessern – immer werden die Restaurierungsarbeiten für die Nachwelt dokumentiert.

Bilder in Hochauflösung

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