Arezoo Almasi mit dem Brandenburgischen Frauenpreis ausgezeichnet

Pressemitteilung vom 08.03.2024

Frauenpreis-Gewinnerin Arezoo Almasi mit Dr. Margrit Spielmann (rechts) und der Gleichstellungsbeauftragten Jeannette Horn (links).
Frauenpreis-Gewinnerin Arezoo Almasi mit Dr. Margrit Spielmann (rechts) und der Gleichstellungsbeauftragten Jeannette Horn (links).
Thema:
34. Brandenburgische Frauenwoche

Die 34. Brandenburgische Frauenwoche wartet bis zum 27. März mit Workshops, Lesungen, Sport und Vorträgen auf

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der 34. Brandenburgischen Frauenwoche war zum 27. Mal der Brandenburgische Frauenpreis vergeben worden – gestiftet von Gabriele Wolter, Geschäftsführerin des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel, und überreicht von Dr. Margrit Spielmann.

Geehrt wurde mit dem Frauenpreis 2024 die gebürtige Iranerin Arezoo Almasi (45), deren Lebensweg und Leistungen Laudatorin Dr. Margrit Spielmann zusammenfasste. Sie erinnerte an die derzeit 108 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, weil sie Krieg, Gewalt und Perspektivlosigkeit entgehen wollen.

Genau aus diesen Gründen musste auch Arezoo Almasi ihre Heimat, den Iran, verlassen. Ihre Familie war schlimmsten politischen Verfolgungen ausgesetzt,

schilderte Margrit Spielmann. In Deutschland 2015 angekommen, kam die ausgebildete Sportlehrerin und passionierte Bergsteigerin über die Erstaufnahmeeinrichtung in Frankfurt/Oder nach Brandenburg an der Havel. Eineinhalb Jahre lebte sie mit ihrer Familie in der Gemeinschaftsunterkunft in der Upstallstraße, bevor sie eine Wohnung in Hohenstücken beziehen konnten. Weiter berichtete Margrit Spielmann:

Mit ihrem Mut, mit ihrer Kraft und auch mit der Dankbarkeit, nun ohne politische Verfolgung in Ruhe leben zu können, begann Arezoo Almasi mit ihrem Mann samt Nachwuchs ein neues Leben. Und sie wollte für die Hilfe und die Unterstützung, die sie erfahren hatte, etwas zurückgeben. Sie wollte, wie sie sagte, sich nützlich machen und anderen Menschen helfen. Sie wusste, um Menschen nahe kommen zu können, um arbeiten und das Leben gestalten zu können, sollte man die deutsche Sprache können. Sie übte fleißig, nutzte jede Alltagssituation als Training und lernte im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeiten. Inzwischen bietet sie Dolmetscherdienste für Menschen aus dem Iran, aus Persien, Afghanistan und Syrien an. Sie ist eine verlässliche Partnerin bei der von uns allen geschätzten Kleiderursel, sie initiiert Sport- und Fitnessangebote und engagiert sich im Verein ‚Integration durch Sport‘ des Landes Brandenburg. Ich denke, unsere heutige Frauenpreisträgerin ist in unserer schönen Stadt Brandenburg an der Havel angekommen und sie ist ein wunderbares Beispiel für gelungene Integration. Ich verleihe im Namen der Stifterin Gabriele Wolter den Frauenpreis 2024 an Frau Arezoo Almasi. Herzlichen Glückwunsch!

Dazu gab es langanhaltenden Applaus, einen bunten Blumenstrauß, ein ebenso buntes Bild – vollbracht in der Wredo‘wschen Zeichenschule – sowie ein Buch über Frauenpower.

Der Frauenpreis der Stadt Brandenburg an der Havel wird seit 1998 alljährlich an verdienstvolle Brandenburgerinnen oder Vereine und Institutionen verliehen, die sich in besonderem Maße für die Gleichstellungsfragen und frauenpolitischen Themen engagieren. Ein Mann war allerdings auch schon unter den Preisträgerinnen: 2015 wurde der Frauenpreis an Norbert Fröhndrich vergeben, weil er als Geschäftsführer der Senioren- und Pflegezentrum Brandenburg gGmbH unter anderem eine Betriebs-Kita geschaffen und auch sonst viel für seine Mitarbeiterinnen getan hatte.

Die 34. Brandenburgische Frauenwoche hat bis zum 27. März 2024 noch viel zu bieten. In der VHS geht es beispielsweise um „Arbeitsorganisation & Zeitmanagement für Frauen“ sowie um den „Umgang mit Stress für Frauen“ (09.03.). Am 11. und 12. März ist „Renate Bergmann“ zu Gast im Rolandsaal, am 13. März lautet das Thema in der Sporthalle Hohenstücken „Bewegung macht Spaß und Informationen zu gesundem Essen“. Es folgen unter anderem eine Führung durch die Ausstellung „Ein Theil Eigenheit“ im Stadtmuseum (14.03.), die Lesung „Glanz ohne Gold“ in der Fouqué-Bibliothek (14.03.) und eine Ausbildungsmesse für zugewanderte Frauen beim BBAG e.V. (22.03.)

Das vollständige Programm finden Sie in der „Broschüre zur Frauenwoche“ auf www.stadt-brandenburg.de/frauenwoche

34. Brandenburgische Frauenwoche

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der 34. Brandenburgischen Frauenwoche statt. Unter dem Motto „Bei uns doch nicht! – oder doch?“ wird die strukturelle und gesellschaftliche Vielfalt in Brandenburg an der Havel in den Blick genommen.

Ich freue mich sehr, dass in diesem Jahr die Brandenburgische Frauenwoche wieder stattfinden kann. Trotz und gerade wegen globaler wie regionaler Herausforderungen möchten wir uns dem diesjährigen Thema „Bei uns doch nicht!“ stellen. Denn: Doch auch bei uns gibt es Sexismus und Gewalt. Auch bei uns erfahren Menschen Diskriminierung, weil sie anders sind und anders leben wollen als es von uns als „normal“ empfunden wird.

sagt Jeannette Horn, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel.

Die Akteurinnen und Akteure der Frauenwoche haben sich mit einer Vielzahl an Veranstaltungen zum Ziel gesetzt, dabei zu unterstützen, ein differenzierteres und realistischeres Bild unserer Gesellschaft aufzuzeigen.

Sie wollen vor der eigenen Haustür kehren, aufklären, Lösungen und Möglichkeiten für Hilfe schaffen. Aber auch Verantwortung übernehmen und sich stark machen für mehr Offenheit und Teilhabe aller Menschen in der Havelstadt, damit die Gesellschaft etwas näher zusammenrückt, aufeinander achtet und sich respektvoll zu begegnet.

Das vollständige Programm zur zur 33. Brandenburgischen Frauenwoche finden Sie im Programmflyer und auf der Internetseite der Frauenwoche unter www.stadt-brandenburg.de/frauenwoche

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