Zwischenergebnisse der Sportverhaltensstudie vorgestellt

Pressemitteilung vom 17.06.2022

Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Brandenburg an der Havel sind sport- und bewegungsbegeistert.

Das Wissenschaftsteam des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management aus Potsdam hat im Rahmen der zweiten Sitzung der prozessbegleitenden Steuerungsgruppe „AG-Sportentwicklungsplanung“ zentrale Ergebnisse rund um die Befragung der Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten präsentiert.

„Die Sportverhaltensstudie bildet das Herzstück einer Sportentwicklungsplanung,“ so Projektleiter Konstantin H. Pape vom beauftragten INSPO. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 6.600 Bürgerinnen und Bürger mittels Stichprobenziehung einen Fragebogen erhalten. Dabei konnte der Fragebogen sowohl postalisch als auch digital ausgefüllt werden.

„Insgesamt haben sich über 1.000 Personen über alle Alters- und Zielgruppen hinweg beteiligt, sodass wir gesamtstädtisch repräsentative Aussagen generieren können. Dabei sind wir erfreulicherweise auch in der Lage die Ergebnisse auf kleinräumiger Ebene zu interpretieren sowie untereinander zu vergleichen,“ erläutert Pape.

Im Vorfeld der Befragung wurden gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Stadtentwicklung drei Planungs bzw. Untersuchungsräume gebildet. Die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie zeigen die hohe Bedeutung von Sport und Bewegung für die Stadtgesellschaft: 80% der Bürgerinnen und Bürger geben an, in irgendeiner Form sport- bzw. bewegungsaktiv zu sein. Hauptmotivationen sind dabei Wohlbefinden, Gesundheit, Spaß und Fitness. Jedoch erreichen nur 46% der befragten Bürgerinnen und Bürger die so wichtigen gesundheitsrelevanten Zeit- und Belastungsumfänge, die zu physischen Anpassungserscheinungen und nachhaltigen Gesundheitseffekten führen.

„Die große Herausforderung besteht darin, die Bürgerinnen und Bürger in eine noch intensivere und damit gesündere Sport- und Bewegungsaktivität zu versetzen. Dies kann nur gemeinsam mit allen Sport- und Bewegungsanbietern in der Stadt gelingen,“ so Pape.

Deutlich wird dabei auch, dass Sporttreiben im Verein im Durchschnitt höhere Gesundheitseffekte nach sich zieht als außerhalb des Vereins – neben der sozialintegrativen Funktion ein weiteres wichtiges Argument für die Unterstützung der gemeinwohlorientierten Sportvereine in Brandenburg an der Havel. Neben den zunehmenden individuellen Aktivitäten – 71% der Bürgerinnen und Bürger geben an, im Rahmen ihrer Sport- und Bewegungsaktivitäten individuell ohne institutionelle Anbindung organisiert zu sein – bilden die Angebote der Sportvereine die essenziell wichtige inhaltliche und räumliche Basis für das lokale Sport- und Bewegungsverhalten. Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein den Fokus hin zu ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen wie Radfahren, Fitness/Kraftsport sowie Spazierengehen verschieben.

Neben den traditionellen Sportanlagen wie Sporthallen und Sportplätzen werden insbesondere die öffentlich zugänglichen Sportgelegenheiten wie Naturflächen/offene Gewässer, Straßen und Radwege von den Bürgerinnen und Bürgern für sportliche Betätigung genutzt. Die beliebteste Sport- und Bewegungsform der Bevölkerung ist Radfahren. Neben der Bürgerbefragung wurden auch die Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten mit jeweils eigenen Befragungen in die Untersuchung einbezogen. Die Ergebnisse münden in Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen für den Planungshorizont von ca. 10 Jahren. Das Gutachten zur Sportentwicklungsplanung wird Ende 2022 vorliegen und wichtige Planungs- und Argumentationsgrundlage für die zukünftige, bedarfsgerechte Ausrichtung des Sports in der Stadt Brandenburg an der Havel darstellen.

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