Im Februar 2022 hatte die Fielmann AG Brandenburgs stadtgeschichtliche Schatzkammer um sechs wertvolle Ölgemälde mit Brandenburger Motiven bereichert und hat nun zweieinhalb Jahre später zwei weitere Schätze auf Lager.
Am heutigen Dienstag, 15. Oktober 2024, übergab Kerstin Neitzel, Regionalleiterin der Fielmann AG, zwei wunderschöne Stadtansichten an Oberbürgermeister Steffen Scheller sowie an die Leiterin des Stadtmuseums Anja Grothe. Die beiden Werke stammen aus Privatbesitz, wurden angekauft und restauriert und nun „ausstellungsreif“ überreicht.
Seit 2009 unterstützt die Fielmann AG das Stadtmuseum durch Schenkungen, die den Sammlungsbestand an wichtigen Punkten ergänzen. Dazu gehören beispielsweise die Erklärung von Preußens König Friedrich II. (der Große) zur Übernahme der Taufpatenschaft für den in Brandenburg an der Havel geborenen Dichter Friedrich de la Motte Fouqué sowie eine verschollen geglaubte Ansicht des Brandenburger Bahnhofs kurz nach dessen Errichtung 1846.
Viele Jahre lang hatte Jürgen Ostwald als „Kunstbeauftragter“ der Fielmann AG sich auf die Suche nach solchen Schätzen begeben und hatte dabei stets ein offenes Ohr für Wünsche und Hinweise. Seine Nachfolge hat Dr. Constanze Köster angetreten, die nun für die Museumsförderung zuständig ist. Ihre Brandenburg-Premiere bringt der Havelstadt ein Gemälde ein, dessen Schöpferin eine Brandenburgerin war, sowie ein zweites, dessen Schöpfer nicht aus der Stadt stammte, aber eine wunderbare Ansicht des Domes geschaffen hat.
Das großformatige Ölbild mit der Darstellung eines abgeernteten Kornfeldes mit zu Puppen zusammenstellten Garben stammt von der Brandenburger Landschaftsmalerin Luise Schmidt. Sie wurde 1876 in eine Kaufmannsfamilie hinein geboren und erhielt ihre Grundausbildung vermutlich in der Wredow‘schen Zeichenschule. Ihre Motive fand sie auf Reisen zur Ostsee und hier in ihrer Heimatstadt. In den 1920er Jahren wurden diese regelmäßig in lokalen Ausstellungen gezeigt. Luise Schmidt blieb zeitlebens unverheiratet, war Mitglied des Brandenburger Künstlervereins.
„Unser Museum besitzt mit 12 signierten oder ihr zugeschriebenen Gemälden den größten Bestand. Die Digitalisierung dieser Gemälde und deren Veröffentlichung auf dem Portal museum-digital führte dazu, dass in Süddeutschland ein Privatmann sein Bild identifizieren konnte und so mit dem Museum in Kontakt trat. Die Realisierung des Kaufes, noch wichtiger aber die Restaurierung, wurde durch Vermittlung zur Fielmann AG möglich,“
schildert Anja Grothe.
Auch das zweite Gemälde wurde aus privater Hand angekauft und im Nachgang – wie das erstgenannte – durch Grit Jehmlich aus Potsdam fachmännisch restauriert und mit einem neuen, zeitlich passenden Rahmen versehen. Es ist ein Werk von Otto Antoine (1865 – 1951), der als „Maler von Berlin“ seit den 1890er Jahren den rasenden Wandel in Berlin und Umgebung dokumentierte. Seine im Stil des Spätimpressionismus gehaltenen Werke lassen sich beispielsweise in der Stiftung Berliner Stadtmuseum, im Deutschen Historischen Museum oder im Deutschen Technikmuseums finden. Vieles wird aber auch in der Familie des Künstlers und bei privaten Sammlern gehütet. Seine um 1930 entstandene Darstellung des Brandenburger Domes mit Fischern an der Niederhavel im Vordergrund besticht trotz der geringen Größe des Bildes durch seine Details.
Oberbürgermeister Steffen Scheller:
„Die Schenkung der Firma Fielmann AG ist wieder ein Grund zur Freude für die Stadt Brandenburg an der Havel, besonders aber für unser Stadtmuseum. In Zeiten sehr begrenzter Budgets und haushaltsplanerischer Zwängen sind Ankäufe aus eigener Kraft nur sehr schwer umzusetzen. Allen Förderern sind wir deswegen für ihre Unterstützung dankbar und der Fielmann AG als besonders treuem und regelmäßigem Förderer gilt ein besonders großer und herzlicher Dank.“
Beide Gemälde werden ab dem 24. Oktober 2024 öffentlich zu sehen sein, denn das Stadtmuseum zeigt sie in der Ausstellung „FlussLandStadt – Einblicke in die Gemäldesammlung des Stadtmuseums“.