Podiumsdiskussion, Abschlussforum der Sonderausstellung „Jugend in der DDR“ am 14.04.2011
Günter Grass hat die DDR als „moderate Diktatur“ bezeichnet, der ehemalige Stasi-Arzt der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen Dr. Böttger sprach von einer „gemütlichen Knechtschaft“. Die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe zur Sonderausstellung „Jugend in der DDR“ am Stadtmuseum Brandenburg an der Havel haben sich ein eigenes Bild des SED-Staates und dem Erwachsenwerden unter den Bedingungen der Diktatur gemacht. Ihre Sicht ist eine ganz andere als die der Zeitzeugengeneration.
Der Staatssicherheitsdienst der DDR war ihnen nur ein Thema unter anderen. Sie wollten vor allem den Alltag der Jugendlichen in der DDR erforschen. Viele Brandenburgerinnen und Brandenburger aller Altersgruppen, von der Schülerin bis zum hochbetagten Rentner, haben in Gruppen oder als Einzelbesucher den Blick der Jugendlichen auf die DDR nachvollzogen. In den vielen Veranstaltungen des Begleitprogramms haben hunderte Brandenburgerinnen und Brandenburger mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern über die DDR diskutiert.
Am Donnerstag, 14. April 2011 lädt das Stadtmuseum nun zum Abschlussforum ein. Die Frage „Wie umgehen mit der DDR-Geschichte“ bezieht sich dabei nicht nur auf Art und Umfang der Geschichtsvermittlung und -aufarbeitung in Schule und Museum, sondern auch auf den Umgang mit dem Erbe der DDR in unserer Gesellschaft. Wie wollen wir in Zukunft mit der Vergangenheit umgehen?
Dass die Arbeit der Schülerinnen und Schüler auch in der Fachwelt anerkannt wird, hat sich immer wieder gezeigt. Eine besondere Auszeichnung ist es, dass der neue Bundesbeauftragte für die Unterlagen des DDR – Staatssicherheitsdienstes für einen Beitrag auf dem Forum gewonnen werden konnte. Es ist dies einer der ersten Auftritte Roland Jahns in seiner neuen Funktion.
Begrüßung: Steffen Scheller, Bürgermeister
Einführung: Moritz Harms, Projektgruppe „Jugend in der DDR“
Grußwort: Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR
Auf dem Podium:
- Prof. Ines Geipel, Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, Publizistin
- Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung
- Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Projektleiter beim BStU
- Sybille Schönemann, Regisseurin des Filmes „Verriegelte Zeit“ (1990)
Moderation:
- OStD i.R. Hanswalter Werner, ehem. Direktor des von Saldern-Gymnasiums
Ort:
Altstädtisches Rathaus
Rolandsaal
Altstädtischer Markt 10
14770 Brandenburg an der Havel
Datum: 14. April 2011
Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.