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Stadt trifft Vorbereitungen / OB Steffen Scheller wendet sich an die Bürger der Stadt
„Liebe Brandenburgerinnen und Brandenburger,
auch bei allen derzeit von uns ergriffenen Maßnahmen ist es letztlich eine Frage der Zeit, bis sich ebenfalls in unserer Havelstadt Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben werden.
Strukturiert und intensiv arbeiten wir derzeit daran, uns auf die bevorstehende Krankheitswelle vorzubereiten. Im täglichen Austausch zwischen Krankenhaus, Gesundheitsamt und innerhalb der Verwaltung verfolgen wir die Entwicklung intensiv und bereiten Maßnahmen vor. Dabei geht es zunächst um eine Verringerung des Ansteckungsrisikos durch Absage von öffentlichen Veranstaltungen sowie um die enge Abstimmung zwischen Ärzten, Krankenhaus und Gesundheitsamt. Ein Beispiel ist dabei die Einrichtung einer zentralen Praxis zur Entnahme von Rachen-Abstrichen von möglichen Corona-Patienten. Zudem bereiten wir eine Allgemeinverfügung zur Untersagung von Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern vor, die nächste Woche Inkrafttreten wird.
Die Berichte aus Norditalien zeigen, dass es wichtig ist, mögliche Infektionsketten frühzeitig zu unterbinden. Ziel ist es, Zeit zu gewinnen und die Ausbreitung so zu verlangsamen, dass unser Gesundheitssystem aus niedergelassen Ärzten, Krankenhäusern und Gesundheitsamt nicht überfordert wird, sondern wir denjenigen Menschen helfen können, die Hilfe benötigen.
Bei einfachen Hygienemaßnahmen geht es immer auch darum, nicht nur sich selbst sondern auch andere zu schützen, deren Immunsystem womöglich schwächer ist und nicht so leicht mit dem Virus umgehen kann. Wir alle haben hier Verantwortung für unsere Mitbürger. Wer bei sich Infektionszeichen erkennt, sollte seine Kontakte mit anderen möglichst reduzieren. Nehmen Sie bitte besonders Rücksicht auf die Risikogruppe von Älteren und helfen Sie mit, diese vor gefährlichen Kontakten zu schützen.
Das gleiche gilt bei der Vermeidung von nicht notwendigen größeren Veranstaltungen. Jeder sollte versuchen, seine Kontakte außerhalb seiner normalen häuslichen Umgebung zu minimieren und vor dem Besuch von Veranstaltungen eine eigene Risikoabschätzung für sich und seine Familie vornehmen. Oftmals geht es dabei nicht um einen selbst, sondern um die Verwandten, Großeltern und Bekannten, mit denen man anschließend in Kontakt kommt.
Diese Gedanken mögen uns in unserer heutigen vernetzten Welt und in unserer vielfach interagierenden Lebensweise hart und befremdlich vorkommen. Die führenden Virologen zeigen aber deutlich die Gefahren einer sich exponentiell ausbreitenden Erkrankung auf und die WHO hat die Ausbreitung des Coronavirus jetzt zur weltweiten Pandemie erklärt.
Es ist deshalb wichtig, dass wir alle gemeinsam Vorsichtsmaßnahmen treffen und achtsam in unserem Verhalten sind. Es geht nicht um Panik, sondern um Entschlossenheit und Konsequenz in unserem Handeln.
Lassen Sie uns als Brandenburgerinnen und Brandenburger in diesem Sinne alle gemeinsam auch füreinander einstehen und aufeinander Acht geben.
Ihr Steffen Scheller“