Ersatzteil-Shop für Oldtimer eröffnet im Juni in der Altstadt
Sie sind laut, sie sind alt und sie sind: Kult. DDR-Motorräder wie die Simson werden deutschlandweit immer beliebter und haben auch in Brandenburg längst Kultstatus erlangt. Ab Juni finden Hobbyschrauber nun auch in der Havelstadt ein gut ausgestattetes Ersatzteillager für alle Zweiräder, die in den 50er, 60er und 70er Jahren gebaut wurden.
Ladeninhaber Jan Ritzmann kennt die Fangemeinde um Jawa, Simson und MZ und weiß, dass diese auch in der Stadt Brandenburg von Jahr zu Jahr wächst. Seit 20 Jahren beschäftigt sich der Hobbyschrauber auch beruflich mit Motorrädern – immer wieder auch mit jenen DDR-Modellen, die heute als Oldtimer gehandelt werden. Die Suche nach passenden Ersatzteilen stellte den 45-Jährigen immer wieder vor Herausforderungen, denn Mopeds wie die Schwalbe liefen zuletzt im Jahr 1985 vom Band.
Im Dezember 2014 fasste er den Entschluss, sein Hobby vollends zum Beruf zu machen und einen Laden zu eröffnen, in dem er Ersatzteile der kultigen DDR-Motorräder anbietet. Heute, sechs Monate nach seiner Gründungsidee, steht er bereits in seinem Geschäft mit Namen “1zu33“ und bestückt die Vitrine mit Ersatz-Zündkerzen für die kultigen Zweiräder. Grundlage für die Namensgebung ist das Mischungsverhältnis von Öl zu Benzin, das es an Tankstellen längst nicht mehr gibt und heutzutage von den Zweiradfans selbst gemischt werden muss. Auch bei seinem Konzept zum „1zu33“ setzt Jan Ritzmann auf eine ausgewogene Mischung. Neben diversen Ersatzteilen, wie Zündkerzen, Bowdenzügen, Reifen oder Bremsen bietet der Oldtimer-Liebhaber auch Helme, Handschuhe oder Motorradjacken im Retrolook an.
Unterstützt wurde der energiegeladene Geschäftsinhaber vom Lotsendienst der Stadt Brandenburg, der im Technologie- und Gründerzentrum ansässig ist. Damit ist Ritzmann einer von knapp 50 Existenzgründern, die jedes Jahr vom Lotsendienst betreut werden.
Der Brandenburger Lotsendienst begleitet Gründerinnen und Gründer bei ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit und schult diese in allen wichtigen Themen- so zum Bespiel zu Möglichkeiten der Finanzierung, zu Rechtsfragen, Formalitäten und Anträgen zum Marketing und selbst zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit. Im Mittelpunkt der Beratung stehen zwei Dinge. Zum einen die Persönlichkeit der Unternehmerinnen und Unternehmer, zum anderen das Ziel, von der Selbstständigkeit leben zu können. Darum wird mit jedem Gründungswilligen ein individueller Businessplan entwickelt. Diesen erarbeiten die Existenzgründerinnen und -gründer selbstständig, wobei ihnen jederzeit ihr Berater helfend zur Seite steht.
Das Beste daran: alle Workshops und Beratungen werden vom Europäischen Sozialfonds und vom Land Brandenburg gefördert und sind für Gründer kostenlos. „Am schönsten ist es, wenn man von Gründern nach Jahren hört, dass Sie es nicht bereut haben und dass die Selbstständigkeit die richtige Entscheidung war.“, erzählt Monika Kretschmer, die Leiterin des Lotsendienstes.
Auch Jan Ritzmann freut sich über die intensive, persönliche Begleitung und die vielen Tipps und Kniffe, von denen er ohne den Lotsendienst nichts gewusst hätte. „Die Unterstützung sollte man als Existenzgründer auf jeden Fall in Anspruch nehmen.“, empfiehlt er. “Und ich meine das nicht nur fachlich sondern auch fürs Selbstbewusstsein und um die Persönlichkeit zu fördern.“
Persönlich kennenlernen kann man den Motorradliebhaber erstmals am 6. Juni 2015 zur Eröffnungsfeier seines Motorradladens in der Mühlentorstraße 2 in Brandenburg an der Havel.
Gründungswillige, die ebenfalls eine Begleitung über den Lotsendienst in Anspruch nehmen möchten, melden sich bei Monika Kretschmer unter der Telefon (03381) 38 16 30.