Der zuständige Beigeordnete Michael Brandt wird ab heute täglich über die Hochwassersituation im Stadtgebiet informieren: „Wir richten uns auf ein statistisch alle 10 Jahre eintretendes Ereignis ein.“ sagte er und fügte hinzu: „Derzeit liegt noch keine Hochwasserwarnstufe für Brandenburg an der Havel vor.“
Die Wasserstände in der Stadt liegen derzeit im Bereich eines mittleren Hochwassers und haben sich seit Freitag vergangener Woche kaum verändert. Der Wasserstand am Unterpegel Brandenburg (UP Brandenburg) liegt ca. 50 cm über dem Mittelwasserstand (gemittelte Jahreswerte).
Zur Entlastung der Havel unterhalb der Staustufe Rathenow werden gemäß Entscheidung des Landes seit Sonntagnachmittag die Wasserstände in den Stauhaltungen Brandenburg, Bahnitz und Rathenow in den nächsten Tagen bis auf ein HW 10 angehoben. D. h. die Havel wird in der Stadt kontrolliert steigen und die Wasserstände werden mit denen des Winters 2011 vergleichbar werden bzw. gering darunter liegen. Dies entspricht am Pegel Ketzin und am Oberpegel Rathenow (meldepflichtige Pegel der Stadt) den Richtwerten der Alarmstufe A II.
Für den UP Brandenburg wird eine Wasserstandshöhe am Pegel von ca. 2,19 m (29,31 m ü NHN) und für den OP Brandenburg eine Wasserstandshöhe von ca. 2,50 m (29,62 m ü NHN) erwartet. Aktuell liegen die Wasserstände am UP Brandenburg bei 1,45 m und am OP Brandenburg bei 2,15 m.
Betroffene Gebiete werden mit denen aus dem Jahr 2011 vergleichbar sein.
Grundstücke, die in Havelnähe unterhalb dieser Höhen liegen, können überschwemmt werden.
Durch die anhaltend höheren Wasserstände kann das Grundwasser nicht entlasten und wird weiter ansteigen.
Der höhere Wasserstand wird vorwiegend Auswirkungen auf Kleingartenanlagen, Nutzflächen, Gärten und ufernahe Grundstücke haben.
Betroffen sein werden tieferliegende Bereiche z. B. in der Mötzower Vorstadt, im Bereich Schmöllner Weg/ Libellenweg, Büttelhandfassgraben, südliche Bereich von Neuendorf, Heidekrug/ Falkenbergswerder, Göttiner Landstr./ Feldstraße, Hoher Steg, Flächen/ Feuchtgebiete um Wust /Breites Bruch.
Grundsätzlich kann sich jeder Bürger an den Wasserständen des Winters 2011 orientieren, um seine Betroffenheit einzuschätzen und sich vorsorglich schützen zu können.
Tieferliegende Landwirtschaftsflächen, Campingplatzflächen oder andere tiefer gelegene Nutzflächen sollten beräumt werden.
Bezüglich des anstehenden Havelfestes ist davon auszugehen, dass der untere Bereich der Treppenanlage Am Salzhof über 60 cm unter Wasser stehen kann.
Die Pegel der Plane und des Sandfurtgrabens sind weiter gesunken. Derzeit haben diese Flüsse knapp eine mittlere Hochwasserführung. Ein Rückstau der Havel in diese Gewässer kann auch hier wieder höhere Wasserstände zur Folge haben. Derzeit fließen sie noch gut ab.
Die nächste Hochwasserinformation für das Flussgebiet der Havel wird vom Meldezentrum Potsdam am 11.06.2013 mittags erwartet. Die nächste Presseinformation der Stadt wird deshalb am 11.06.2013 gegen 15:00 erscheinen.
Über das Internet kann man sich auf der Seite des WSA Brandenburg aktuell über die Wasserstände informieren (www.wsa-brandenburg.wsv.de <http://www.wsa-brandenburg.wsv.de>).