Vortrag mit Filmausschnitten der Dokumentation „Die Kinder von Chabannes – zum Schicksal der Rabbinerfamilie Rosenzweig aus der Stadt Brandenburg an der Havel“

Pressearchiv - Meldung vom 20.06.2016

Pressemitteilung vom 20.06.2016

im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Deine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“1.- 28. Juni 2016 in der Johanniskirche in Brandenburg an der Havel

Am Donnerstag, dem 23. Juni 2016, werden Hans-Georg Kohnke und Michael Schneider um 19:00 Uhr im Gotischen Haus in der Ritterstraße 86/Johanniskirchplatz 4 in 14770 Brandenburg an der Havel im Rahmen einer Vortragsveranstaltung und mit mehreren Filmausschnitten illustriert das Schicksal der Familie des letzten Brandenburger Rabbiners, Josef Rosenzweig, sehr anschaulich dokumentieren. Ebenfalls anwesend wird die langjährige Museums- und Gedenkstättenpädagogin des Stadtmuseums, Gudrun Bauer, sein, die seit 1994 in mehreren Schülerprojekten insbesondere auch die Geschichte unserer jüdischen Mitbürger erforscht und in Ausstellungen und Publikationen dokumentiert hat.

Der Film „The Children of Chabannes“ von 1999 handelt von der Verschickung minderjähriger deutscher Kinder jüdischen Glaubens nach Frankreich im Jahre 1939. Auch der Sohn Josef Rosenzweigs, Gerhard, wurde auf Veranlassung seiner Mutter dorthin geschickt. Seine Schwester Hannilore wurde nach England zu Verwandten gegeben. Während die Mutter untergetaucht in Berlin die Nazibarbarei überlebte, wurde Josef Rosenzweig in Ausschwitz ermordet. Ein Schicksal, dem sein Sohn nur knapp entging. Davon und von Chabannes erzählt Gerhard Rosenzweig in drei Filmausschnitten.

Sowohl die Nutzung dieses Films für Schulzwecke als auch das Interview mit Gerhard Rosenzweig im Rahmen des Shoa-Projektes des Regisseurs Steven Spielberg wurde uns dankenswerterweise durch dessen Sohn Stephen Gerard, San Francisco, ermöglicht. Auch ein Ausschnitt aus dem Interview wird im Rahmen des Vortrages erstmals gezeigt.

Im Rahmen einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit dem Domgymnasium und dessen Direktor, Dr. Winfried Overbeck, ist geplant, aus allen diesen Videodokumentationen – versehen mit deutschen Untertiteln – Unterrichtsmaterialien für die Brandenburger Schulen zu erstellen. Keine Geschichtsstunde vermag wohl authentischer und damit wirksamer sein als eine, in der ein früherer Brandenburger Schüler den heutigen von seinem Schicksal berichtet…

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