Vier neue Stolpersteine erinnern an die jüdische Familie Milewski

Pressemitteilung vom 17.07.2024

Vier Stolpersteine wurden für Familie Milewski und Helena Richter an der letzten Wohnadresse in der Sankt-Annen-Straße 14 verlegt.
Vier Stolpersteine wurden für Familie Milewski und Helena Richter an der letzten Wohnadresse in der Sankt-Annen-Straße 14 verlegt.

© Stadt Brandenburg an der Havel

Einlassen der Steine in den Gehweg.
Einlassen der Steine in den Gehweg.
Beigeordneter Thomas Barz erzählte aus dem Leben der Familie Milewski.
Beigeordneter Thomas Barz erzählte aus dem Leben der Familie Milewski.
Am Recherche-Projekt beteiligte Schülerinnen und Scchüler des Dom-Gymnasiums berichtete von den Ergebnissen.
Am Rechercheprojekt beteiligte Schülerinnen und Schüler des Dom-Gymnasiums berichteten von den Ergebnissen.

Gedenkort in der Sankt-Annen-Straße 14

Im Rahmen eines Gedenkens und der Verlegung von vier weiteren Stolpersteinen in der Stadt Brandenburg an der Havel, kamen am Dienstag, 16. Juli 2024, Initiatoren und Initiatorinnen, Projektbeteiligte, Schülerinnen und Schüler des Dom-Gymnasiums und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Interessierte an der Sankt-Annen-Straße 14 zusammen.

Hier, an der letzten frei gewählten Wohnadresse der Familie erzählten die Schülerinnen Stella Löhst und Lale Zoschke vom Dom-Gymnasium von ihren Recherchen zur Familie. Beigeordneter Thomas Barz zeichnete in Vertretung des Oberbürgermeisters Steffen Scheller den Lebensweg von Naftali Anton Milewski, seiner Frau Klara, der gemeinsamen Tochter Rosa und Helena Richters, Klaras Tochter aus erster Ehe, in einem Grußwort nach.

Im April 1942 wurde Familie Milewski in einem demütigen Zug durch die Stadt zum Bahnhof getrieben. In Berlin musste die gemeinsame Tochter Rosa, die dort eine jüdische Schule besuchte, zusteigen. Der Transport brachte sie ins Warschauer Ghetto. Sehr wahrscheinlich sind alle drei Familienmitglieder noch im gleichen Jahr ermordet worden.

Einzig Helena Richter, Klaras Tochter aus erster Ehe, konnte dem Schicksal mit einer frühzeitigen Flucht in die USA entgehen. Ihre Tochter Elsa und eine entfernte Verwandte von Anton Milewski bereicherten mit vielen bisher unbekannten Zeitdokumenten die Recherchearbeit der Dom-Gymnasiasten und ermöglichten so, die Stolperstein-Verlegung mit vielen Informationen zur Familiengeschichte zu füllen. Gestaltet wurden die vier Exemplare von Künstler Gunter Demnig.

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