Oberbürgermeisterin referierte auf Impulsveranstaltung in Berlin
Auf der gestrigen Impulsveranstaltung „Familie zuerst! – Familie und Beruf im Takt“ der Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ diskutierten Vertreter aus Lokalen Bündnissen gemeinsam mit Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, wie Familien mehr Spielräume bei der Gestaltung ihrer Zeit erhalten können.
Zu den Rednerinnen gehörten die Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Oberbürgermeisterin und Schirmherrin des Lokalen Bündnisses der Stadt Brandenburg an der Havel, Dr. Dietlind Tiemann.
„Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, Brandenburg an der Havel als Stadt für Familien attraktiv zu gestalten. Dazu gehören intelligente und praktikable Ideen, wie Mütter und Väter ihre Zeit für die Familie und die berufliche Tätigkeit nach ihren Bedürfnissen und Erfordernissen aufteilen können. Deshalb haben wir in Brandenburg an der Havel die Ganztagsbetreuung sowie die Hortbetreuung für Schulkinder ausgeweitet und deren Öffnungszeiten familienfreundlich gestaltet. Außerdem besteht seit 2007 ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bereits ab dem vollendeten 2. Lebensjahr. Das erleichtert berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und verschafft uns als Kommune Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte und Ansiedlung von Unternehmen. Unser Lokales Bündnis ist ein wichtiger Partner bei diesem Vorhaben. So stärken wir nicht nur die Familien, sondern auch die
wirtschaftliche Entwicklung unserer Kommune.“, sagte Dietlind Tiemann.
Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann nahm die Diskussionsbeiträge über die Chancen einer nachhaltigen Familienpolitik zum Anlass, um auf Probleme hinzuweisen.
Die Bürokratie stellt häufig ein Hindernis in der Inanspruchnahme von Hilfeleistungen dar. Antragsteller müssen oft bürokratische Hürden überwinden, um Hilfsangebote der öffentlichen Hand in Anspruch nehmen zu können. Deshalb müssen diese Verfahren deutlich vereinfacht werden und für jeden plausibel und verständlich sein.
Weiterhin finden Alleinerziehende in den diskutierten Lösungsansätzen – Zeit für Kinder – nicht ausreichend Berücksichtigung. Ihnen ist es kaum möglich, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Sie sind häufig auf sich allein gestellt. Selbstverständlich muss die Unterstützung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein bei dem Staat und Ehrenamt Hand in Hand arbeiten müssen. Hierbei spielt natürlich die notwendige finanzielle Grundausstattung der Kommunen eine wichtige Rolle, um entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ein weiterer Aspekt ist die Unterstützung und weitere Verzahnung bestehender Netzwerke. Sie müssen noch stärker auf Kooperation setzen und transparenter werden.
„Zeit für Familie“ Ausgewählte Themen des 8. Familienberichts