Undine-Märchen vorgestellt: „Der Fluss des Lebens“

Pressemitteilung vom 24.04.2020

Jedes Jahr rufen die Fouqué-Bibliothek und das Brandenburger Wochenblatt BRAWO den stadtweiten Undine-Wettbewerb aus. In der ersten Stufe des Wettbewerbs können junge Literaten im Alter von 7 – 25 Jahre ihre eigenen Märchen einreichen, in der zweiten Stufe werden bildkünstlerische Darstellungen der zuvor eingereichten Märchen von Kindern und Jugendlichen entgegen genommen.

In diesem Jahr musste die Siegerehrung der Märchen-Beiträge zum 16. Undine-Wettbewerb leider ausfallen. Um die literarischen Werke dennoch zu ehren – und um den Familien in Brandenburg an der Havel eine kreative Abwechslung zu bieten – werden seit dem 27.03.2020 jedes Wochenende (freitags und samstags) zwei Siegermärchen vorgestellt.

„Der Fluss des Lebens“

Sonderpreis für den Fluss des Lebens
Autorin: Karen Anders, 10 Jahre, Brandenburg an der Havel

"Es war einmal, als das Wünschen noch etwas brachte und Kinder das größte Geschenk waren, ein Fluss. Ein Fluss, der Leben und Hoffnung ausstrahlte. Jedes Paar, dass sich ein Kind wünschte, ging zu dem Fluss, betete, dann kam aus der Höhle, wo die Quelle des Flusses war, ein Kind angeschwemmt.

Eines Tages kam eine wunderschöne Prinzessin an den Fluss. Sie betete um ein Kind aber weil sie alleine war wurde kein Kind angeschwemmt. Die Prinzessin wurde so wütend, dass sie in die verbotene Höhle ging. Aber sobald sie einen Fuß in die Höhle setzte, hörte es auf zu plätschern, der Fluss trocknete aus und an Stelle der Prinzessin stand, war dort ein schneeweißer Wolf.
Die Prinzessin, die nun ein Wolf war, erschreckte sich so sehr, dass sie in den Wald rannte. Dabei übersah sie aber das Kind, dass nun vor der Höhle im Trocknen lag. Denn im selben Augenblick hatte ein Paar um ein Kind gebetet. Das Paar erschrak, als sie das Kind im Trockenen liegen sahen. Sofort holten sie es und nahmen es mit nach Hause.

Das Kind war ein junger Mann geworden, sein Name war Christofus. Christofus war ein guter Schmied und ein guter Jäger aber er sah nicht schön aus. Eines Tages schmiedete er sich einen Silberbogen. Diesen Silberbogen fand Christofus so schön, dass er gleich zur Jagd aufbrach. Als er gerade mitten im Wald war, sah er einen schneeweißen Wolf. Der Wolf kam näher und Christofus erstarrte vor Schreck. Doch dann wedelte der Wolf fröhlich mit dem Schwanz und legte ihm einen Ast vor die Füße. Christofus nahm den Ast in die Hand und warf ihn ein paar Meter weg. Der Wolf jagte dem Ast sofort hinterher und legte ihn wieder vor Christofus Füße. So entstand eine Freundschaft. Bald bemerkte Christofus, dass der Wolf lieber Beeren als Fleisch fraß. Also brachte Christofus dem Wolf oft Beeren mit, wenn er ihn besuchte.

Doch als eines Tages Christofus den Wolf besuchen wollte, war der Wolf nicht mehr da. Christofus suchte und suchte aber er fand den Wolf nicht. Er sah stattdessen Hufspuren von einem Pegasus im Waldboden. Christofus wusste sofort, dass es der Pegasus von dem Zauberer Mortimus war.

Er packte seine Sachen, nahm seinen Silberbogen und machte sich auf zum Schloss des Zauberers. Es war ein längerer Weg als Christofus dachte. Er sammelte Beeren und erlegte einen Hirsch. Dann packte er alles ein und zog weiter.

Als er am Schloss von Mortimus ankam und den Fuß auf die Türschwelle setzte, sprang die Tür vor ihm sofort auf. Er ging durch einen Flur voller Tierköpfe. Christofus erschrak, als er den leeren Platz an der Wand sah, an dem „Weißer Wolf„ stand. Er ging schnell weiter in den großen Raum am Ende des Flurs. In diesem Raum stand ein großer Käfig mit 7 weißen Wölfen. Sie sahen alle genau gleich aus. Christofus wusste nicht, welcher von den Wölfen sein Wolf war. Die Tür zu dem Raum schlug hinter Christofus zu und am Ende des Raumes ging zeitgleich eine andere Tür auf. Aus der Tür heraus kam Mortimus. Dann fing der Zauberer an zu sprechen:,, Du möchtest wissen, welcher Dein Wolf ist?“. „Ja„ antwortete Christofus. Mortimus fuhr fort: „Du hast einen Tag Zeit herauszufinden, welcher Wolf Deiner ist. Du kannst alles machen, nur nicht den Käfig öffnen.“ Christofus überlegte und überlegte, aber Ihm fiel nichts ein. Er überlegte so lange, dass ihm nur noch wenig Zeit blieb. „Wie soll ich das schaffen?„, überlegte er laut. Auf einmal fing der Silberbogen an zu sprechen: „Hirsch und Beeren wirst Du in den Käfig legen“. Christofus ging die Wörter noch einmal in seinem Kopf durch und tat dann, was ihm der Silberbogen gesagt hatte. Er nahm das Fleisch und die Beeren und legte sie jeweils in eine Ecke des Käfigs. Sechs Wölfe stürzten sich auf das Fleisch und einer näherte sich langsam den Beeren. „Das ist mein Wolf„ sagte Christofus und zeigte auf den Wolf, der sich den Beeren näherte. Mortimus fragte: „Bist Du Dir sicher?“ „Ja„, antwortete Christofus. „So sei es“, sagte Mortimus und machte eine schwenkende Handbewegung in Richtung Käfig. Die Wölfe, die immer noch dabei waren, das Fleisch zu fressen, verpufften und der Wolf, der mittlerweile die Beeren fraß, verwandelte sich in eine wunderschöne Prinzessin. Christofus verwandelte sich in einen wunderschönen Prinzen und die beiden verliebten sich sofort ineinander. Mortimus schrie: „Nein!" und verwandelte sich in einen Bettler. Als Christofus und die Prinzessin nach Hause liefen, bemerkten Sie, dass der Fluss des Lebens wieder plätscherte. Gleich danach heirateten sie und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

ENDE"

Bilder in Hochauflösung

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