Die Bohrschablonen an der Brücke in der Potsdamer Straße sind betoniert, das Großbohrgerät wird Montag aufgestellt
Am dritten Tag der Umleitung des Verkehrs stadteinwärts über Rotscherlinde, Krahne, Reckahn und Göttin hat sich das Geschehen ganz gut eingespielt. Die Stauzeiten an der Ampel in Reckahn sowie in der Göttiner und Wilhelmsdorfer Landstraße sind bis auf wenige Ausnahmen verträglich. Selbst im morgendlichen Berufsverkehr, so berichten Pendler, habe die Zeit, um vom Stauende in der Göttiner Landstraße bis zum Zentrumsring vorzudringen, kaum zehn Minuten betragen. Längere Staus bilden sich in der Regel nur, wenn die Schließzeiten der Bahnschranken zwischen Göttiner Landstraße und Göttiner Straße sowie an der Planebrücke ungewöhnlich lang sind.
Wie sich der Verkehr nach den Winterferien mit Beginn der 7. Kalenderwoche darstellen wird, behalten die Verkehrsplaner der Stadt im Blick, um nötigenfalls abermals die Grünphasen an den Kreuzungen anzupassen.
Der Grund der Umleitungen offenbart sich täglich auf der freigebliebenen Strecke stadtauswärts auf der maroden Brücke der Potsdamer Straße. Weil der für die Baustelle zuständige Landesbetrieb Straßenwesen befürchtet, der in Nutzung befindliche Brückenteil könnte seitlich wegsacken, wenn die andere Brückenhälfte abgerissen wird, sollen Bohrpfahlwände für die nötige Stabilität sorgen. Dafür sind inzwischen große Bohrschablonen betoniert, die dem Montag hinzukommenden Großbohrgerät den Bohr-Weg weisen. 30 Meter tief und ein Meter im Durchmesser ist jeder zu betonierende, stahlbewehrte Bohrpfahl. Je zwölf werden als Bohrpfahlwand beidseits der Bahnlinie den Fahrbahndamm stützen, weitere sechs jeweils die Widerlager der Brücke. Letztere brauchen sogar doppelte Sicherung, was von Freitag, 23.02.24, ab 18:00 Uhr bis Dienstag, 27.02.24 gegen 06:00 Uhr die bereits angekündigte Vollsperrung der Potsdamer Straße notwendig macht. In der Zeit werden laut Frank Schmidt, Regionalbereichsleiter des Landesbetriebs Straßenwesen,
„unter der Fahrbahn Spundwände von oben mittels einer Ramme eingeschlagen, die die Bohrpfähle durch eine Rückverankerung – mittels Spannstählen – zusätzlich stützen sollen.“
Alle Bohrpfahlwände und sonstige Sicherungen müssen bis 8. März vollbracht sein, weil für diesen Tag mit der Bahn deren Trassensperrung vereinbart ist, um das zu ersetzende Brückenbauwerk ausheben zu können.
Bahnsperrungen sind nicht kurzfristig verhandelbar, sondern eine langfristige Angelegenheit.
„Diese Bahnsperrung wurde vor vier Jahren angemeldet, so wie ich jetzt auch schon die Sperrung für den Bau der Bahnunterführungen in Werder (Havel) für 2028 angemeldet habe,“
verrät Frank Schmidt.