Szenarienwerkstatt am 16. April 2011
„Im Ergebnis der Szenarienwerkstatt werden die von den Anwesenden diskutierten Ideen auf ihre Machbarkeit hin überprüft und schließlich in einen Rahmenplan überführt, der die Grundlage für die schrittweise Entwicklung der verschiedenen Teilbereiche bilden soll“ – so der Beigeordnete Michael Brandt zum Verfahrensstand des Strukturkonzeptes für das Packhofgelände.
Das ehemalige Packhofgelände ist aufgrund seiner Lage zwischen Alt- und Neustadt an den Ufern der Havel für die weitere Entwicklung der Innenstadt von Brandenburg an der Havel von herausragender Bedeutung. Deshalb hat die Stadt im vergangenen Jahr die Erarbeitung eines Strukturkonzeptes für das über Jahrzehnte industriell-gewerblich genutzte und nunmehr brachliegende Areal in Auftrag gegeben. Das Strukturkonzept soll die laufenden Einzelmaßnahmen – darunter die Planungen für den neuen Verwaltungssitz der Stadtwerke und für die Bundesgartenschau im Jahr 2015 – bündeln und die Grundlage für eine geordnete, behutsame und tragfähige Entwicklung des gesamten Packhofgeländes für die Zeit nach der Bundesgartenschau liefern.
Ein zentraler Baustein auf diesem Weg ist die Erarbeitung von Szenarien, die – unter Beachtung der Rahmenbedingungen – verschiedene Varianten der mittel- bis langfristigen Nutzung (und Gestaltung) verdeutlichen sollen. Welches Leitbild und welche Ziele sollen der Entwicklung des Packhofgeländes zugrunde liegen? Welche Nutzungen sind städtebaulich wünschenswert, ökonomisch tragfähig und sozial verträglich? Welche Anforderungen sind an die Gestaltung der Gebäude und des öffentlichen Raumes zu stellen? Wie kann die verkehrliche Erschließung stadtverträglich organisiert werden?
Am vergangenen Sonnabend kamen 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses zusammen, um diese und andere Fragen miteinander zu diskutieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem beauftragten Büro „die raumplaner“. Vertreten waren neben den zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung und den in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien auch anliegende Immobilieneigentümer, Vertreter der Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft und ihrer Gesellschafter sowie der Ruderclub Havel Brandenburg e.V. als einer der wichtigen Anlieger auf dem Areal.
Nach zwei intensiven Arbeitsgruppenrunden kristallisierte sich heraus, dass eine angemessene bauliche Nutzung, die in Bezug auf Dichte und gestalterische Qualität der innerstädtischen Lage am Ufer der Havel entspricht, von allen Akteuren getragen wird. Allen war die Arrondierung der bestehenden Bebauung wichtig, wobei die maximale Inanspruchnahme von Fläche variierte. Insofern wurde von allen ein Stufenkonzept getragen, d.h. die maximal mögliche Bebauung soll sich an Bedarf und Nachfrage orientieren.
Durch die Ausweisung von Wohnbauflächen soll die weitere Stärkung der Innenstadt als Wohnort insbesondere auch für junge Familien und ein weiterer positiver Zuzug in die Havelstadt unterstützt werden.
Der Uferbereich wird auch künftig für die breite Öffentlichkeit als Erholungsraum zugänglich sein. Neue Parkplätze sollen nur für den Eigenbedarf des Gebietes entstehen, hier sollten durchaus Lösungen wie Sammelparkplätze zum Zuge kommen können. Eindeutige Priorität hat die Förderung von Fußgängern, Radfahrern und des öffentlichen Nahverkehrs.
Wichtig war allen Teilnehmern die Schaffung von Angeboten für Freizeit und Tourismus. Hier wurden verschiedene Freizeitmöglichkeiten diskutiert und Standorte für Beherbergungsangebote vorgeschlagen.