Ein Vortrag, dargestellt aus der Sicht eines Opfers und des sie begleitenden Helfers
In den Medien ist oft die Rede von Fremdtätern, die einem Kind auflauern, es verschleppen und missbrauchen. Aber über den Missbrauch in der eigenen Familie oder im Bekanntenkreis des Kindes zu reden scheint noch immer tabu zu sein. Dabei geschieht sexuelle Gewalt zu über 90% genau hier. Und dort ist die Verunsicherung sehr groß, sowohl bei den Opfern, als auch bei den Menschen der Umgebung.
Außenstehende fragen sich oft: Warum haben sie nichts gesagt? Warum haben sie sich keine Hilfe geholt? Es gab doch mit Sicherheit eine Mutter oder eine Großmutter, einen verständnisvollen Lehrer, eine liebevolle Nachbarin oder eine Freundin.
Betroffene denken: Ich habe nichts gesagt, nur still gehalten, mitgemacht, niemanden um Hilfe gebeten. Also ist das schlimme Geschehen allein meine Schuld. Ich schäme mich zu Tode, und will auf keinen Fall, dass meine Familie, Freunde oder Kollegen davon erfahren.
Täter schaffen es mit subtilen Mitteln und krimineller Energie, dass sich diese Vorurteile festsetzen. Der interaktiv gestaltete Vortrag wendet sich sowohl an Betroffene als auch an nicht Betroffene sexueller Gewalt. Er will Hintergründe aufdecken und Verständnis schaffen – also dazu beitragen, Vorurteile und Schuldgefühle abzubauen.
Ellen Rachut als Betroffene und ihr Mann Siegfried Rachut werden diese Probleme aus kompetenter Sicht beleuchten. Schon seit vielen Jahren engagieren sie sich in verschiedenen Veranstaltungen zum Thema sexuelle Gewalt.
Dieser Vortrag findet am Dienstag, 20.11.2012 um 17:00 Uhr im Interkulturellen Zentrum „ Gertrud von Saldern“, Gotthardtkirchplatz 1, 14770 Brandenburg an der Havel statt.
Es laden ein, der Arbeitskreis „ Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ und Kornelia Köppe, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel ( TelefonNummer (03381) 581600)