„JUGENDKRIMINALITÄT IN DER DDR“
Straftaten stellten für die SED aus verschiedenen Gründen ein Problem dar. Zum ersten musste man die Schäden beseitigen, die durch sie entstanden waren, zum zweiten galt es, ihnen vorzubeugen, was aber am schwersten wog, war: Wie sollte man sie erklären? Eigentlich hätte es keine Motive für Straftaten geben dürfen. Höchstens wegen persönlicher Streitigkeiten, aus Eifersucht oder Unachtsamkeit konnten vielleicht die Normen des sozialistischen Zusammenlebens verletzt werden. Ansonsten verkündet das „Kleine Politische Wörterbuch“ von 1973, dass die Kriminalität eine „gesellschaftliche, historische, dem Sozialismus wesensfremde Erscheinung“ sei.
Auf dem Podium des Stadtmuseums nehmen Platz:
Dr. Volkmar Schöneburg, er erwarb 1987 seinen juristischen Doktor in der DDR, heute ist er der Justizminister des Landes Brandenburg. Er ist als Experte für das DDR-Strafrecht eingeladen.
Caroline Fricke, M.A., die Historikerin arbeitet zurzeit an einer Dissertation über delinquente und deviante Jugendliche in der DDR und das System der Heimerziehung.
Caroline du Vinage, sie ist Jugendrichterin am Amtsgericht Brandenburg an der Havel.
Manfred Haertel, er arbeitete zwischen 1970 und 1985 als Lehrer auf im Jugendwerkhof Lehnin und wird aus dem Alltag der dort untergebrachten delinquenten Jugendlichen berichten.
Eingeführt und moderiert wird die Veranstaltung von Moritz Harms, Schüler der Projektgruppe „Jugend in der DDR“
Diese Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit des Stadtmuseums Brandenburg mit der Brandenburgischen Juristischen Gesellschaft.
Die Podiumsdiskussion findet am 10. Februar 2011 in der Zeit von 18:00 – 20:00 Uhr statt.
Ort:
Stadtmuseum Brandenburg an der Havel/Museum im Frey-Haus
Ritterstraße 96
14770 Brandenburg an der Havel
Der Eintritt ist frei.