„Freizeit ohne Staat – jugendliche Subkulturen in der DDR“
Im unentbehrlichen „Kleinen Politischen Wörterbuch“ von 1973 findet sich eine Definition der „Freizeit“. Darin heißt es u.a., dass die Werktätigen in der sozialistischen Gesellschaft „zwischen ihren Taten für den sozialistischen Aufbau und der Befriedigung ihrer Interessen während der arbeitsfreien Zeit keinen Gegensatz“ gesehen hätten. Ob diese Einschätzung zutrifft, kann am Donnerstag, 27.01.2011, in der Zeit von 18:00 – 20:00 Uhr, im Museum im Frey-Haus, mit den Zeitzeugen Kuno Pagel, Christian Liebchen und Shanghai Dränger diskutiert werden
Kuno Pagel engagierte sich in der vom Staat unabhängigen Jugendarbeit, unter anderem im Café Contact und als Sozialdiakon der evangelischen Kirche in Brandenburg. Christian Liebchen schloss sich dem Neuen Forum an und Shanghai Dränger geriet in Magdeburg während der „Arbeiterfestspiele“ in die Fänge der Staatssicherheit. Weil er Freunde eingeladen hatte wurde der Punk wegen „Zusammenrottung“ (§ 217 des DDR-StGB) zu fast drei Jahren Haft verurteilt. Zehn Monate saß er in Brandenburg-Görden ein.
Alle Brandenburgerinnen und Brandenburger sind herzlich eingeladen, mit über ihre Freizeitaktivitäten zu berichten. Moderiert wird die Veranstaltung von Benjamin Jähn aus der Projektgruppe zur Sonderausstellung „Jugend in der DDR“.
Der Eintritt ist frei.