Offener Brief an Landesverkehrsministerin

Pressearchiv - Meldung vom 21.09.2017

Pressemitteilung vom 21.09.2017

Mobilitätsregion 2030: Gemeinschaft aus Bürgermeistern, Wirtschaftsvertretern, Hochschulen und Fahrgastvertretern fordert mehr Angebote auf Linie RE1

In einer bisher einzigartigen Gemeinschaft haben sich heute Bürgermeister, Hochschulpräsidenten, Wirtschaftsvertreter und Fahrgastvertreter zu den bisher veröffentlichten Überlegungen zum neuen Nahverkehrsplan 2030 für unser Land Brandenburg geäußert.
Die Teilnehmer fordern von Landesverkehrsministerin Schneider eine Verbesserung des RE1-Angebotes für den Aufbau der Mobilitätsregion 2030 mit einer leistungsfähigen, umweltschonenden und attraktiven Verkehrsinfrastruktur.
Konkret geht es um:

  • Taktverdichtung des RE1 auf drei Verbindungen stündlich von Brandenburg an der Havel und zwei Takte die Stunde an den Bahnhöfen Götz und Groß Kreutz mindestens in den Hauptverkehrszeiten 5 bis 9 Uhr und 15 bis 19 Uhr sowie Ergänzung des abendlichen Fahrangebotes
  • Erweiterung des Platzangebotes sowohl an Sitzplätzen als auch zur Fahrradmitnahme
  • Anpassung des inneren Tarifbereiches Werder / Groß Kreutz und Ausweitung des Berlin ABC-Tarifs bis nach Brandenburg an der Havel.
  • Weiter in die Zukunft gedacht, sollten Querungen entlang der RE1-Linie abgebaut werden und zudem die Einführung einer Bahnverbindung zwischen Brandenburg an der Havel, Werder und Golm bis an den ICE-Bahnhof Berlin Spandau nachgedacht werden.


Als Begründung führen die Teilnehmer aus:
„Die Region hat sich stark entwickelt und erlebt Geburtenrekorde und Zuzüge insbesondere von Familien. Heute gibt es zehntausende Ein- und Auspendler jeden Tag, die insbesondere auf ein funktionierendes Kernstück des regionalen Schienenverkehrssystems, die Linie RE1, von Brandenburg an der Havel über Götz, Groß Kreutz, Werder bis nach Potsdam und Berlin angewiesen sind.
Die derzeitigen Kapazitäten des RE1 werden diesem Bedarf zunehmend nicht mehr gerecht.
Die Folgen vor Ort sind: übervolle Züge zu den Hauptverkehrszeiten, zu wenig Taktungen pro Stunde, zu wenig Möglichkeiten der Fahrradmitnahme und ein zu geringes Angebot in den Abendstunden.“
„Gerade mit Blick auf die sich immer mehr zuspitzende Straßenverkehrssituation auf der B1 sowie der A2 und A10 werden repressive Maßnahmen, wie derzeit in Potsdam auf der Zeppelinstraße erprobt, nicht funktionieren und auch nicht zu einer gemeinsamen Lösung beitragen“, so die Teilnehmer der Pressekonferenz.

Hintergrund:

  • Die Kapazitätsgrenzen der auf der Linie RE 1 eingesetzten Züge werden insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten bereits zum jetzigen Zeitpunkt erreicht.
  • Nach der Verbundstatistik der VBB GmbH hat sich im Zeitraum von 2005 bis 2015 die Anzahl der Berufspendler auf der Strecke von Brandenburg an der Havel nach Berlin um 44,7% sowie die Anzahl der Berufspendler von Berlin nach Brandenburg an der Havel um 29,1% erhöht.
  • Alleine schon nach den Untersuchungen der VBB GmbH im Rahmen des ÖPNV-Konzeptes 2030 wird bis zum Jahr 2030 mit einer weiteren Nachfragesteigerung auf der Linie RE 1 ab Brandenburg an der Havel um 23% gerechnet.
  • Aufgrund der äußerst starken Verkehrsbelastung im motorisierten Individualverkehr, insbesondere auf der B1 nach Potsdam und den Autobahnen A 2 und A 10 nach Berlin, ist mit einem weiter zunehmenden Umstieg bisheriger PKW-Nutzer auf den ÖPNV und SPNV zu rechnen.


Offener Brief: Linie RE 1 – Landesverkehrsplan 2013

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