Hochrangige Vertreter aus dem jordanischen Innenministerium haben sich am Vormittag des 07.10.2004 zu einem Gespräch mit der Oberbürgermeisterin, Frau Dr. Dietlind Tiemann sowie Herrn Lambeck, Sachgebietsleiter im Amt für Wirtschaftsförderung im Technologie- und Gründerzentrum in Brandenburg an der Havel getroffen.
Thema war die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Brandenburg seit der Wende sowie die kommunale Wirtschaftsförderung.
Organisiert wurde der durch Hessen, Rheinland-Pfalz, Berlin und Brandenburg führende 7-tägige Studienaufenthalt vom 03.-10. Oktober 2004 von der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen ihrer internationalen Arbeit.
Die Delegation wurde angeführt von Herrn Ali M. Al-Fayez, Gouverneur von Jerash. Ihn haben begleitet:
Herr Adnan Al-Azab, Gouverneur für wirtschaftliche Entwicklung und Kommunalverwaltung im Innenministerium von Jordanien
Herr A. A. Adinat, Gouverneur für Dezentralisierung (Innenministerium)
Herr George I. Nazha, Leitender Rechtsberater (Innenministerium)
Herr Ziad T. Sharairi, Direktor der Rechtsabteilung (Innenministerium)
Herr Mohammed K. Al-Dajeh, Leiter der Sicherheitsabteilung (Innenministerium)
Frau Dr. Canan Atilgan, Landesbeauftragte der KAS für Jordanien und paläst. Autonomiegebiete
Auf die Frage, was die Stadt möglichen Investoren zu bieten hätte, betonte die Oberbürgermeisterin, dass es je nach Wirtschaftszweig unterschiedliche Konditionen und Regelungswerke auf Bundes- oder Landesebene gäbe. Entscheidend sei aber die individuelle Betreuung seitens der Stadt. Mit der Brandenburger Investoren Service Stelle (BISS) werde hier der Investor in einem Rund-Um-Service hervorragend betreut und geleitet.
Der Deutschlandbesuch geht auf eine persönliche Initiative des jordanischen Innenministers zurück. Die Delegation verspricht sich von dem Studienaufenthalt Anregungen für den derzeit in Arbeit befindenden Gesetzentwurf zur Dezentralisierung Jordaniens, der Ende November auf Wunsch des jordanischen Königs Abdullah II seitens des federführenden Innenministerium vorgelegt wird. Damit sollen Entscheidungsbefugnisse auf lokaler Ebene verlagert werden und so administrative, wirtschaftliche und politische Reformen eingeleitet werden.
Jordanien besteht aus 12 Gouvernoratsverwaltungen, die an das Innenministerium angebunden sind. Trotz einiger Ansätze zur administrativen Dezentralisierung bedürfen die strukturellen Probleme Jordaniens klarer Reformen, um wirtschaftliches Wachstum und politische Entwicklung auch in den entlegeneren Regionen anzukurbeln.