Neugestaltung des Hauptbahnhofes fest im Blick

Pressearchiv - Meldung vom 16.04.2008

Pressemitteilung vom 16.04.2008

Beigeordneter informiert zum Stand der Planungen für zentralen Entwicklungsbereich der Stadt

Im Rahmen seines monatlichen Pressegespräches informierte der für die Fachbereiche Ordnung und Sicherheit sowie Stadtentwicklung und Bauwesen zuständige Beigeordnete Michael Brandt am 16.04.2008 zu folgenden Themen:

Moderiertes Strukturkonzept Hauptbahnhof: Arbeitsstand und Bürgerforum

Der Hauptbahnhof mit seinem Umfeld als Eingangstor und wichtiger Verkehrsknoten der Stadt ist einer der zentralen Entwicklungsbereiche der Stadt. Die Gestaltung, Aufwertung und Anbindung des Bahnhofsumfeldes ist daher eine der prioritären Schlüsselmaßnahmen des Masterplanes Stadt Brandenburg an der Havel, die auch von Seiten des Landes im Rahmen der Nachhaltigen Stadtentwicklung eine hohe Förderakzeptanz besitzt.

Mit der Neugestaltung des Hauptbahnhofes und seines Umfeldes kann die Stadt eine wesentliche Voraussetzung zur Stärkung ihrer Funktion als Oberzentrum erfüllen, indem die Erreichbarkeit der Innenstadt mit ihrem umfassenden Angebot an Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen deutlich verbessert wird. Zudem erfährt das Stadtbild eine klare Aufwertung, von der positive Effekte nach „innen und außen“ zu erwarten sind.

Vor dem Hintergrund der Ausrichtung der Bundesgartenschau 2015 gewinnt die zeitnahe Umsetzung der Schlüsselmaßnahme Bahnhofsumfeld noch zusätzlich an Bedeutung als attraktive Visitenkarte der Stadt für ihre Besucher.

Auf der Grundlage des Beschlusses 324/2007 der Stadtverordnetenversammlung beauftragte die Stadt Brandenburg an der Havel im Dezember 2007 die Arbeitsgemeinschaft Drees & Sommer gemeinsam mit Planungsgruppe 4 mit der Erarbeitung des moderierten Strukturkonzepts für den Hauptbahnhof und sein erweitertes Umfeld.

Da einer alleinigen städtebaulichen Bearbeitung dieses Stadtraumes wenig Aussicht auf Erfolg eingeräumt wurde, legte der Auftraggeber bei der Erarbeitung des Strukturkonzeptes auch besonderen Wert auf die immobilienwirtschaftliche Grundlagenermittlung sowie – im Sinne eines stringenten Projektmanagements – auf die Strukturierung der gesamten Arbeitsabläufe, die bis zur Realisierung aller Teilprojekte zu erbringen sein werden.

Die Projektbearbeitung erfolgt somit folgerichtig in drei Hauptschritten:

1. Grundlagenermittlung, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen
2. Städtebauliche Entwicklungsziele definieren (Rahmenplan)
3. Projektrealisierung, Finanzierungs- und Marketingstrategie strukturieren

In der Zwischenzeit ist die Phase 2 annähernd abgeschlossen. Eine Reihe verschiedener städtebaulicher Lösungsvarianten ist untersucht worden. Vor- und Nachteile wurden umfangreich erörtert und abgewogen.

Im Ergebnis der bisherigen Projektbearbeitung schlagen die Gutachter in Abstimmung mit der Stadt eine Vorzugsvariante vor. Sie lässt nach Auffassung aller bisher Beteiligter eine erfolgreiche Lösung der stadtentwicklungspolitischen Gesamtaufgabe erwarten.

Im Einzelnen wird kostengünstig eine annähernd optimale Verknüpfung aller öffentlichen Verkehrsträger – Bahn, Bus, Straßenbahn – erreicht. Eine sehr konfliktarme und Kreuzungsverkehr vermeidende Parkhauslösung konnte parallel entwickelt werden.

Städtebaulich wird eine etappenweise Reparatur des Stadtgrundrisses erreicht, der durch den Bau des Zentrumsringes in den 1970er Jahren stark gestört wurde.

Angestrebt wird eine möglichst zeitnahe Entwicklung der bahnhofsnahen Baufelder, wobei die bauliche Stadtreparatur auf den bahnhofsferneren Baufeldern in der zweiten Reihe und entlang des Zentrumsringes als Option für zukünftige private Investitionen zu betrachten sind.

Für zentrale Teilbereiche des Projektpakets bestehen bereits konkrete privatwirtschaftliche Investitionsabsichten, so dass eine mittelfristige Realisierung zu erwarten ist.

Der zentrale fußläufige und Radverkehrsanschluss des Hauptbahnhofes wird aus der Flucht Große Gartenstraße in die Flucht Kleine Gartenstraße verlegt. Damit führt der Hauptfußweg wieder direkt auf das Bahnhofsgebäude zu. Ankommenden wird zugleich eine sehr kurze Anbindung an die Innenstadt über die zukünftige Fußgänger- und Radwegbrücke über den Stadtkanal auf Höhe des Pauliklosters angeboten, so dass der Bahnhof zwar nicht räumlich aber funktional sehr viel dichter an die Innenstadt „heranrückt“.

Die Stadt Brandenburg an der Havel beabsichtigt gemeinsam mit den Gutachtern, den bisherigen Bearbeitungsstand im Rahmen des ersten Stadterneuerungsforums „Hauptbahnhof“ am 23. April 2008 vorzustellen und öffentlich zu diskutieren.

Das Stadterneuerungsforum findet am 23. April 2008 ab 18:00 Uhr im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses statt. Alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt sind herzlich eingeladen, an der Diskussion über die Zukunft ihres Hauptbahnhofes mitzuwirken.

Fortsetzung der Sanierungsstrategie WOBRA in der Bahnhofsvorstadt

Die positiven und sichtbaren Erfolge der Sanierungsstrategie der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel GmbH (WOBRA) in der Innenstadt (Klosterviertel, Sankt-Annen-Straße, Katharinenkirchplatz 11-13, Kanalstraße) sollen in der Bahnhofsvorstadt und am Ring ihre Fortsetzung finden.

In den nächsten Tagen wird die WOBRA Architekturbüros an sich binden und diese mit der Planung beauftragen. Konkret werden die Werderstraße 29, 29 a-c; 14-15; 35-38, die Blumenstraße 3-9; 2-10, die Jacobstraße 25-27 und die Franz-Ziegler-Straße 28 beplant.

Die Sanierungsmaßnahmen sollen über die Richtlinie zur Förderung der generationsgerechten Anpassung von Mietwohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung (GenerationsgerechtModInstR); über die Richtlinie zur Förderung der Herstellung des barrierefreien und generationsgerechten Zugangs zu den Wohnungen in Mietwohngebäuden (AufzugsR), über das KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm und Eigenmittel der WOBRA finanziert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass zukunftsfähiger (demographischer Wandel und Klimawandel/ Energiepreise) Wohnraum geschaffen wird.

Ziel dieser Maßnahmen wird sein, die bei den abgeschlossenen Sanierungsmaßnamen erreichten Qualitätsstandards auch bei den neuen Sanierungsobjekten zu realisieren.

Insbesondere werden die Wohnraummerkmale an die Generation 55+ und an Familien mit Kindern ausgerichtet. Die WOBRA ist äußerst zuversichtlich, mit ihrer Strategie ähnliche Vermietungserfolge wie in der Neustadt erzielen zu können.

Ein weiterer großer Baustein sind Maßnahmen im Bereich des Objektes Am Hauptbahnhof 2-18. Grundsätzlich geht die WOBRA davon aus, dass dieses Objekt unter Wahrung der städtebaulichen Ansprüche in diesem Quartier nicht wirtschaftlich zu sanieren sein wird.

Perspektivisch wird diese Immobilie durch die WOBRA rückgebaut. Die Mieter dieses Objektes werden/wurden über eine Mieterinformation unterrichtet. In den nächsten Wochen wird versucht, jedem einzelnen Mieter individuelle Lösungen anzubieten. Insbesondere die Wohnungen im Bereich des neuen Sanierungsvorhabens sollen als Ausweichquartiere angeboten werden.

Weiterhin steht die WOBRA als Initiativinvestor für die Flächen zwischen Kleine und Große Gartenstraße zur Verfügung. Die WOBRA schließt sich damit der Vorzugsvariante an. Derzeit führt die WOBRA Gespräche mit möglichen Partnern. Erste Erfolge konnten dabei bereits erzielt werden.

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