Neue Sonderausstellung im Stadtmuseum

Pressearchiv - Meldung vom 20.02.2009

Pressemitteilung vom 20.02.2009

Ab Sonntag, 22.02.2009, ist im Museum im Frey-Haus in der Ritterstraße 96 die neue Sonderausstellung “Neues Bauen in Brandenburg an der Havel 1918 – 1933“ zu sehen. Die Ausstellungseröffnung findet um 11:00 Uhr statt..

Traditionalismus und Moderne treffen als die beiden wesentlichen Orientierungen im Planen und Bauen der Weimarer Republik in Brandenburg an der Havel zusammen. „Dieses dialektische, von hohem sozialen Anspruch getragene Erbe gilt es heute wieder zu entdecken, denn in der traditionell auf wenige Exponenten der modernen Bewegung und ihrer Wirkungsorte beschränkte Baugeschichtsschreibung war bislang kein Platz für Brandenburg.“ (H. Bodenschatz)

Private und aus dem Universitätsarchiv Stuttgart ausgeliehene Fotoalben mit Fotos von Bauwerken und Plänen aus der Zeit von 1925 bis in die 1940er Jahre sowie persönliche Unterlagen und Aufzeichnungen aus dem Nachlass des Stadtarchitekten von Brandenburg Paul Hammer geben den Anlass und bilden die Grundlage zur Gestaltung einer Ausstellung, die das spannende Thema des Bauens in einer ebenso spannenden gesellschaftlichen Entwicklungszeit zwischen 1918 und 1933 zum Inhalt hat.

Dr. Ulrich Hammer, Enkel von Paul Hammer, stellte dem Stadtmuseum Brandenburg das Material zur Verfügung und ermöglichte es auch, zwei Fotoalben von Paul Hammer aus dem Archiv der Universität Stuttgart ausgeliehen zu bekommen und in einer Ausstellung präsentieren zu können.
Zahlreiche Fotos und Stadtpläne aus der museumseigenen Sammlung sowie einige Leihgaben aus dem Stadtarchiv Brandenburg an der Havel vervollständigen die Ausstellung in geeigneter Weise.

Paul Hammer (1891 – 1965) wirkte fachlich versiert unter zwei national bedeutsamen Stadtbauräten jener Zeit, die das Aussehen der Stadt maßgeblich beeinflussten und ihr ein bis heute nachwirkendes Gepräge gaben: Moritz Wolf (1886-1971), Stadtbaurat in Brandenburg von 1919 – 1927 und Karl Erbs (1885 – 1970), Stadtbaurat 1928 – 1938 (und 1945-1946). Dabei repräsentierte Moritz Wolf eher die „traditionalistische“, Karl Erbs die „moderne“ kulturelle Strömung der zwanziger Jahre.

Ausgestellt werden Fotos von Wohnsiedlungen und -quartieren, die Ergebnisse der kommunalen Reformpolitik in den zwanziger Jahren sind und heute vielfach noch das Stadtbild prägen. Hervorragende öffentlichen Bauten, wie das Wohlfahrtsforum mit dem ehemaligen Stadtbad oder die Anlage des damaligen Hauptfriedhofs mit dem Krematoriumsgebäude werden genauso im Bild vorgestellt wie Bauten, bei denen es heute eher nicht mehr im Bewusstsein ist, dass sie aus der Zeit der Weimarer Republik stammen.

Das Begleitprogramm mit verschiedenen Veranstaltungsangeboten, wie einer Architektur-Stadtrallye, einer Altstadt-Entdeckungstour, einem Modellbau-Workshop oder einem Gebäude-Puzzelspiel, wird helfen, die Ausstellungsinhalte besonders für Schulklassen zu erschließen. Es werden auch Führungen für Gruppen angeboten.

Ansprechpartner im Museum sind Heike Köhler und Heidrun Janz, die beide die Ausstellung konzipierten und erstellen.

  • Zeitraum der Sonderausstellung: 22.02.2009 – 14.06.2009
  • Öffnungszeiten: Di. – Fr. 09:00 – 17:00 Uhr, Sa. – So. 10:00 – 17:00 Uhr

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