Seit dem 30.07.2005 hat der Neustädtische Markt in Brandenburg an der Havel wieder sein Wahrzeichen und eine ganz besondere Attraktion. Unter Beteiligung zahlreicher Brandenburgerinnen und Brandenburger und vieler Gäste aus nah und fern wurde ein von Architekt Sascha Kipferling entworfenes und in einer Gemeinschaftsaktion Brandenburger Unternehmen realisiertes „Licht-Zeit-Objekt“ als Geschenk an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt übergeben.
Der Platz im Herzen der Neustadt war bekanntlich über viele Jahre hinweg als das „Brandenburger Loch“ in den überregionalen Schlagzeilen präsent. Nach ihrer Amtsübernahme im Dezember 2003 setzte sich Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann zielstrebig für die Neugestaltung des Platzes auf der Grundlage der Planungen von Sascha Kipferling, der einen entsprechenden Gestaltungswettbewerb gewonnen hatte. Bereits am 07.05.2004 konnte der Platz im Beisein von Ministerpräsident Matthias Platzeck in seiner heutigen Form wieder eingeweiht werden. Obwohl es seit damals wieder viel Leben an diesem zentralen Ort gibt und er von den Menschen gut angenommen wurde, vermissten die Brandenburgerinnen und Brandenburgern die markante Uhr, die 28 Jahre lang an der Schnittachse von Stein-, Haupt- und Sankt-Annen-Straße stand. Die am 05.11.1977 aufgestellte fünf Meter hohe Uhr war zur damaligen Zeit eine technische Meisterleistung. 1994 musste sie schließlich dem „Loch“ weichen.
Vor einigen Monaten fanden sich engagierte Brandenburger Unternehmer zusammen, die sich ein großes Ziel setzten: Rechtzeitig zum Beginn der Juniorenweltmeisterschaften im Rudern, die vom 01. – 06.08.2005 in Brandenburg an der Havel stattfinden, sollte an traditioneller Stelle eine moderne Digitaluhr stehen.
Um das „Kernteam“, das aus Oliver Windeck, Geschäftsführer der Metallbau Windeck GmbH, Ralf Hermann, Geschäftsführer der Industrieelektronik Brandenburg GmbH, Dr. Klaus-Peter Tiemann, Geschäftsführer der RFT Brandenburg GmbH sowie Innenarchitekt Sascha Kipferling bestand, versammelten sich schnell weitere Firmen und Institutionen, die dieses technisch und baulich anspruchsvolle Vorhaben in kürzester Zeit realisierten und zusammen knapp 100.000 Euro investierten.
So war es zum Beispiel schwierig, in der Kürze der Zeit überhaupt Leuchtdioden (LED's) in entsprechender Sortenreinheit und in der notwendigen Menge zu bekommen. Die gesamte Digitaluhr hat ca.15.500 Leuchtdioden, ca. 3.700 in der Farbe Bernstein für die Leuchtbänder und für die Uhr-Ziffern je 3.920 in weiß, grün und rot.
Das Projekt „Digitaluhr“ geht nach der Einweihung noch weiter. Die Schnittstelle zum Beschreiben des Laufschriftbandes wird noch bereitgestellt. Dabei werden nicht einfach nur Buchstaben und Zahlen übertragen. Vielmehr werden es Graphiken sein, entweder als Art Film oder beliebig lange Bitmaps. So können eigene Schriftzeichen, Symbole, Effekte usw. auf dem PC entworfen und auf dem Lauflichtband angezeigt werden.
Die neue Brandenburger Digitaluhr zeigt nicht nur die Zeit an, sie zeigt vor allem auch, was in der Havelstadt möglich ist, wenn viele kluge Köpfe und fleißige Hände der verschiedensten Firmen zusammen arbeiten.