Im Rahmen des Internationalen Aktionstages „Nein zu Gewalt an Frauen“, am 25.11.2019, fand heute auf Einladung des lokalen Arbeitskreises „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ in Brandenburg an der Havel unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Steffen Scheller die Fachtagung „Gelingender Gewaltschutz für beeinträchtigte Menschen in unserer Stadt. Wir bleiben dran!“ statt.
In seinem Grußwort sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller: „Was für mich an dieser Stelle wichtig ist, das ist die Frage, wie wir von Gewalt betroffene Frauen noch besser erreichen können, wie wir ihnen klar machen können, dass es Möglichkeiten gibt, den Teufelskreis aus Gewalt, Erniedrigung und Entrechtung zu durchbrechen. Dazu ist es notwendig, dass sie erkennen, dass es sich nicht um „unschöne Szenen“ handelt, die es nur in ihrer Partnerschaft gibt, sondern dass das Thema der häuslichen Gewalt auch viele andere Frauen betrifft. Wir müssen ihnen die Angst nehmen, stigmatisiert zu werden, wenn sie über ihre Situation sprechen und Hilfeangebote in Anspruch nehmen. Es darf nicht länger sein, dass sich betroffene Frauen allein gelassen fühlen und sich sogar schämen für das, was ihnen angetan wird. So lange bei ihnen die Angst vor dem „Gerede“ der Nachbarn, Verwandten oder Arbeitskollegen dominiert, so lange sie mit Schuld- und Ohnmachtsgefühlen kämpfen, so lange wird es ihnen auch schwer fallen, ihr Schweigen zu brechen. Um diesem Problem wirklich ernsthaft begegnen zu können, ist eine breite Diskussion und Auseinandersetzung damit im täglichen Leben notwendig. Die Mentalität des Verharmlosens und Wegsehens muss durchbrochen werden.“
Der lokale Arbeitskreis „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ trägt unter anderem mit dieser Fachtagung dazu bei, dieses schwierige Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Dabei geht es zum Beispiel um konkrete Unterstützungsangebote und Hilfeleistungen, die ganz bestimmte Gruppen von Gewalt betroffenen Frauen benötigen.