Mit Riemen und Skullen zum Erfolg – Zur Geschichte des Rudersports in Brandenburg an der Havel

Pressearchiv – Meldung vom 21.07.2005

Pressemitteilung vom 21.07.2005

Aus Anlass der 21. Junioren-Ruder-Weltmeisterschaften vom 01.bis 06.08.2005 rückt unsere Havelstadt Brandenburg an der Havel in den Blick der Ruderenthusiasten der ganzen Welt.

Nach genau 20 Jahren kehren damit die Junioren-Ruder-Weltmeisterschaften an ihren „Ursprungsort“ zurück. Im August 1985 wurden erstmalig diese Weltmeisterschaften ausgetragen. Die Regattastrecke am Beetzsee erwies sich als hervorragende Wettkampfstätte und die Stadt als würdiger Gastgeber.
Aus Anlass der diesjährigen Weltwettkämpfe veranstaltet das Stadtmuseum eine neue Sonderausstellung. Es werden die Bedeutung Brandenburgs und seiner Regattastrecke als Austragungsort von nationalen und internationalen Ruderwettkämpfen sowie seiner Rudervereine als Stätten des traditionellen Rudersports dokumentiert. Beispielhaft finden dabei auch erfolgreiche
Ruderer aus Brandenburg, die Medaillengewinner bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften waren, wie zum Beispiel die Brüder Jörg und Bernd Landvoigt, Hans-Joachim Borzym oder Karl-Heinz Bussert Beachtung. Urkunden, Medaillen, auch Olympiatrikots aus den Jahren 1972 und 1976
gehören neben vielen anderen historischen Zeugnissen von zahlreichen Leihgebern und aus dem eigenen Museumsbestand zu den Ausstellungsobjekten. Das Museum dankt allen Leihgebern an dieser Stelle für ihre freundliche Unterstützung.
Es werden an die bisher bedeutendsten Ruderwettkämpfe erinnert, die auf der 1969 vollendeten und nach internationalen Standards gebauten Regattastrecke auf dem Beetzsee stattfanden. Dazu gehört die Geschichte des Baus der Regattastrecke und das erste Verbandstreffen der deutschen Ruderer, das als Eröffnungswettkampf 1969 durchgeführt wurde. Wir erinnern an die 1972 ausgetragenen Ruder – Europameisterschaften der Frauen und an die ersten offiziellen Weltmeisterschaften der Ruderjunioren von 1985 in Brandenburg an der Havel. Das Großereignis wird u.a. durch eine Diaserie und Plakate hervorragend dokumentiert.

Im zweiten Abschnitt der Ausstellung werden die drei größten Rudervereine der Stadt vorgestellt.
Mit dem „Brandenburger Ruderklub e.V.“ entstand am 25.09.1883 der erste Ruderverein in unserer Stadt. In organisierter Form widmeten sich zuerst Männer aus Fabrikanten- und Kaufmannskreisen diesem erholsamen Sport. Gut trainiert nahmen sie auch an verschiedenen Regatten teil. Der heutige „Brandenburger Sport- und Ruder-Klub 1883 e.V.“ nutzt nach wie vor das 1902 erbaute Bootshaus in der Krakauer Straße. 2004 erhielt der am 25.06.1906 gegründete „Ruder-Club-Havel Brandenburg e.V.“ den
Status als Landesstützpunkt Rudern des Landes Brandenburg. Damit wird die bisher geleistete und sehr erfolgreiche Förderung des Jugend-Leistungssports im Rennrudern gewürdigt. Einige Olympiasieger, Welt- und Europameister gingen aus den Reihen des Vereins in der Hammerstraße hervor.

Auch in Plaue etablierte sich im frühen 20. Jahrhundert ein Ruder-Klub, der noch heute aktiv ist und in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert. Der „Ruder-Club Plaue e.V.“ förderte den Rudernachwuchs und brachte erfolgreiche Sportler hervor.

Eine ganz besonderes Exponat stellt die private Briefmarkensammlung eines
Brandenburgers dar. Die philatelistischen Schautafeln zeigen Motive des Rudersports auf nationalen und internationalen Postwertzeichen der vergangenen Jahrzehnte.

In diesem Zusammenhang wird auch auf 10 Informationstafeln hingewiesen, die auf dem Gelände der Regattastrecke ebenfalls am heutigen Donnerstag, übergeben werden. Die vom Museum erarbeiteten und in enger Zusammenarbeit mit dem Landesruderverband Brandenburg umgesetzten Schautafeln zeigen die Etappen der Erbauung der Regattastrecke auf, veranschaulichen die sportlichen Wettkampfhöhepunkte auf der Regattastrecke und deren Bedeutung als Wassersportstätte. Besonders gewürdigt werden, stellvertretend für alle anderen hervorragenden Wassersportler aus Brandenburg an der Havel die erfolgreichste Kanutin aller Zeiten und Ehrenbürgerin von Brandenburg an der Havel, Birgit Fischer, sowie die Zwillingsbrüder Jörg und Bernd Landvoigt, die bis zum Ende ihrer Karriere 1980 als Ruderteam sehr erfolgreich bei Olympiaden und Weltmeisterschaften waren. Auch die historische Entwicklung Brandenburgs wird auf einer Einleitungstafel dargestellt.

Die Tafeln sind zweisprachig, in Deutsch und Englisch erstellt, damit sich internationale Besucher über die Geschichte der Regattastrecke informieren können. Die Erstellung der wetterfesten Tafeln sowie des Ausstellungsfaltblattes konnte nur durch das großzügige Engagement einer Vielzahl von Sponsoren aus der Stadt Brandenburg an der Havel realisiert werden, wofür herzlichst gedankt wird:
- Städtischen Werke Brandenburg an der Havel GmbH
- BRAWAG GmbH Wasser und Abwassergesellschaft Brandenburg an der Havel
- Aral Tankstellen Harald Neumann
- HS Solid Bautreuhand GmbH & Co. KG, Town & Country Lizenz?Partner
- Märkische Entsorgungsgesellschaft Brandenburg mbH
- W. Gartensleben & Sohn
- BSH Brandenburger Stahlhandel G.m.b.H.

Öffnungszeiten: dienstag – freitag 09:00 – 17:00 Uhr
samstag, sonntag, feiertag 10:00 – 17:00 Uhr

Während der Ruder-WM vom 01. – 06.08.2005 gelten im Museum im Frey-Haus, Ritterstraße 96, sowie im Steintorturm mit der Ausstellung zur Havelschifffahrt, Sonderöffnungszeiten.
Montag – Sonnabend: 10:00 – 20:00 Uhr

Anmeldung von Führungen sind unter (03381) 52 20 48 möglich.
Die Ausstellung wird bis 25. 09. 2005 gezeigt.

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