Landesarchäologen sind in der Stadt

Pressemitteilung vom 07.03.2025

Oberbürgermeister Steffen Scheller begrüßte die Gäste zur Jahrestagung der brandenburgischen Landesarchäologen.
Oberbürgermeister Steffen Scheller begrüßte die Gäste zur Jahrestagung der brandenburgischen Landesarchäologen.
Die Jahrestagung ist gut besucht
Die Jahrestagung ist gut besucht. Zum Auftakt dabei: Oberbürgermeister Steffen Scheller, Landesarchäologe Prof. Dr. Franz Schopper und Referatsleiterin (MWFK) Franziska Hammer.

© Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

Im Archäologischen Landesmuseum, wo bis zum 23. Februar mit der Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“ noch das Zeitfenster vor ca. 30 000 bis 15 000 Jahren überblickt werden konnte, treffen kaum zwei Wochen später die Bewahrer der zumeist jüngeren Geschichte aufeinander. Zur Jahrestagung der Brandenburgischen Landesarchäologie versammeln sich viele haupt- und ehrenamtliche Archäologen des Landes Brandenburg im Paulikloster, um Rückschau auf die Grabungen und die daraus resultierenden Erkenntnisse des Vorjahres zu halten.

Oberbürgermeister Steffen Scheller hieß die Geschichtsentdecker und -forscher persönlich willkommen und zeigte sich stolz, dass die geschichtsträchtige Stadt erneut Austragungsort eines solch geschichtsträchtigen Treffens sei.

Steffen Scheller:

Archäologie ist weit mehr als das Ausgraben von Scherben und Steinen. Sie ist, wie der berühmte britische Archäologe Sir Mortimer Wheeler einst sagte, ‚die Wissenschaft der Zeit. Sie macht das Unsichtbare sichtbar, das Vergangene gegenwärtig und das Vergessene unvergesslich.‘ Und genau das geschieht hier in Brandenburg an der Havel – immer wieder. Unsere Stadt ist ein offenes Geschichtsbuch, in dem jede Grabung eine neue Seite aufschlägt. Jede Baustelle, die ein Baustein für die Zukunft ist, kann Konfliktpotential mit sich bringen, aber auch immer die Chronik der Stadt bereichern. Jedes Fundstück ist ein Puzzleteil, das uns hilft, die Geschichte unserer Region besser zu verstehen.

Allein in Brandenburg an der Havel kam bei der Neuverlegung der Fernwärmetrasse eine bis dahin unbekannte Siedlungsstelle der Eisenzeit ans Licht, wie sich auch bei der Neuverlegung der Trinkwasserleitung von Mahlenzien nach Kirchmöser eine unbekannte urgeschichtliche Siedlungstopographie offenbarte. Nach längerer Zeit war im Stadtgebiet auch wieder der Fund zweier bronzezeitlicher Urnen zu verzeichnen. Tiefgehendes in der Kapellenstraße und der Mühlentorstraße brachte zudem neue Einblicke in die frühe Geschichte der Altstadt, wie auch weitere Befunde vom Wohngebiet Eigene Scholle Spuren früher Anwesenheit von Siedlern aufdeckten.

Geheimnisse der Landesarchäologie

Welche Geheimnisse die gesamte Landesarchäologie 2024 der Geschichte entlocken konnten, wird nun bei der Jahreskonferenz kundgetan. Thematisiert werden beispielsweise eine bronzezeitliche Siedlung von Hennickendorf, Ausgrabungen am ehemaligen Franziskanerkloster Gransee, Untersuchungen am Grabhügelfeld „Schweinert“, ein Seerosenteich in der Uckermark und die Migration im hochmittelalterlichen Berlin-Brandenburg. Aus Brandenburg an der Havel wird etwas über eine Osterburger Fibel zu erfahren sein, die am Piperfenn gefunden wurde.

Dass Landesgeschichte immer breitere Interessenkreise findet, konnte Prof. Dr. Franz Schopper, Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM), mit Zahlen untermauern: Demnach wurde der BLDAM-Podcast „Denkmalzeit“ inzwischen 380.000 Mal gehört und die seit 2006 produzierten Jahresfilme der Landesarchäologen sind sogar schon 1,2 Millionen Mal geschaut worden. Der jüngste erlebte seine Premiere beim Jahrestreffen und soll zeitnah online verfügbar sein.

Oberbürgermeister Steffen Scheller wünschte den Teilnehmenden in Brandenburg an der Havel eine spannende Zeit und Zeitreise.

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