Kirchmöser: Erster Zug mit Spezialcontainern wurde auf Reise geschickt

Pressearchiv - Meldung vom 14.09.2006

Pressemitteilung vom 14.09.2006

In Brandenburg-Kirchmöser wurde am Donnerstag, 14.09.2006, der erste Zug mit Spezialcontainern zum Abtransport von kontaminiertem Boden auf die Reise zur Bodenwaschanlage nach Berlin-Pankow geschickt. Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann und Günter Alsdorf, Vorstand der Havelländischen Eisenbahn AG (HVLE), gaben gemeinsam mit zahlreichen Vertretern der städtischen Projektgruppe Kirchmöser, des Regionalmanagements sowie der beteiligten Planungs- und Projektsteuerungsbüros das symbolische Abfahrtssignal und setzten damit ein logistisches Großprojekt in Gang.

Im Rahmen der Revitalisierung des Gewerbe- und Industriegebiets Kirchmöser-Süd (GI-Süd) müssen bis Februar 2007 über 160.000 t kontaminierter Boden und Bauschutt ausgehoben und mit Spezialbehältnissen zu entsprechenden Aufbereitungsanlagen transportiert werden. Das entspricht einer Transportleistung von ca. 1.500 t pro Tag. Würde man diese Mengen ausschließlich per LKW transportieren, wären hiefür mindestens 60 LKW-Fahrten pro Tag bzw. insgesamt ca. 6.400 Fahrten erforderlich.

Zur Verminderung der Lärmemissionen in den Ortschaften Wusterwitz, Kirchmöser und Plaue und zur Entlastung des gesamten Verkehrsaufkommens, erfolgte daher die Entscheidung, einen Teil des kontaminierten Bodens per Bahn zu Bodenaufbereitungsanlagen in Brandenburg und Berlin zu transportieren. Die Havelländische Eisenbahn AG erhielt den Auftrag und hat nun mit der Realisierung begonnen.

In seinen Ausführungen verwies HVLE-Vorstand Alsdorf auch darauf, dass es durch den Bahntransport nicht nur gelingt, den im Zusammenhang mit den Revitalisierungsmaßnahmen anfallenden täglichen LKW-Verkehr in Kirchmöser um 40 % zu vermindern und ca. 2.600 LKW-Fahrten einzusparen. Als genau so wichtig bezeichnete er den Umstand, dass der Bahntransport im Äquivalent zum LKW-Transport einen um 300 % verminderten Ausstoß an Schadstoffen sowie Feinstaub zur Folge hat. Der Bahntransport erfolgt je Zug in 75 zugelassenen und abgedeckten Spezialbehältnissen, so dass schädliche Emissionen durch das kontaminierte Bodenmaterial weitestgehend unterbunden werden.

Die Ursachen für die große Menge an kontaminiertem Boden in diesem Bereich des GI-Süd reichen weit in die Vergangenheit zurück. Im Zusammenhang mit früheren Nutzungen gelangten phenolhaltige Stoffe und Mineralöle in das Erdreich und führten zu den umfangreichen Umweltschäden. Im Zuge der Erschließungs- und Entwicklungsarbeiten müssen diese nun mit großem finanziellen und logistischen Aufwand beseitigt werden, um die notwendigen Voraussetzungen für Neuansiedlungen und Investitionen zu schaffen.

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