Baudenkmale öffnen ihre Türen am 13.12.2015 in Brandenburg an der Havel am Molkenmarkt 18 und Neustädtischer Markt 27 (Baustelle)
Am 10. Dezember des letzten Jahres öffnete sich im Rahmen der Aktion „Historischer Adventskalender“ der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg“ die Baustellentür des kleinen privaten Wohnhauses Molkenmarkt 18 für sehr viele interessierte Besucher.
Die Arbeitsgemeinschaft hat in diesem Jahr beschlossen, die Aktion nach 11 Jahren nicht weiter zu führen.
Dennoch haben sich die Bauherren aufgrund des übergroßen Besucherandrangs im Dezember letzten Jahres und am diesjährigen Tag des offenen Denkmals im September, erfreulicher weise bereit erklärt, ihr inzwischen weitgehend fertig saniertes Denkmal noch einmal für alle Interessierten zu öffnen.
Bei dem Gebäude Molkenmarkt 18 handelt es sich um einen kleinen zweigeschossigen, traufständigen Bau, dessen Errichtung im Rahmen der Denkmalinventarisierung 1991 in das späte 18. Jahrhundert datiert wurde. Wie dendrochronologische Untersuchungen während der Sanierung ergaben, stammt der ursprüngliche Fachwerkbau über dem mittelalterlichen Backsteinkeller bereits von 1682 und ist somit ca. 100 Jahre älter als vermutet! Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude rückwärtig umgebaut und teilweise im Inneren verändert. Aus dieser Zeit stammt auch die nun wiederhergestellte Putzfassade.
Nach jahrzehntelangem Leerstand und Verfall, fand das kleine Denkmal 2013 endlich die richtigen Bauherren, die es in den beiden letzten Jahren sehr aufwändig denkmalgerecht sanierten und so für Freude bei den Denkmalpflegern und Nachbarn sorgten.
Ein ähnlicher Glücksfall ist die aktuelle Sanierung des Fachwerkgebäudes Neustädtischer Markt 27, das sozusagen Rücken an Rücken mit dem Molkenmarkt 18 steht und dessen Sanierungsfortschritt von außen bereits ebenfalls deutlich sichtbar ist. Besonders das auskragende Obergeschoss des im 16./ 17. Jh. errichteten Fachwerkgebäudes zieht die Blicke auf sich. Aber auch im Inneren, wo es für die privaten Bauherren noch viel zu tun gibt, weist das Gebäude viele erhaltene Ausstattungsdetails wie Raumfassungen mit Schablonenmalerei auf.
Beide Gebäude eint neben der denkmalgerechten Sanierung auch, dass ihre Kelleranlagen die Archäologen der Stadt nicht nur begeistern, sondern auch vor das eine oder andere Rätsel stellen.
Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen, sich die beiden Denkmale Molkenmarkt 18 und Neustädtischer Markt 27 (Baustelle!) anzuschauen, wenn sich am 3. Adventsonntag (13.12.2015) deren Türchen von 11:00 – 16:00 Uhr öffnen und bei Kaffee oder Glühwein und weihnachtlichem Gebäck nette Gespräche mit den Bauherren geführt werden können.