Grundsteinlegung für den Neubau der Brücken über den Stadtkanal und den Jacobsgraben in Brandenburg an der Havel

Pressearchiv – Meldung vom 13.05.2014

Pressemitteilung vom 13.05.2014

Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, Olaf Niendorf ((Bausausführung), Baubeigeordneter Michael Brandt und Andreas Müller (Bauüberwachung) beim Befüllen der Hülse
Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, Olaf Niendorf ((Bausausführung), Baubeigeordneter Michael Brandt und Andreas Müller (Bauüberwachung) beim Befüllen der Hülse
Die Hülse wird in die Bohrpfahlründung versenkt.
Die Hülse wird in die Bohrpfahlründung versenkt.
Grundsteinlegung für den Neubau der Brücken über den Stadtkanal und den Jacobsgraben in Brandenburg an der Havel
Grundsteinlegung für den Neubau der Brücken über den Stadtkanal und den Jacobsgraben in Brandenburg an der Havel

Am Dienstag, 13.05.2014, wurde auf der Tritonenhalbinsel an der Luckenberger Brücke der Grundstein für die neuen Brückenbauwerke über den Stadtkanal und den Jacobsgraben gelegt.

Im Beisein vieler Brandenburgerinnen und Brandenburger sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft versenkten Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann und Baubeigeordneter Michael Brandt die mit einer aktuellen Tageszeitung, einem Satz Euromünzen und mit den Bauplänen der Brücken gefüllte Hülse in die Bohrpfahlgründung.

Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann sagte: „Wenn wir heute mit dem Bau von gleich zwei neuen Brücken beginnen, dann setzen wir auch in zweierlei Hinsicht ein positives Signal. Natürlich brauchen wir diese Wegeverbindung zunächst einmal, um im nächsten Jahr den Strom der BUGA-Besucher vom zentralen Parkplatz am Wiesenweg barrierefrei am Havelufer entlang bis zum Ausstellungsgelände am Packhof leiten zu können. Aber das ist nur ein temporäres Ziel. Wichtiger und vor allem von nachhaltiger Bedeutung ist die Tatsache, dass der Bau der beiden Brücken Teil des Gesamtprojektes zur Neutrassierung und Lückenschließung der überregionalen, touristischen Radwege entlang der Havel ist.“

Für die überregionalen, touristischen Radwege Tour Brandenburg, Havelradweg und die Route 4 der Radrouten durch historische Stadtkerne werden lange, attraktive Strecken entlang der Havel möglich und dadurch innerstädtische Uferbereiche erlebbar und zugleich die Innenstadt attraktiv touristisch erschlossen. Im Uferbereich werden rad- und wassertouristische Angebote sinnvoll verknüpft und die Aufenthaltsdauer der Touristen erhöht.

Mit dem Gesamtprojekt wird aber nicht nur ein dauerhaft touristisch wertvoller, öffentlicher Raum geschaffen, es ergibt sich für Fußgänger und Radfahrer auch eine barriere- und nahezu kreuzungsfreie Wegeverbindung vom Wiesenweg bis zur Dominsel.

Die geplanten Baukosten betragen ca. 2,7 Mio. EUR. In Höhe von 1,9 Mio. EUR wird das Projekt aus Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur – GRW-Infrastruktur gefördert.

Details

Teilprojekt Brücken
Bestandteil der Baumaßnahme sind zwei Brücken mit den zugehörigen Rampen, die die Überführung des Weges über den Stadtkanal bzw. den Jacobsgraben gewährleisten. Die Bauwerke werden barrierefrei ausgebildet.
Angrenzende Planungen, insbesondere die der Anlegestelle für Sportboote und Fahrgastschiffe im Mündungsbereich des Jacobsgrabens und die Weiterführung des Weges von der Brücke in Richtung Wiesenweg, sind von Bedeutung.

Querschnitt
Die Fußgängerbrücken und die anschließenden Rampen werden auf der gesamten Länge mit einer konstanten nutzbaren Wegbreite von 2,50 m errichtet.
Die Widerlager der Brücken werden als Bastionen ausgebildet. Die dadurch entstehenden Aufweitungen des Querschnitts sollen einen sicheren Verkehrsablauf insbesondere des Fahrradverkehrs gewährleisten, aber auch eine gewisse Aufenthaltsqualität schaffen.

Trassierung
Die Trassierung im Grundriss ist durch eine geradlinige Wegeführung zwischen den Brücken und im Bereich der Rampe auf der Tritonenhalbinsel gekennzeichnet, die jeweils an den Widerlagern abknickt. Nur die Rampe in Richtung Wiesenweg ist in einem Bogen trassiert. Die Gradiente des Weges ist durch die Überwindung relativ großer Höhenunterschiede gekennzeichnet.
Bedingt durch das flache Gelände in den Uferbereichen und die Höhe des zu überwindenden Lichtraumprofils auf dem Stadtkanal und dem Jacobsgraben, entsteht bei jeder Brücke eine zu überwindende Höhendifferenz von ca. 4,00 m. Die Rampen werden mit einer maximalen Längsneigung von 6% geplant. Entsprechend den Festlegungen für die barrierefreie Ausbildung werden alle 6,00 m jeweils 1,5 m lange Podeste angeordnet.

Bauwerksgestaltung
Die lichte Höhe unter dem Bauwerk ist variabel und richtet sich nach den freizuhaltenden Lichtraumprofilen über den zu querenden Wasserstraßen. Beim Stadtkanal und im Bereich des Jacobgrabens ist eine lichte Höhe über MW von 3,50 m über dem oberen Bemessungswasserstand (Bwo) zu gewährleisten. Die geforderte lichte Durchfahrtsbreite beträgt beim Stadtkanal 15,00 m und beim Jacobsgraben 12,00 m. Der Anschluss des Weges im Bereich Uferweg Luckenberger Brücke wird um eine Fahrrad und Behinderten gerechte Anbindung an die Bauhofstraße ergänzt. Die Widerlager werden aus Stahlbeton ausgeführt und bestehen aus Widerlagerwand mit Flügelwänden, die bastionsartig ausgebildet werden. Sie dienen als besonderer Aussichtspunkt. Die notwendigen Rampenanlagen schließen an sie an.
Am Brückenwiderlager auf der Tritonenhalbinsel wird zusätzlich eine Treppe angeordnet. Hier war es aus funktionalen und gestalterischen Gründen nicht sinnvoll, die Rampe entlang des Havelufers zu errichten. Um Fußgängern trotzdem den kurzen Weg zu ermöglichen, ist die Treppe erforderlich.
Ein Stahlrahmen mit einseitigem Hauptträger als dicht geschweißter Hohlkasten bildet das Haupttragwerk. Er hat eine veränderliche Höhe, die dem Kraftfluss folgend zu den Widerlagern hin zunimmt. Das Brückendeck wird durch einen Trägerrost gebildet, der einseitig aus dem Hohlkasten auskragt. Der Überbau ist in die Widerlager eingespannt. Die Brücken wurden ohne Lager und Übergangskonstruktionen, als integrale Bauwerke geplant.

Die Konstruktion der beiden Brücken ist identisch. Unterschiede gibt es nur in der Stützweite und in den zu berücksichtigenden Gründungsverhältnissen. Die Stützweiten betragen bei der Brücke über den Stadtkanal 46,75 m und bei der Brücke über den Jacobsgraben 45,80 m. Die Bauwerke wurden so konzipiert, dass der Vorfertigungsgrad im Werk möglichst hoch und der Aufwand für Montage und Korrosionsschutz auf der Baustelle möglichst klein ist.

  • Auftragserteilung: 19.11.2013
  • Baubeginn: Februar 2014
  • Bauende: Dezember 2014

  • Bauausführung: RASK Brandenburg GmbH, Niederlassung Brückenbau in Glindow
  • Entwurf: VIC Verkehrs- und Ingenieur Consult Potsdam
  • Ausführungsplanung: OSNING Planungsgesellschaft Brückenbau in Georgsmarienhütte
  • Baugrund: EGI Erd- und Grundbauinstitut Brandenburg an der Havel
  • Bauüberwachung: AMP Andreas Müller Projekt, Brandenburg an der Havel
  • Bauoberleitung: VIC Verkehrs- und Ingenieur Consult Magdeburg
  • Prüfingenieur: Dr. Klähne, Beratende Ingenieure Berlin

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