Ausstellungseröffnung im Landtagsgebäude in Potsdam
Am Dienstag, 6. Juni 2006, wurde im Brandenburgischen Landtag in Potsdam die Ausstellung „Bronislawa Czubakowska – Das Leben und Sterben einer polnischen Zwangsarbeiterin“ durch Landtagspräsident Günther Fritsch eröffnet. Anwesend waren auch der polnische Kulturattache, der Stadtpräsident der polnischen Stadt Zgierz sowie Vertreter der am Projekt beteiligten Schulen aus Zgierz, Potsdam und Brandenburg an der Havel. Aus der Havelstadt waren neben den beteiligten Schülern der Beigeordnete Michael Brandt, Museumsdirektor Dr. Hans-Georg Kohnke, der Direktor des von Saldern-Gymnasiums Hanswalter Werner und die Museumspädagogin Gudrun Bauer in die Landeshauptstadt gefahren, um bei diesem wichtigen Termin dabei zu sein.
In seiner Ansprache berichtete der polnische Kulturattache, das nach dem gerade abgelaufenen deutsch-polnischen Jahr die Aktivitäten zwischen polnischen und deutschen Schülern um mehr als 20 % zugenommen haben.
Die jetzt im Landtagsgebäude gezeigte Ausstellung dokumentiert eindrucksvoll die Ergebnisse der über zwei Jahre andauernden gemeinsamen Forschungsarbeit polnischer und deutscher Schüler über den Leidensweg der polnischen Zwangsarbeiterin Bronislawa Czubakowska in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus. Die in polnischer und deutscher Sprache erstellte Wanderausstellung wurde bereits in der polnischen Stadt Zgierz gezeigt und soll nach der Präsentation im Landtag in Potsdam im Sommer 2007 auch in Brandenburg an der Havel gezeigt werden. Des weiteren liegen jetzt schon Anmeldungen für diese Ausstellung aus Frankfurt/Oder, Cottbus und auch aus polnischen Städten vor.
Gleichzeitig mit der Ausstellungseröffnung wurde eine im letzten Moment fertig gestellte zweisprachige Broschüre vorgestellt, in der die Schüler aus Zgierz, Berlin, Potsdam und Brandenburg an der Havel ihre Forschungsergebnisse dokumentieren.
Museumspädagogin Gudrun Bauer: „Besonders beeindruckend war die Rede des Schülers Clemens Limberg aus Potsdam, in der er insbesondere die Bedeutung der gemeinsamen Geschichtsaufarbeitung darlegte, sich aber auch kritisch mit der Frage von Schuld und Verantwortung der deutschen Justiz auseinander setzte. Gleichzeitig versuchte er auch, ein Bild der Persönlichkeit der Zwangsarbeiterin Bronislawa Czubakowska zu skizzieren, in dem er auch erstmals kritisch in aller Öffentlichkeit Charakterschwächen und Eigenwilligkeiten ansprach.“
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung kam es zu intensiven und interessanten Gesprächen zwischen den Ausstellungsmachern und den Besuchern, bei den Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht wurden und auch schon Pläne für eine weitere Zusammenarbeit diskutiert wurden.