Am Dienstag, 01.09.2009, nahmen Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann und Bürgermeister Steffen Scheller an einer Beratung in Rathenow teil, bei der es um die Möglichkeiten und die Rahmenbedingungen für eine eventuelle Erweiterung des bestehenden Regionalen Wachstumskernes Brandenburg an der Havel um die Städte Rathenow und Premnitz ging. Nach dem Treffen wurde von der Stadt Rathenow folgende Pressemitteilung zum Ergebnis der Beratung herausgegeben:
"Brandenburg an der Havel, Premnitz und Rathenow wollen gemeinsamer Regionaler Wachstumskern werden – Zusammenarbeit wurde konkretisiert
Am vergangenen Dienstag (1. September) fand im Rathenower Rathaus eine zukunftsweisende Beratung zum Aufbau eines gemeinsamen Regionalen Wachstumskern zwischen den Städten Brandenburg an der Havel, Premnitz und Rathenow statt. Unter Teilnahme der Brandenburger Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, dem Premnitzer Bürgermeister Roy Wallenta und Ronald Seeger, Bürgermeister der Stadt Rathenow, sowie dem Landrat des Landkreises Havelland, Dr. Burkhard Schröder, wurden die Einzelheiten einer möglichen Zusammenarbeit mit den führenden Unternehmen aus Premnitz und Rathenow besprochen.
Die Städte Rathenow und Premnitz haben unter Mitwirkung strukturbestimmender Unternehmen eine Analyse und ein Konzept zur Entwicklung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes Rathenow- Premnitz erarbeitet. Dieses Konzept wurde den Mitgliedern der städtischen Wirtschaftsausschüsse bereits vorgestellt und von den Stadtverordneten als weitere Handlungsgrundlage beschlossen. Einer der formulierten Handlungsschwerpunkte beinhaltet die Etablierung eines Unternehmer- Initiativkreises , der die Interessen der Region gemeinsam mit Politik und Verwaltung nach außen, insbesondere gegenüber der Landesregierung, vertreten soll. In der bisherigen Diskussion des Entwicklungskonzeptes wurde deutlich, dass aufgrund zahlreicher Anknüpfungspunkte zum Wirtschaftsraum Brandenburg an der Havel eine Erweiterung des Regionalen Wachstumskernes Brandenburg angestrebt werden soll.
„Die demografische Entwicklung wird vieles nicht mehr ermöglichen. Es ist daher wichtig, dass die regionale Zusammenarbeit forciert wird.“, erklärte Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, zu Beginn des Treffens.
Warum wird dieses Thema aktuell diskutiert?
Der Landtag hat beschlossen, alle Regionalen Wachstumskerne und Städte mit einer Einwohnerzahl größer als 15.000 Einwohner bis Herbst 2010 zu evaluieren. Damit besteht eine Chance auf eine Neubewertung.
Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger hierzu: „Der historisch gewachsene Verbund Brandenburg- Premnitz- Rathenow, der in der Vergangenheit durch vielfache Kooperationen miteinander verknüpft war, ist durch die gemeinsame Ausrichtung der BUGA 2015 wieder deutlicher in den Vordergrund getreten. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich diese gemeinsame Herangehensweise bewährt hat und weiter vertieft werden sollte, gerade auch mit Bezug auf die Neubewertung.“
Eine der wesentlichsten Stärken ist der Bestand an bedeutenden Unternehmen mit überregionalem Absatzmarkt, wirtschaftlicher Stärke und überproportionalen Beschäftigungsquoten. Die Region verfügt über ausreichend Gewerbe- und Industrieflächen, die sowohl eine Entwicklung der ansässigen Unternehmen als auch Neuansiedlungen ermöglichen. Insbesondere die Stärkung dieser Unternehmen muss eine vorrangige Aufgabe sein. Denn bezogen auf den Gesamtbestand aller Unternehmen ist die überwiegende Anzahl vom lokalen Markt abhängig und damit direkt von einem weiteren Bevölkerungsrückgang betroffen.
„Bisher stammen fünfzig Prozent der Fachkräfte schon aus einem überregionalen Umfeld. Wir müssen ein Signal nach außen senden, dass die regionale Wirtschaft hier attraktive Jobs anbietet und es sich lohnt, in der Region zu arbeiten und heimisch zu werden.“, so Stefan Sturm, Vorstand der Ohst Medizintechnik AG.
Als Ergebnis der Beratung stand am Dienstagabend fest, dass der sehr gute Ansatz der gemeinsamen Zusammenarbeit weiter fortgesetzt werden soll. Einige „Hausaufgaben“ sind zu erledigen, dies wird in einem Initiativkreis geschehen.
Professor Dr. Detlef Stronk, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB), führte aus: „Es handelt sich hierbei um einen Weg, der Eindruck machen wird.“ Seine Aussage wurde ergänzt durch die Bundestagsabgeordnete der CDU, Andrea Voßhoff, „dass es sich um einen historischen Moment der Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft, der Politik und den Verwaltungen handelt.“
Folgende Unternehmen waren am Dienstag anwesend: Maschinen- & Apparatebau Produktions GmbH (MAP), Optotechnischer Gerätebau GmbH Rathenow (Optotec), Ohst Medizintechnik AG, Bäckerei Thonke, Fielmann AG, Rampf Bau GmbH, Havelländische Zink-Druckguss GmbH & Co. KG und das Kooperationsnetzwerkes „optic alliance brandenburg berlin“ (oabb). "