Generationswechsel im Altstädter Forst

Pressearchiv - Meldung vom 04.12.2008

Pressemitteilung vom 04.12.2008

Holzeinschlagsarbeiten im Gördenwald sind zum Jahresende abgeschlossen

Gegenwärtig werden im Gördenwald an mehreren Stellen Holzeinschlagsarbeiten, von den Fachleuten Hiebsmaßnahmen genannt, durchgeführt, die zur Vorbereitung von Neuanpflanzungen notwendig sind.

In unmittelbarer Nähe des Badestrandes wird auf ca. einem Hektar Waldfläche die inzwischen 147- jährige Altholzkiefer dem herangewachsenen Rot- und Stieleichenmischbestand weichen. Nach Abschluss der Holzerntearbeiten werden Ende Dezember die an den jeweiligen Holzeinschlagsorten (Hiebsflächen) durch das Fällen der Bäume und den Transport der Stämme aufgetretenen Bodenschäden (Rücke- und Fällschäden) beseitigt. Das dabei anfallende Rohholz (Derbholz) kann – nach Einweisung durch den Förster – käuflich erworben werden. Notwendige Ergänzungspflanzungen mit den Baumarten Roteiche und der raschwüchsigen Douglasie werden im Herbst des nächsten Jahres vorgenommen.

Am Nordwestufer des Gördensees werden ebenfalls bei so genannten forstsanitär wertgeminderten Beständen, d.h. bei Bäumen, die Käferbefall oder Trocken- und Totholz aufweisen, Fällungen durchgeführt. Dabei wird ein Eichenaltholzschirm als Frost- und Lichtschutz für die darunter herangewachsene zweite Baumgeneration belassen. Auch diesen Hiebsmaßnahmen, wie das Fällen, Entasten, Kappen der Baumspitzen, Rücken und Lagern der Stämme von den Förstern bezeichnet wird, schließen sich ebenfalls im nächsten Jahr Aufforstungen an. Dort werden dann Edellaubgehölze und zweijährige Buchensämlinge angepflanzt. Mit dieser Baumartenwahl soll, neben der Verbesserung der Standortsleistung, vorrangig der ständig gewachsenen Bedeutung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes Rechnung getragen werden. Dabei werden insbesondere auch optische Aspekte für die Erholungssuchenden im Altstädter Forst Berücksichtigung finden.

Im Zusammenhang mit den derzeit noch laufenden Fäll- und Rückearbeiten bittet Cornelia Stamann als Leiterin der kommunalen Forstverwaltung die Brandenburgerinnen und Brandenburger nocheinmal eindringlich darum, die durch Absperrband und Hinweisschilder gekennzeichneten Waldflächen im Interesse der eigenen Sicherheit und zur Vermeidung von Behinderungen der Arbeiten nicht zu betreten.

Auf einer weiteren Forstfläche im Gördenwald sind die Holzeinschlagsarbeiten bereits abgeschlossen. Fast 120 Festmeter Abschnittware und Industrieholz sind mittels Forstmaschineneinsatz aus der Prignitz eingeschlagen und sortimentsgerecht aufgearbeitet worden. Bei der so genannten Abschnittware handelt es sich um Stammholz, das auf eine vorher festgelegte Fixlänge geschnitten und an eine Firma in Baruth geliefert wurde. Das Industrieholz wurde an eine Firma in Heiligengrabe verkauft, wo es zu den bei Heimwerkern bekannten mitteldichten Faserplatten (MDF-Platten) verarbeitet wird.

Auch diese Holzernte- und -verkaufsaktivitäten (Holznutzungen) erfolgten in Vorbereitung von Verjüngungsmaßnahmen sowie der geforderten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Umwandlung der bestehenden Nadelholzbestände in Laub- und Mischwald im Rahmen der Sicherung und Rekultivierung der Deponie Fohrde. Eine Waldrandgestaltung mit einheimischen Baumarten wird die Schutzwirkung des Waldrandes sowie dessen ökologische Stabilität erhöhen.

Weitere Holznutzungen im Altstädter Forst werden 2009 in Anbetracht der gegenwärtig sinkenden Holzpreise auf dem Weltmarkt nur zögerlich in Angriff genommen. Schon zum Auftakt des im Oktober begonnenen neuen Forstjahres wurde auf Grund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise ein Rückgang der Holznachfrage um 20 % verzeichnet.

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