„Willkommen zurück!“

Pressemitteilung vom 23.02.2022

Willkommen zurück, Bahnhof! Nach fast 80 Jahren kehrt das Bild zurück in die Sammlung des Stadtmuseums (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, A. Grothe)
Willkommen zurück, Bahnhof! Nach fast 80 Jahren kehrt das Bild zurück in die Sammlung des Stadtmuseums (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, A. Grothe)
Ausnahmsweise mit Signatur! F. Spiecker gibt sich an der Zollschranke vor dem Neustädtischen Mühlentor zu erkennen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, A. Grothe)
Ausnahmsweise mit Signatur! F. Spiecker gibt sich an der Zollschranke vor dem Neustädtischen Mühlentor zu erkennen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, A. Grothe)
Oberbürgermeister Steffen Scheller schaut sich die Bilder des Brandenburger Malers H. F. Spieker (um 1800 – 1861) gemeinsam mit Kerstin Neitzel, Fielmann AG, und Museumsleiterin Anja Grothe an (v. re.)
Oberbürgermeister Steffen Scheller schaut sich die Bilder des Brandenburger Malers H. F. Spieker (um 1800 – 1861) gemeinsam mit Kerstin Neitzel, Fielmann AG, und Museumsleiterin Anja Grothe an (v. re.)
Die Leiterin des Stadtmuseums Anja Grothe und Kerstin Neitzel, Regionalleiterin der Fielmann AG, freuen sich über das Gemälde des Brandenburger Bahnhofs, das nach fast 80 Jahren „zurück nach Hause“ gekommen ist.
Die Leiterin des Stadtmuseums Anja Grothe und Kerstin Neitzel, Regionalleiterin der Fielmann AG, freuen sich über das Gemälde des Brandenburger Bahnhofs, das nach fast 80 Jahren „zurück nach Hause“ gekommen ist.

Fielmann AG schenkt Brandenburg an der Havel sechs wertvolle Ölgemälde mit Stadtmotiven.

Am Vormittag des 23.02.2022 übergab die Fielmann AG, vertreten durch die Regionalleiterin Kerstin Neitzel, einen echten stadtgeschichtlichen Schatz an Oberbürgermeister Steffen Scheller und Museumsleiterin Anja Grothe. Es handelt sich dabei um sechs Ölgemälde mit Brandenburger Motiven, die von nun an die Sammlung des Stadtmuseums erweitern. Sie gehören zu einer Reihe von neun Stadtansichten, die bereits 2020 von Jürgen Ostwald, dem Kunstbeauftragten der Fielmann AG, bei einer Auktion ersteigert werden konnten. Drei Bilder wurden nach ihrer Restaurierung schon 2020 übergeben, die Übergabe der verbliebenen sechs Vedouten wurde terminbedingt nun nachgeholt.

Aber warum „Willkommen zurück“? Mindestens eines der Bilder, die Ansicht des Brandenburger Bahnhofs kurz nach dessen Errichtung 1846, kommt zurück in den Bestand des Stadtmuseums, also dorthin, wo es bis 1943 auch schon hingehörte. Um die Sammlung vor Kriegsschäden durch drohende Luftangriffe zu schützen, wurden etwa 130 Bilder in umliegende Gutshöfe, zu Pfarrern und in Forsthäuser ausgelagert. Längst nicht alle fanden nach 1945 den Weg zurück ins Museum. So ist der Bahnhof als Schwarzweißfoto oft publiziert worden, das Originalbild galt jedoch als verschollen.

Vier weitere Bilder, die den Neustädtischen Mühlentorturm, den Mühlendamm Richtung Dominsel, den Steintorturm und die Försterbrücke mit noch nicht „verrückter“ Jakobskapelle zeigen, dürften zu den Arbeiten des Brandenburger Künstlers F. Spiecker zählen, der um 1830 stadtgeschichtliche Motive in Öl verewigte. Nur selten versah Spiecker seine Werke mit einer Signatur. Doch eines der vier geschenkten Bilder ist mit Jahr und Namen signiert. Auf drei weiteren ist auf die Rückseite ein historisches Foto als Repro einer Annonce aus dem Brandenburger Anzeiger von 1836 geklebt. In dieser Annonce preist Spiecker selber seine Bilder an: drei sind eben jene Bilder aus der Schenkung. Ob die vier Bilder nun ebenfalls zum Altbestand vor 1945 gehören, ist nicht auszuschließen. Weitere Nachforschungen sollen Klarheit bringen.

Das sechste Bild schließt auf anderer Ebene eine Lücke in der Sammlung: Es zeigt die Marienkirche in ruinösem Zustand, kurz vor dem Abbruch 1722. Kurz vorher konnte der hugenottische Mathematiker und Priester Alphonse de Vignolles (1649-1744) die Kirche aufmessen und als Kupferstiche umsetzen. Auch wenn diese heute verloren sind, hat man sie, besonders im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert mehrfach „abgekupfert“. Eine Federzeichnung und eine Lithographie dieses Themas gibt es bereits in der Sammlung, das Ölbild, ebenfalls aus der 1. Hälfte des 19. Jhs., vervollständigt den Reigen nun auf wunderbare Weise.

Oberbürgermeister Steffen Scheller dankte der Fielmann AG für die neuerliche Schenkung. Sie sei ein weiterer Beweis für die seit Jahren gezeigte Verbundenheit des Unternehmens mit Brandenburg an der Havel.

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