„Infrastruktur, Standortmarketing und Zuzugsstrategie sind Schwerpunkte der Beratung im Rat der Wirtschaft. Aufgrund der Nähe und guten Anbindung bietet die Entwicklung im Metropolenraum Berlin auch Chancen für unsere Stadt.
Wachstum und Zuzug können uns helfen, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Deshalb wollen wir genauer wissen, warum Menschen in unsere Stadt zu- oder auch weggezogen sind. Aus den Ergebnissen dieser Wanderungsmotivbefragung wollen wir mit dem Rat der Wirtschaft eine Zuzugsstrategie erarbeiten, die die bestehenden Entwicklungschancen für unsere Stadt nutzt. Ich bin den Mitgliedern des Rates der Wirtschaft dankbar für die Unterstützung und ihren Beitrag zu dieser Befragung. Das ist ein wichtiges Projekt für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt, das wir jetzt zum 1. Geburtstag starten können“, sagt Oberbürgermeister Steffen Scheller.
„Die gesamte Wirtschaftsregion von der Stadt Brandenburg an der Havel, über Premnitz und Rathenow bis ins Havelland und in unseren Nachbarlandkreis Potsdam-Mittelmark steht im Fokus der Wanderungsbewegung. Was sind die genauen Gründe für Zuzug, was ist zum Beispiel zuziehenden Familien besonders wichtig? Die richtige Ansprache von potenziell Zuziehenden ist deshalb wichtig“, so der Oberbürgermeister weiter.
Michael Kilian, Mitglied im Rat der Wirtschaft und Vorstandsvorsitzender des Gewerbevereins Brandenburg e.V. ergänzt: „Unsere Gewerbetreibenden benötigen Fachkräfte in nahezu allen Branchen. Wir müssen neue gewinnen, aber auch die vorhandenen sichern. Dafür ist es von Vorteil zu wissen, warum die Zugezogenen sich für Brandenburg an der Havel entschieden haben, daraus lassen sich konkrete Maßnahmen für eine Zuzugskampagne ableiten.“
Hintergrund:
Um die positive wirtschaftliche Entwicklung von Brandenburg an der Havel weiter voran zu treiben, hat Oberbürgermeister Steffen Scheller gemeinsam mit der Fachgruppe Wirtschaftsförderung und der Industrie- und Handelskammer Potsdam vor knapp einem Jahr den „Rat der Wirtschaft“ in der Stadt Brandenburg an der Havel ins Leben gerufen.
Für die Besetzung des „Rates der Wirtschaft Brandenburg an der Havel“ konnten engagierte Unternehmer sowie Vertreter von Wirtschafts- bzw. Branchenverbänden und der Wissenschaft gewonnen werden.
Diese haben sich zwischenzeitlich mehrfach getroffen, um sich gemeinsam über die Weiterentwicklung der Stadt auszutauschen und der Verwaltung dahingehend Handlungsempfehlungen auszusprechen. Schwerpunktthemen der ersten drei Gesprächsrunden bildeten dabei die Verbesserung der Infrastruktur, das richtige Standortmarketing und die Notwendigkeit einer Zuzugsstrategie.
Auch für die Stadt Brandenburg an der Havel ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung der Erhalt bzw. die Steigerung der Bevölkerungszahlen entscheidend und zukunftsweisend. Dafür sind grundlegende Strategien zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen abzuleiten, darüber sind sich die Mitglieder des Rates der Wirtschaft sowie der Oberbürgermeister Steffen Scheller gemeinsam mit der Fachgruppe Wirtschaftsförderung einig.
Neben der Unterstützung lokaler Kampagnen, wie beispielsweise die der Wobra „Finde das Leben“ arbeitet die Stadt daher bereits seit Längerem im Rahmen der Wirtschaftsregion Westbrandenburg eng mit dem Netzwerk der Rückkehrerinitiativen des Landes Brandenburg „Ankommen in Brandenburg“ zusammen.
Aus diesem Grund hat der „Rat der Wirtschaft“ eine Befragung derjenigen angeregt, die bereits nach Brandenburg an der Havel gezogen sind oder aber in letzter Zeit der Stadt leider den Rücken gekehrt haben. Diese Befragung wurde im Auftrag des Oberbürgermeisters zwischenzeitlich unter der Federführung der Fachgruppe Statistik und Wahlen vorbereitet und wird diese Woche verteilt. Auch bei der Entwicklung des Fragebogens hat der Rat der Wirtschaft mitgewirkt, ebenso die Fachgruppe Wirtschaftsförderung.
Mit den Ergebnissen ist im 4. Quartal 2020 zu rechnen. Diese werden dann sowohl in der Verwaltung als auch im Rat der Wirtschaft ausgewertet, um daraus ggf. weitere Maßnahmen für einen erfolgreichen Zuzug zu entwickeln. Eine solche Maßnahme könnte auch die Schaffung eines „Welcome-Centers“ als Anlaufstelle für Ankommende sein. Über diese Möglichkeit hatten die Mitglieder des Rates bereits diskutiert.