Europas größte Kommunikationskampagne rund um die Themen Abfallvermeidung und Wiederverwendung läuft vom 18. bis zum 26. November und ist in diesem Jahr bereits zum 14. Mal an den Start gegangen.
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung findet jährlich in über 30 Ländern mit vielen tausenden Aktionen und Projekten statt und möchte Alternativen zur Wegwerfgesellschafft aufzeigen. Das Motto in diesem Jahr lautet:
„Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“.
Auch die Stadt Brandenburg an der Havel möchte im Rahmen der Kampagne Ihre Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, im Alltag mit dem Verbrauch von Ressourcen bewusst umzugehen, denn jeder kann durch Abfallvermeidung zum Klimaschutz beitragen.
Seit dem 01.01.2023 gilt in Deutschland die Mehrwegangebotspflicht für Anbieter von Speisen und Getränken zum Mitnehmen. Um weniger Einwegverpackungen aus Kunststoff zu verbrauchen und somit die Umwelt und das Klima zu schonen, müssen zusätzlich Verpackungen angeboten werden, die mehrfach genutzt werden können. Kleinere Betriebe müssen zumindest das Befüllen von Gefäßen der Kundschaft ermöglichen und dieses Angebot auch gut sichtlich erkennbar machen.
Beispielsweise wurde in der Mensa der Technischen Hochschule Brandenburg durch das Studentenwerk Potsdam bereits ein System für Mehrweggefäße erfolgreich etabliert. Die Gäste, welche den Außer-Haus-Verzehr bevorzugen, haben die Möglichkeit, ein geeignetes QR-Code-Gefäß per Smartphone Applikation zu scannen und kostenfrei auszuleihen. Nach dem Verzehr wird das Geschirr wieder dort abgegeben und gereinigt. Erfolgt die Abgabe erst nach einer Frist von 14-Tagen, wird ein Strafpfand erhoben. So kann eine Rückgabe zuverlässig gewährleistet werden.
Das Mehrwegsystem wird in der Mensa der Hochschule durch die Studenten und Gäste zunehmend angenommen, bestätigt der dortige Leiter Ronny Haßmann. Auf Initiative des Studentenwerks Potsdam setzt die Hochschulküche bereits seit 2022 auf dieses System. Mittlerweile sind die letzten Einwegrestbestände aufgebraucht worden, sodass vor Ort ausschließlich Mehrwegverpackungen angeboten werden.
Neben der Mensa der Technischen Hochschule Brandenburg bieten inzwischen einige Bäckereien und Gastronomen in Brandenburg an der Havel Pfandsysteme an bzw. akzeptieren das Befüllen mitgebrachter Kundengefäße.
Der Optimalfall sieht vor, dass sich die Letztvertreiber flächendeckend zusammen an einer sogenannten Poollösung beteiligen, bei der sie die gleichen Mehrwegverpackungen nutzen. Dadurch können Transportwege verkürzt und Mehrwegpoollösungen etabliert werden.
Sollte beim nächsten Besuch an der Tankstelle oder der Bäckerei ein Kaffee zum Mitnehmen gekauft werden, sollte auf Mehrweglösungen geachtet werden, da diese inzwischen gesetzlich vorgeschrieben sind.