Am 23. August 2024 nachmittags musste der erste Fall von Blauzungenkrankheit (BTV) bei Schafen in der Stadt Brandenburg an der Havel von Amtstierärztin DVM Wüste amtlich festgestellt werden.
Seit mehreren Wochen werden in Deutschland immer mehr Ausbruchsfälle der für Wiederkäuer gefährlichen Blauzungenkrankheit, häufig in Verbindung mit klinischen Symptomen, gemeldet. Die Blauzungenkrankheit ist eine in Deutschland anzeigepflichtige Tierseuche der Haus- und Wildwiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen, Gatterwild) und Neuweltkamele (Lamas, Alpakas), welche über Gnitzen (sehr kleine Fliegen) übertragen wird.
Da diese Gnitzen besonders in den Monaten Mai bis Oktober aktiv sind, besteht zu dieser Zeit ein hohes Risiko für eine Virusübertragung. Die betroffenen Tiere leiden unter einem gestörten Allgemeinbefinden mit Fieber, Milchabfall, Schwellungen, Rötungen, teilweise Läsionen der Schleimhaut im Kopfbereich und Lahmheit (teilweise mit Ablösen des gesamten Klauenhorns). Seltener treten Blaufärbung der Zunge, Aborte und vorübergehende Unfruchtbarkeit bei Schafböcken auf.
Im Vergleich zum Rind sind die klinischen Symptome bei Schafen deutlich stärker ausgeprägt und enden in vielen Fällen mit dem Tod.
Als wichtigste Schutzmaßnahme gegen eine Infektion mit BTV gilt die Impfung. Tierhalter sollten mit ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin dazu sprechen.
Auf einem Merkblatt hat das Veterinäramt der Stadt Brandenburg an der Havel wichtige Hinweise zusammengefasst.