Wer in den vergangenen Tagen aus der Stadt Brandenburg an der Havel in Richtung Brielow gefahren ist, hat vermutlich die Bauarbeiten bemerkt, die linkes auf dem Gelände des Industriegebietes im Gange sind. Und es ist vielleicht auch die Frage aufgetreten, welchen Grund es dafür gibt. Die Erklärung ist folgende:
In der Stadt Brandenburg an der Havel besteht nachweislich ein Defizit an ausgewiesenen Industrieflächen. In den letzten Jahren gab es vermehrt Anfragen für Ansiedlungen auf größeren Industrieflächen, die durch einen Bebauungsplan festgesetzt sind.
Im Industrie- und Gewerbegebiet Hohenstücken erwarb das Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen AG (HDM) Anfang der 1990er Jahre eine große zusammenhängende Industriefläche zur Errichtung des Brandenburger HDM-Werkes. In den zurückliegenden Jahren änderte sich die wirtschaftliche Lage im Unternehmen, so dass zusätzlich zu der bestehenden Produktionshalle mit Nebenanlagen keine größeren Investitionen am Standort Brandenburg an der Havel mehr realisiert werden.
Die Stadt und HDM verständigten sich darüber, die nicht mehr benötigten Industrieflächen an ansiedlungswillige Industrieunternehmen zu veräußern. Die dadurch zur Verfügung stehende Fläche beträgt 45 ha. Voraussetzung für die Vermarktung und für Ansiedlungen ist jedoch eine neue öffentliche Erschließung der im hinteren Bereiches des HDM-Geländes liegenden Flächen.
Die Erschließungsflächen werden dabei an die Stadt übertragen. Die Stadt erhält für die öffentliche Erschließung GA-Fördermittel in Höhe von 80 % des Gesamterschließungsaufwandes. Erste Erschließungsmaßnahmen werden gegenwärtig mit der Elektro- und Gaserschließung bereits realisiert. Für den ersten Bauabschnitt mit Anschluss an die Friedrichshafener Straße läuft gegenwärtig das Ausschreibungsverfahren.
HDM tritt als Grundstücksverkäufer auf, wobei entsprechende Bewerbungen und Ansiedlungen immer in enger Abstimmung zwischen HDM und der Stadt, vertreten durch das Amt für Wirtschaftsförderung, erfolgen. Die Grundstücke werden ausschließlich für ansiedlungswillige Industrieunternehmen freigehalten. HDM legt bei den Kaufpreisverhandlungen den Bodenrichtwert zu Grunde.
Das spanische Unternehmen AVIAN GmbH hat bereits eine größere Teilfläche zum Zwecke der Errichtung eines metallverarbeitenden Betriebes käuflich erworben. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen zur Errichtung des Werkes, der Bauantrag dazu ist eingereicht.