Am Dienstag, 11.01.2011 um 16:00 Uhr hat die Feuerwehr damit begonnen, aufgrund des hohen Wasserstandes im Bereich der Jahrtausendbrücke das Gebäude des Fontane-Klubs mit Sandsäcken abzusichern. Damit soll verhindert werden, dass der steigende Wasserstand der Havel in die Räume der Gaststätte eindringt und größeren Schaden am Holzfußboden eintritt. Es sind noch ca. 10 cm von der Wasseroberfläche bis zur Höhe des Fußbodens. Der Einsatz dauert noch an. Das Ende ist noch nicht absehbar. Die Feuerwehr wird durch Arbeitskräfte des Gebäudeeigentümers (GLM) und des Betreibers der Gaststätte unterstützt.
Tauwetter und ergiebige Niederschläge im Einzugsgebiet der Elbe und der Havel führen zu einem raschen Anstieg der Wasserstände und Durchflüsse der Gewässer. An den Pegeln der oberen und mittleren Elbe werden die Wasserstände in den nächsten Tagen weiter steigen. Die Wasserführung der mittleren Elbe wird durch die Zuflüsse aus der Mulde und der Saale geprägt. Auf die Abflüsse der Havel und somit auch auf den Unterpegel Brandenburg wird sich dies in den nächsten Tagen weiter auswirken. Für den Oberpegel Rathenow, der für den Unterpegel Brandenburg maßgebend ist, ist weiter die Alarmstufe I ausgewiesen. Der Unterpegel Brandenburg erreichte am 10.01.2011 den Wasserstand von 205 cm, am 11.01.2011 einen Wasserstand von 211 cm. Es ist voraussichtlich bis zum 17.01.2011 mit einem Anstieg von 1-2 cm pro Tag für den Unterpegel Brandenburg zu rechnen. Weitergehende Vorhersagen können nicht getroffen werden. Auch der Oberpegel Brandenburg hat seit längerem einen Stand von 230 cm, am 11.01.2011 von 233 cm und somit drückt die Havel auch verstärkt in die Überschwemmungsgebiete der Havel und in das Breite Bruch.
Es ist durch das Tauwetter und den Rückstau der Havel auch in den Nebenflüssen Plane, Sandfurtgraben und Buckau mit einem erneuten Anstieg der Wasserstände dieser Gewässer zu rechnen. Mit dem heutigen Tag sind noch fallende Pegelstände dieser Gewässer zu beobachten.
Die Wasserstände des Unterpegels Brandenburg vom 11.01.2011 entsprechen einer Höhe von ca. 29,2 m ü NHN. Die Wasserstände des Oberpegels Brandenburg entsprechen einer Höhe von ca. 29,4 m ü NHN.
Grundstücke, die in Havelnähe unterhalb dieser Höhen liegen werden überschwemmt sein oder überschwemmt werden. Am Unterpegel Brandenburg sind direkt durch Havelwasser keine gravierenden Auswirkungen zu erwarten. Jedoch kann durch die anhaltend höheren Wasserstände das Grundwasser nicht entlasten und wird weiter ansteigen, so dass Grundwasser in tiefer gelegene Keller oder Gebäude eindringen kann. Am Oberpegel wird der Wasserstand Auswirkungen auf Kleingartenanlagen, Nutzflächen, Gärten und ufernahe Grundstücke haben.
Bewohner überschwemmungsgefährdeter Gebiete sollten sich selbst vor den Folgen und Auswirkungen des Hochwassers schützen. Bei eindringendem Grundwasser in tiefer gelegene Keller wird vom Auspumpen der Keller abgeraten, da hierdurch Gebäudeschäden entstehen können.
Hersteller und Lieferanten von Hochwasserschutzmaterialien können bei Bedarf dem Branchenverzeichnis oder dem Internet entnommen werden.
Tieferliegende Landwirtschaftsflächen, Campingplatzflächen oder andere tiefer gelegene Nutzflächen sollten beräumt werden.
Die nächste Hochwasserinformation für das Flussgebiet der Havel wird vom Meldezentrum Potsdam am 12.01.2011 nachmittags erwartet.
Über das Internet kann man sich auf der Seite des WSA Brandenburg aktuell über die Wasserstände informieren (www.wsa-brandenburg.wsv.de <http://www.wsa-brandenburg.wsv.de>).
Telefonisch sind die Mitarbeiter der Fachgruppe Feuerwehr und Rettungswesen werktags zwischen 08:00 – 15:00 Uhr unter der Telefonnummer (03381) 62 31 01 und außerhalb dieser Zeiten unter (03381) 62 32 41 zu erreichen.
Erhöhte Wasserstände der Havel im Stadtgebiet
Pressearchiv - Meldung vom 11.01.2011