Dem alten Dom-Gefängnis sollen Gefangene bald entkommen können

Pressemitteilung vom 21.06.2024

Ina Michalski von der Jugendhütte verlas den Richtspruch.
Ina Michalski von der Jugendhütte verlas den Richtspruch.
Ina Michalski von der Jugendhütte verlas den Richtspruch.
Die Reden – hier von Oberbürgermeister Steffen Scheller – wurden in der Petrikapelle gehalten
Die Reden – hier von Oberbürgermeister Steffen Scheller – wurden in der Petrikapelle gehalten
Die Reden wurden in der Petrikapelle gehalten
Das Häuschen mit der Richtkrone.
Das Häuschen mit der Richtkrone.
Das Innere des Häuschens.
Das Innere des Häuschens.

©Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

Das prächtige Dom-Ensemble ist um ein Kleinod reicher. Am Freitag, 21. Juni 2024, wurde das Richtfest an einem der kleinsten Häuschen auf der Dominsel gefeiert. Ihrem einstigen Gefängnis ist eine lebendigere Zukunft vorbestimmt – nach vielen Jahren des Leerstands.

Das Gefängnis im Hof der 700 Jahre alten Petrikapelle war entstanden, als der Magistrat der längst vereinten Neu- und Altstadt Brandenburg im Jahr 1901 den Vertrag über die Unterbringung der Polizeigefangenen in städtischen Gefängnissen kündigte. So musste die zu jener Zeit noch selbstständige Dominsel, zu deren Eingemeindung es erst am 1. April 1929 kam, sich wieder ein eigenes Gefängnis zulegen.

Das Domkapitel ließ inmitten der Kirchhofmauer einen kleinen eingeschossigen Ziegelbau auf T-förmigem Grundriss entstehen, das gerade mal zwei Zellen und einen Wächterraum beinhaltete. Schwerverbrecher wurden in dem schmächtigen Bauwerk mit den überschaubaren Sicherungsmöglichkeiten nicht untergebracht waren, sondern nur kleine Sünder.

In Betrieb war das Gefängnis nur etwa 25 Jahre, da mit der Eingemeindung der Dominsel die Stadt Brandenburg wieder für Inhaftierte zuständig wurde.

So verkam das einstige Dom-Gefängnis zum Schuppen und blieb schließlich ungenutzt, weil baufällig.

Im Laufe des Schuljahres 2024/25 will das Evangelische Domgymnasium das frühere Gefängnis in einen sogenannten Escape-Room umgestalten und hat dafür eigens im laufenden Schuljahr eine Seminargruppe gebildet. Sie plant und realisiert das Projekt. Das Ziel solcher seit 2004 kursierenden Spiele ist, einen Ort, an dem man gefangen ist, zu verlassen – ob nun in einer vorgegebenen Zeit oder von Dunkelheit umgeben oder mit Rätseln bestückt.

Die im Frühjahr 2023 begonnene Sanierung des Gebäudes wurde großteils von Jugendlichen der Jugendbauhütte Brandenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durchgeführt. Das HavelHotel und Brandenburger Handwerksbetriebe – wie die Dachdeckerfirma Frank Bjick, Bossan Bau, die Tischlerei Ribguth GbR und Gerüstbau ZatlidisOkon – haben das Projekt unterstützt.

Oberbürgermeister Steffen Scheller sagte im Rahmen des Richtfestes:

Ich wünsche dem heute gerichteten Bau eine baldige Fertigstellung und den künftigen Nutzerinnen und Nutzern viel Spaß und des Rätsels Lösung.

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