Bei seiner ersten monatlichen Pressekonferenz im neuen Jahr hat der Beigeordnete Michael Brandt am 10.01.2007 die Schwerpunktvorhaben der Fachbereiche Ordnung und Sicherheit (III) sowie Stadtentwicklung und Bauwesen (IV) für die kommenden zwölf Monate vorgestellt.
Nach Erarbeitung der Fachbereichsstruktur im Fachbereich IV wird für das Jahr 2007 die Einführung der Fachbereichsstruktur im Fachbereich III, der das Ordnungsamt, das Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sowie die Feuerwehr umfasst, avisiert. Mit diesem Vorhaben wird der begonnene Strukturwandel in der Verwaltung weiter verfolgt, der die gesamtstädtische Fachbereichsstruktur zum Ziel hat. Trotz der recht unterschiedlich gelagerten Aufgaben dieser Ämter, ist es auch hier das erklärte Ziel, Hierarchien abzubauen, gleichgelagerte Aufgaben zusammen zu fassen, die Bearbeitungszeiten zu senken und die Bürgerfreundlichkeit zu steigern. Dieser Prozess wird mit voraussichtlich gleichbleibendem Personalbedarf realisiert, wobei das derzeitige Personal jedoch so zukunftsträchtig eingesetzt werden soll, dass künftige Personalabgänge teilweise kompensiert werden können.
Nachdem 2006 für die zukünftige Stadtentwicklung bedeutsame Planungen und Konzepte erarbeitet und durch die SVV am 25.10.2006 beschlossen worden sind, erfolgt auf der Grundlage des Masterplanes sowie des fortgeschriebenen Stadtumbaukonzeptes die schrittweise Umsetzung der beschlossenen Ziele und Schlüsselmaßnahmen. Die Finanzierung der beschlossenen Schlüsselmaßnahmen erfolgt sowohl aus den laufenden Förderprogrammen als auch aus neuen Programmen im Zuge der Neuausrichtung der Förderpolitik (z. B. „Städtische Dimension“). Der Masterplan ist für die Stadt der integrierte Planansatz für die zukünftige Stadtentwicklung. Gleichzeitig erfüllt die Stadt damit die Anforderungen des Landes an das Standortentwicklungskonzept für den Regionalen Wachstumskern (RWK) und das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) als Fördergrundlagen bei der Neuausrichtung der Förderpolitik. Förderbezogene Vertiefungen müssen nach Vorliegen der konkreten Rahmenbedingungen von Seiten des Landes (Förderrichtlinien, Programmausschreibung „Städtische Dimension“) auf der Grundlage des Masterplanes erstellt werden.
Im weiteren Verlauf des Pressegesprächs ging der Beigeordnete auf die Zukunft des südlichen Stadteingangs ein. Im Ergebnis des am 12.10.2006 durchgeführten Workshops „Brückenschlag vom Hauptbahnhof in die Innenstadt“ ist im 1. Quartal 2007 vorgesehen, einen Städtebaulichen Realisierungswettbewerb zur Wegeführung und zum Brückenschlag über den Schleusenkanal durchzuführen. Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes ist eine Schlüsselmaßnahme des Masterplanes mit hoher Priorität, die durch die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) bewertet und als vordringlich zu unterstützende Schlüsselmaßnahme eingestuft worden ist. Die Schlüsselmaßnahme Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes beinhaltet ein komplexes Maßnahmebündel, das auch nur in Etappen umgesetzt werden kann. Als ein erster Schritt und auch Voraussetzung für das weitere Vorgehen ist die Erarbeitung eines moderierten Strukturkonzeptes, in dem die entscheidenden städtebaulichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geklärt werden sollen (z. B. Abriss und Neubau oder Sanierung und Umbau des Bahnhofsgebäudes, Einbindung privater Investoren, Verkehrserschließung, Trägerschaft des zu errichtenden Parkhauses, Gestaltung des Umfeldes als Stadteingang).
Auch der Stadtumbauprozess („Stadtumbau Ost – für lebenswerte Städte und attraktives Wohnen“) wird 2007 intensiv fortgesetzt. Im Programmteil Rückbau ist der Abriss von 334 Wohnungseinheiten geplant, wobei der Schwerpunkt im Stadtteil Hohenstücken liegt. Im Programmteil Aufwertung liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen 2007 in der Kernstadt. Geplant sind unter anderem:
- Beräumung des ehem. Busbetriebshofes in der Bauhofstraße
- Gestaltung des Fischereigeländes (Uferpark)
- Verbesserung des Wohnumfeldes im Klosterquartier
- Verbesserung der Wegeführung an der Luckenberger Brücke
- Maßnahmen in der Koppehlstraße, Flutstraße und Tismarstraße
Auch bei der Innenstadtsanierung (D-Programm) geht es 2007 zielstrebig weiter. Auf der Grundlage des Sanierungsplanes für die Innenstadt sind folgende Maßnahmen geplant:
Sanierung von Gebäuden (30 – 40 Gebäude, unter anderem Altstädtisches Rathaus und Ordonanzhäuser, Pauli-Kloster, Sicherung St. Johannes-Kirche, Stadtmuseum Ritterstraße 96)
- Sanierung Sowjetisches Ehrenmal und Umfeldgestaltung
- Stadtmauer Neustädtische Fischerstraße
- Mühlendamm 2. BA
- Heineufer
- Salzhofufer (Baubeginn)
- Gottfried-Krüger-Brücke (Bauchschmerzenbrücke)
- Planung Brücke Schleusenkanal
Das Förderprogramm „ZiS – Zukunft im Stadtteil“ läuft 2007 aus. Folgende Maßnahmen werden in diesem Jahr abgeschlossen:
- Altstädtisches Rathaus· Bürgerhaus Altstadt Bäckerstraße 14 (ältestes Fachwerkhaus der Länder Berlin und Brandenburg)
- Marienberg Südaufgang & Rosenhag
- Friedenswarte
- Hammerstraße Freiraumgestaltung
- Interkulturelles Zentrum St. Gotthardt
- Freilichtbühne Marienberg
Aus dem Förderprogramm „Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE)“ sind 2007 folgende Maßnahmen geplant:
- Gestaltung der Ortsmitte Göttin (einschließlich Kreisverkehr)
- Umfeldgestaltung Bürgerhaus Schmerzke
- Naturschutzzentrum Krugpark
- Radweg von Klein-Kreutz (Fuchsbruch) bis zur Katharinenbrücke
Außerdem wird die Umsetzung von weiteren privaten Fördermaßnahmen auf der Grundlage des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) geplant. Das betrifft zum Beispiel:
- Freizeitanlage Margaretenhof
- Reit- und Ausbildungshalle Fauler Hund in Plaue
- Förderung Hofladen in Schmerzke
Der Baubeigeordnete Michael Brandt äußerte sich im Zusammenhang unter dem Stichpunkt Verbindliche Bauleitplanung auch zum Stand bei einzelnen Vorhaben.
- Entwicklung Packhofgelände: Nach abschließender Klärung der Altlastensituation erfolgt die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine attraktive Wohnbebauung insbesondere im nördlichen Teilbereich sowie einer Mischnutzung einschließlich der Ansiedlung eines Sportboothafens im vorderen Teilbereich. Im Rahmen des Atlastengroßprojektes sind zeitnah weitere Untersuchungen der vorhandenen Grundwasserbelastungen im Bereich der ehem. Galvanik und des Modelllagers erforderlich.
- Städtebauliche Neuordnung der Gewerbebrache des ehem. Busbetriebshofes in der Bauhofstraße: Gegenwärtig erfolgt im Rahmen des Stadtumbauprogrammes eine Beräumung dieser Gewerbebrache. Nach Abschluss dieser Maßnahme ist die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens zur städtebaulichen Neuordnung der Fläche vorgesehen. Die Zielstellung besteht in der Ausweisung eines Wohngebietes im rückwärtigen Teilbereich sowie einer Mischnutzung entlang der Bauhofstraße.
- Einkaufs- und Dienstleistungszentrum „Sankt-Annen-Center“: Im Zusammenwirken mit einem Vorhabenträger erfolgt die Weiterführung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung des „Sankt-Annen-Centers“.
- Städtebauliche Neuordnung der Gewerbebrache des ehem. Betonwerkes in Plaue: Im Zusammenwirken mit einem Bauträger erfolgt die Weiterführung des Bebauungsplan- und Änderungsverfahrens des Flächennutzungsplanes für das neue Wohngebiet „Große Mühlenstraße Plaue“.
- Arrondierung der vorhandenen Wohnbebauung im Bereich Büdnerweg Kirchmöser: Im Zusammenwirken mit den Grundstückseigentümern erfolgt die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens zur Ausweisung eines neuen Wohnstandortes.
- Städtebauliche Neuordnung der Gewerbebrache ehem. Folieerzeugnisse Bauhofstraße: Im Zusammenwirken mit einem Vorhabenträger erfolgt die Weiterführung des vorhabenbezogenen Bebauungsplan- und Änderungsverfahrens des Flächennutzungsplanes für das neue Wohngebiet „Havelkiez“ zwischen Bauhofstraße und dem wieder zu öffnenden Mühlgraben.
- Entwicklungsgebiet Schmöllner Weg: In Abhängigkeit von der Entscheidung des Landes Brandenburg hinsichtlich der Festsetzung eines Überschwemmungsgebietes auf Grundlage des Gesetzes zum vorbeugenden Hochwasserschutz (HW 100) erfolgt die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens „Wohngebiet Schmöllner Weg“ zur Umwandlung des Wochenendhausgebietes in ein Wohngebiet.
- Entwicklung der vorhandenen Brachflächen im Bereich Koenigsmarckstraße Plaue: Im Zusammenwirken mit der BBG soll dieser Bereich städtebaulich neu geordnet werden. Zielstellung dabei ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein neues Wohngebiet.
- Nachnutzung der Rolandkaserne Hohenstücken: Zur Nachnutzung der Rolandkaserne nach Aufgabe der militärischen Nutzung soll ämterübergreifend im Zusammenwirken mit dem Eigentümer der Liegenschaft eine abgestimmte und wirtschaftlich tragfähige Nachnutzungskonzeption erstellt werden.
- Entwicklung Industriegebiet Kirchmöser Süd: Im Rahmen der Projektgruppe Kirchmöser erfolgen weitere Maßnahmen zur Revitalisierung der technischen Infrastruktur des Industriegebietes Kirchmöser Süd und der Vorbereitung von Ansiedlungen.
Unter Berücksichtigung des Masterplanes soll seitens der Verkehrsplanung im Jahr 2007 mit folgenden Planungsschwerpunkten begonnen werden:
- Umsetzung von Maßnahmen zur Luftreinhaltung sowie Lärmminderung, unter anderem Detailplanungen für
- B 102: 4-streifiger Ausbau der Rathenower Landstraße einschließlich komplett neuer Grüner Welle ab Karl-Marx-Straße
- L 98n: Neubau zwischen Brielower Straße/ Gerostraße und W.-Sänger-Straße/ Bergstraße einschließlich Überarbeitung der Lichtsignalisierung
- Knotenumbau Magdeburger Straße/ Fouquéstraße
- Umbau von großen ÖPNV-Verknüpfungspunkten, z. B.:
- Nicolaiplatz
- Hauptbahnhof
- Sonstige Knoten- und Straßenumbaumaßnahmen, z. B.:
- St.-Annen-Straße/ Potsdamer Straße
- Potsdamer Straße zwischen St.-Annen-Straße und Alter Potsdamer Straße
- Geschwister-Scholl-Straße
- Darüber hinaus sind folgende Planungen erforderlich:
- für Baumaßnahmen zur Komplettierung des Radwegenetzes (z. B. Havelradweg)
- zur Schulwegsicherung (Schwerpunkte Heine-, Klingenberg- und Sprengelschule)
- zur Entschärfung der Unfallhäufungsstellen im Stadtgebiet
Auch 2007 werden durch die Bauverwaltung investive Maßnahmen im Straßen- und Brücken- und Tiefbau durchgeführt. Der Beigeordnete stellte die nachfolgende Auswahl wichtiger Vorhaben vor:
- Fortführungsmaßnahmen (Finanzierung aus Haushalt 2006/ 2007)
- Upstallstraße (1.000.000 Euro, GVFG, KAG)
- Straßenbau in Neuendorf (565.000 Euro, KAG)
- Ausbau Mahlenzien, Dorfstraße (626.000 Euro, KAG)
- Rad- und Gehweg, Gördenallee, 1.BA (300.000 Euro, KAG)
- Uferstraße in Kirchmöser (450.000 Euro, KAG)
- Neubau Parkplätze Magdeburger Straße , Neuendorfer Straße (550.000 Euro)
- Baumaßnahmen aus Haushalt 2007
- Knoten Potsdamer Str./ Geschw.- Scholl-Straße (320.000 Euro, KAG)
- Potsdamer Str./ von Einmündung Alte Potsdamer Straße bis Geschw.-Scholl-Straße (345.000 Euro, KAG)
- Neubau/ Ersatz Lichtsignalanlagen, LSA Magdeburger LSA H.-Heine-Schule (150.000 Euro)
- vierstreifiger Ausbau der Rathenower Landstraße/ B102 (1.025.000 Euro, GVFG)
- Ausbau Dorfstraße Klein Kreutz (900.000 Euro, GVFG, KAG)
- Knotenausbau Gerostr./ Brielower Straße (603.000 Euro, GVFG)
- Planungsleistungen zur Vorbereitung weiterer Straßen- und Brückenbaumaßnahmen
- Homeyenbrücke (350.000 Euro)
- Planebrücke (200.000 Euro)
- Knotenumbau Neust. Markt (30.000 Euro)
- Instandsetzung von
- Magdeburger Landstraße (30.000 Euro)
- Potsdamer Straße (100.000 Euro)
- Kaiserslauterner Straße (20.000 Euro)
Es wurde darauf hingewiesen, dass die genannten Maßnahmen unter Vorbehalt und unter Voraussetzung der Bewilligung der beantragten Haushaltsausgabereste und der Genehmigung des Haushaltes 2007 stehen.
Auch im Bereich der Grün- und Freiflächengestaltung sind 2007 wichtige Maßnahmen geplant. Dazu zählt die Wiederherstellung des Mühlengrabens mit Nebenanlagen. Nach erfolgter Fördermittelzusage durch das Land wurden die Leistungen für diese Baumaßnahme im 4. Quartal 2006 ausgeschrieben. Erste Arbeiten hierfür – die Fällungen und Rodungen des vorhandenen Aufwuchses – werden von Mitte Februar bis Mitte März 2007 erfolgen. Die Hauptmaßnahme – die Wiederherstellung des Grabens mit Nebenanlagen – beginnt, aufgrund der notwendigen Ausschreibungsfristen, Anfang Mai 2007. Ende des Jahres 2007 wird der Mühlengraben mit Uferwegen, Fußgängerbrücken und Randbereichen fertiggestellt sein. Zu den weiteren Maßnahmen zählen:
- Freiflächengestaltung Turnhallenumfeld Hammerstraße (300.000 Euro, ZiS)
- Freiflächengestaltung Sportplatz Hammerstraße (300.000 Euro, Stadterneuerung)
- Freiflächengestaltung Uferpark Hammerstraße (500.000 Euro, Stadtumbau)
- Freiflächengestaltung Bürgerhaus Hohenstücken (200.000 Euro, Soziale Stadt)
- Schulhofgestaltung Pestalozzi-Schule, 2. BA (50.000 Euro, GLM)
Im Jahr 2007 wird das Jubiläum „850 Jahre Mark Brandenburg“ gefeiert. Der Flyer, in dem das vielfältige und umfangreiche Veranstaltungsprogramm vorgestellt wird, ist Anfang Januar erschienen. Als erstes Projekt ist der Bauzaun am Altstädtischen Markt fertiggestellt. Die 29 Mitgliedsstädte der AG Historische Stadtkerne präsentieren sich mit Stadtgrundriss, Wappen und Kurzporträt. Die offizielle Einweihung mit Einladung aller Städte wird am Dienstag, dem 20.02.2007, stattfinden. Die städtebaulichen Projekte treten in die Ausführungsplanung ein und sollen an vier Donnerstagen im Mai eröffnet werden:
- 3. Mai 2007: Passage Bahnhofsvorplatz
- 10. Mai 2007: Wasserskulpturen: An Blickpunkten der Wasserläufe werden beleuchtete Bojen mit starken Pumpen Wasserfontänen und Wasserskulpturen über die Havel schießen.
- 17. Mai 2007: Audio-Tour und Web-Cam am Dom
- 24. Mai 2007: Golfplatz auf dem Packhofgelände
Das Land beteiligt sich mit eigenen Projekten am Jubiläumsprogramm:
- 2007 Schülerwettbewerb
- 3. Oktober 2007: Festakt des Landtages und der Landesregierung im Paulikloster
- 30. November 2007: feierliche Eröffnung des Pauliklosters.
Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz informierte der Beigeordnete darüber, dass die Anzahl der Baugenehmigungen tendenziell weiter rückläufig ist, wobei aber eine positive Entwicklung bei Industrie- und Gewerbebauten zu verzeichnen sei. Während im Jahr 2005 noch 440 Baugenehmigungen ausgereicht werden konnten, waren es im Jahr 2006 noch 361 Genehmigungsbescheide. Das dahinterstehende Bauvolumen hat sich dagegen positiv entwickelt:
- 2005: 31,7 Mio € Herstellungskosten / 5,7 Mio € Rohbaukosten
- 2006: 46,1 Mio € Herstellungskosten / 13,8 Mio € Rohbaukosten.
Die Anzahl der Genehmigungen für Industrie- und Gewerbebauten sind im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Im Jahr 2005 wurden 43 Baugenehmigungen mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Mio € Herstellungskosten und 0,68 Mio € Rohbaukosten erteilt. In 2006 waren es bereits 59 Genehmigungen mit einem Finanzvolumen von 7,3 Mio € Herstellungskosten und 3,2 Mio € Rohbaukosten.
Bei den Einfamilienhäusern setzt sich der Abwärtstrend weiter fort. Im Jahr 2005 konnten 92 Baugenehmigungen und in 2006 nur noch 81 Baugenehmigungen (davon ca. 50 Baugenehmigungen aus der „Dezemberantragsschwemme 2005“ wegen Wegfalls der Eigenheimzulage) erteilt werden.
Ein positiver Trend konnte bei den Gewerbeanmeldungen verzeichnet werden. Die Gewerbeanzeigen (An-, Ab- und Ummeldungen) sind mit 1.656 Anzeigen im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 2005 mit 1.846 Anzeigen zwar leicht zurückgegangen. Die Anmeldungen sind jedoch von 696 im Jahr 2005 auf 727 in 2006 gestiegen. Der Rückgang der Anzeigen resultiert daher aus der Abnahme der Gewerbeab- bzw. -ummeldungen. Dies kann als ein Anzeichen für die zunehmend positive Entwicklung der Wirtschaft in unserer Stadt gewertet werden.
Der Beigeordnete Michael Brandt stellte auch die Zahl der Verstöße gegen Sauberkeit und Ordnung im Jahr 2006 vor. Im Ordnungsamt sind im Jahr 2006 insgesamt 2.532 Meldungen, davon 337 beim Bürgertelefon, zur Thematik Sauberkeit in der Stadt eingegangen. Auch durch MAE-Kräfte wurden verstärkt Müll- und Dreckecken angezeigt. Es wurden 2.524 Missstände kontrolliert und in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Ämtern der Stadt beseitigt. Im Jahr 2005 gingen 2.605 Meldungen ein, davon 948 über das Bürgertelefon. 2.584 Mängel wurden beseitigt. Auffällig ist der starke Rückgang der Nutzung des Bürgertelefons im Jahr 2006. Der Beigeordnete wies daher noch einmal ausdrücklich auf die nach wie vor bestehende Möglichkeit hin, dass über das Bürgertelefon unter der Rufnummer (03381) 58 32 58 Hinweise, Beschwerden oder Anzeigen gegeben werden können.
Insgesamt 704 Farbschmierereien wurden 2006 an den kommunalen Objekten der Stadt Brandenburg an der Havel festgestellt, 693 wurden zeitnah beseitigt. Die Stadt nahm in 45 Fällen ihre zivilrechtlichen Ansprüche nach Bekanntgabe der Verursacher durch die Staatanwaltschaft wahr. Im Jahr 2005 wurden 438 städtische Objekte beschmiert, 424 Objekte gereinigt. Zivilrechtliche Ansprüche wurden nicht geltend gemacht. Der Anstieg der festgestellten Schmierereien im Jahr 2006 ist primär auf die verstärkte unterstützende Kontrolltätigkeit der MAE-Kräfte zurückzuführen.
Durch die Mitarbeiter des Außendienstes des Stadtordnungsdienstes wurden 2006 insgesamt 2.099 Ordnungswidrigkeiten, die die Verletzung der Stadtordnung betrafen, festgestellt (Hundekot und Zigarettenkippen, Wegwerfen von Papier usw.). Diese deutlich gegenüber dem Jahr 2005 erhöhte Zahl (Steigerung um 700 %) der festgestellten Verstöße resultiert aus der verstärkten Kontrolltätigkeit der Ordnungsbehörde. Weiterhin wurden 2.751 Hundehalter bzw. Hundeführer kontrolliert. Dabei wurde die ordnungsgemäße Mitführung von geeigneten Behältnissen zur Aufnahme von Hundekot festgestellt.
Im Jahre 2006 hat das Ordnungsamt insgesamt 596 Verstöße gegen die Straßenreinigungssatzung aufgenommen, 414 Verwaltungszwangsverfahren und 135 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Im Vergleich dazu gingen 2005 insgesamt 822 Meldungen ein. Es wurden 213 Verwaltungszwangsverfahren und 120 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Die Ordnungsverwaltung hat auch 2006 in verschiedenen Zusammenhängen ihre soziale Verantwortung wahrgenommen, wie zum Beispiel die Einweisung psychisch kranker Menschen, die eine Gefahr für sich oder andere darstellen. Die Anzahl ist im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 2005 mit 70 Fällen unverändert hoch gewesen. 53 Mal musste die Kommune 2006 eine Bestattung veranlassen, da der Verstorbene keine Angehörigen mehr hatte oder diese die Bestattung nicht veranlasst haben.
Zum Schluss der ersten Pressekonferenz im neuen Jahr ging der Beigeordnete Michael Brandt auf die Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Brandenburg an der Havel ein. Dort erhalten psychisch Kranke und seelisch behinderte Menschen und ihre Angehörigen Beratung mit dem Ziel einer angemessenen Eingliederung in die Gemeinschaft. Aufsuchende, begleitende und nachgehende Hilfen richten sich besonders an akut und chronisch psychisch kranke Erwachsene, die auf Grund vielfältiger Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, andere Institutionen der psychiatrischen Versorgung aufzusuchen. Die Aufgaben des Sozialpsychiatrischen Dienstes umfassen neben der Beratung auch die Krisenintervention, die Mitwirkung bei Betreuungs- und Unterbringungsmaßnahmen sowie die Erstellung von Gutachten. Die Beratungen erfolgen im Rahmen von Hausbesuchen bei den Betroffenen, telefonisch oder im Rahmen von Gesprächen im Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt. Der Dienst ist unter der Telefon-Nummer (03381) 58 5301 während der üblichen Sprechzeiten der Stadtverwaltung erreichbar. Im Jahr 2006 wurden durch den Sozialpsychiatrischen Dienst 215 Menschen, darunter 100 Männer und 115 Frauen betreut. Als häufigste Diagnosen wurden Suchterkrankungen, schizophrene Psychosen sowie Demenz angegeben. Im Rahmen der Betreuung erfolgten ca. 1.500 Kontaktaufnahmen zu den Betroffenen. Beratungsgründe waren hauptsächlich der Umgang mit einer Sucht, Depressionen und Suizidversuche, behördliche Angelegenheiten, finanzielle Probleme sowie der Umgang mit einer Wahrnehmungs- und Erlebnisstörung. In zahlreichen Fällen konnten die Betroffenen an die in der Stadt Brandenburg an der Havel vorhandenen komplementären Einrichtungen (z. B. Asklepios Fachklinikum Brandenburg, niedergelassene Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie, Tagestreffpunkt für psychisch Kranke, ambulante Betreuung von psychisch Kranken) weiter vermittelt werden.