Baumeister der St. Katharinenkirche steht im Mittelpunkt einer interessanten Exposition. Konzert mit geistlichen und weltlichen Liedern der Spätgotik im Anschluss an die Ausstellungseröffnung.
Eine Doppelveranstaltung präsentiert das Deutsche Kulturforum östliches Europa am Samstag, 8. September 2012, in der prächtigen St. Katharine zu Brandenburg an der Havel. Neben einer Ausstellung über spätgotische Backsteinarchitektur wird es auch ein Konzert mit geistlichen und weltlichen Liedern aus dem spätgotischen Glogauer Liederbuch geben, bei dem das Wiener Clemencic-Consort unter der Leitung von René Clemencic spielen wird. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.
Zunächst findet um 15:00 Uhr die offizielle Eröffnung der Ausstellung
„Innovation und Tradition – Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur zwischen Pommern und der Mark Brandenburg“ statt. Hinrich Brunsberg (um 1350 bis nach 1428) ist neben den Parlern einer der bedeutendsten und auf dem Gebiet der Backsteinarchitektur einer der wenigen namentlich bekannten mittelalterlichen Baumeister im südlichen Ostseeraum. Er wirkte um 1400 vor allem in Pommern und in der Mark Brandenburg. Die mit seinem Namen verbundenen Bauwerke gehören zur Blütephase der Spätgotik in der Region. Die Ausstellung will an Hand der Kirchen, Rathäuser und Stadttore in Pommern (Pomorze Zachodnie bzw. województwo zachodniopomorskie), Brandenburg und der Neumark die für Brunsberg typische bauliche Gestaltung einer aufwendigen und dekorativen
Zierarchitektur vorstellen, die in der Regel mit modernen Bau- und Raumformen der Zeit verbunden wurde. Außerdem will sie zeigen, dass die Mark Brandenburg und Pommern um 1400 einem einheitlichen Kulturraum angehörten. Hinrich Brunsberg ist unter anderem der Baumeister der Brandneburger St. Katharinenkirche.
Nach der Ausstellungseröffnung findet dann um 17:00 Uhr ein Konzert unter dem Titel „die nacht die wil verbergen sich“ mit geistlichen und weltlichen Lieder der Spätgotik aus dem „Glogauer Liederbuch“ (um 1480) statt. Das Clemencic Consort (Wien) unter Leitung von René Clemencic gibt einen faszinierenden Einblick in die Welt der Musik des 15. Jahrhunderts, wie sie in der berühmten Musikhandschrift im schlesischen Glogau festgehalten wurde.